CH-Eröffnung: Moderate Gewinne – Logitech nach Zahlen gesucht

Vor den US-BIP-Zahlen vom Freitag sei am Markt jedoch Zurückhaltung zu spüren. Laut dem Fed-Konjunkturbericht Beige Book ist die Wirtschaftsaktivität in den USA zwischen Juni und Mitte Juli in vielen Distrikten gestiegen. Allerdings wurde die Verbesserung zumeist nur als «moderat» beschrieben. Am frühen Nachmittag könnten die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA der letzten Woche weiter Aufschluss über die Verfassung der US-Konjunktur geben.


Das Blue-Chips-Barometer SMI gewinnt um 09.30 Uhr um 0,15% auf 6’286,77 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) steigt derweil um 0,19% auf 967,27 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,12% auf 5’555,52 Stellen.


Logitech liegen mit 6,5% deutlich im Plus. Der Computerzubehörhersteller ist sehr gut in das neue Geschäftsjahr gestartet und übertraf mit Zahlen zum ersten Quartal 2010/11 die Erwartungen zum Teil deutlich. Zudem erhöhte das Unternehmen den Ausblick. Analysten sprechen von einem sehr soliden Quartalsausweis. Allerdings gehöre das per Ende Juni abgeschlossene erste Quartal zu den saisonal schwächeren für Logitech.


Synthes steigen nach Halbjahreszahlen um 2,1%. Das Ergebnis lag beim Umsatz und EBIT leicht über den Schätzung, verfehlte diese aber beim Reingewinn. Im Bereich Wirbelsäule habe der Orthopädiekonzern weiter die Auswirkungen der schwierigen Marktbedingungen gespürt, hiess es. Besser laufe es im Bereich Trauma.


Clariant (-3,3%) sind nach einem etwas festern Start ans Tabellenende abgerutscht. Das Chemieunternehmen hat im zweiten Quartal weiter an der Profitabilität gearbeitet und eigentlich ausser beim Reingewinn die Vorgaben der Analysten übertroffen. Die Erwartungen bezüglich operative Marge für das laufende Jahr wurden erhöht. «Sell on good news» könnte die Erklärung für die Abgaben sein, so Marktbeobachter.


Unter Druck stehen auch Transocean (-0,5%). Für die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko werde weiterhin nach Schuldigen gesucht, heisst es. Dabei habe ein Anwalt von BP erklärt, dass der Unfall das Resultat einer grobfahrlässigen Handlungsweise gewesen sein dürfte. Namen hatte der Anwalt jedoch nicht genannt.


Für ZFS (-0,04% auf 244,30 CHF) senkte die Deutsche Bank das Kursziel auf 275 von zuvor 290 CHF. Die Aktie wird aber weiterhin zum Kauf empfohlen. Nach den Kursavancen der vergangenen Tagen stehen weitere Finanzwerte wie Swiss Life (-0,7%), CS (-0,6%) oder UBS (-0,2%) ebenfalls etwas unter Druck.


Insgesamt ist das Bild im SMI/SLI eher von den Gewinnern geprägt. Überdurchschnittlich zulegen können – wenn auch nicht ganz so deutlich wie Logitech und Synthes – etwa Lonza, Kühne + Nagel oder Givaudan (je +0,8%).


Im breiten Markt machen Temenos mit einem Plus von 5,9% auf sich aufmerksam. Die Herstellerin von Bankensoftware habe das zweite Quartal auf Umsatzebene im Rahmen der Erwartungen mit guten Lizenzumsätzen abgeschlossen, so ein Analyst. Auf Gewinnebene seien die Vorgaben nicht ganz erfüllt worden.


LifeWatch steigen um 1,3%. Das Medizinaltechnikunternehmen hat nach dem Verlust im ersten Quartal im zweiten Quartal wieder einen Gewinn ausweisen können. Zahlen publizierten etwa auch noch Acino (Aktie +0,3%), Bank Sarasin (-2,5%) oder die Basler KB (PS -0,6%).


Pargesa geben um 0,5% auf 72,15 CHF nach. Goldman Sachs hat das Kursziel deutlich auf 88,60 (bisher 104,90) CHF zurückgenommen.


EFG tendieren einen Tag nach dem enttäuschenden Zahlenausweis und einem Kurseinbruch von 20% am Berichtstag mit 2,8% fester. Für die Papiere von Day Software ging es am Mittwoch dank eines Übernahmeangebotes von Adobe von 139 CHF je Aktie mit über 30% aufwärts. Am heutigen Donnerstag tendieren die Titel unverändert auf 137,80 CHF. (awp/mc/ps/10)

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