Anleger, die sich vor dem statistisch schwächsten Börsenmonat September fürchten, hätten nämlich bereits im August ihre Positionen abgebaut, was nun Druck aus dem Markt nehme, heisst es. Allerdings dürften die Investoren im Vorfeld der am Nachmittag anstehenden wichtigen US-Konjunkturdaten nervös bleiben, sagen Händler. Besondere Beachtung gilt dabei den ISM-Daten und dem ADP-Bericht über die Beschäftigung im US-Privatsektor. Letzterer gilt als wichtiger Indikator für die am Freitag anstehenden US-Arbeitsmarktdaten. Nachrichten liegen hierzulande erneut beinahe ausschliesslich zum breiten Markt vor.
Um 09.30 Uhr steigt der Leitindex SMI um 0,42% auf dem Stand von 6’206,69 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewinnt 0,31% auf 938,94 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,27% auf 5’479,82 Punkte.
ZFS (+1,2%) profitieren von der Aufnahme in den Stoxx 50, die per 20. September 2010 wirksam wird. Am Markt wird die Nachricht als «leicht positiv» gewertet. Aus dem Finanzsektor sichern sich auch Julius Bär (+0,5%) und UBS (+0,5%) überdurchschnittliche Gewinne. CS (+0,2%), Swiss Life (+0,1%), Swiss Re (+0,1%) oder Baloise (unv.) zeigen dagegen kaum Kursausschläge.
An der Spitze des SMI/SLI notieren ausserdem Holcim (+1,2%), Actelion (+1,1%), SGS (+0,9%) oder Adecco (+0,8%). Holcim werden von einer Rating-Erhöhung auf «Outperform» von «Unterperform» durch Chevreux beflügelt.
Von den Indexschwergewichten stützen Nestlé (+0,8%) den Markt mit klaren Aufschlägen, während Roche (+0,1%) und Novartis (+0,3%) unterdurchschnittlich zulegen.
ABB (-0,1%) gehen kaum verändert um. Die Titel werden von einer Ratingsenkung auf «Hold» von «Buy» durch die Deutsche Bank belastet. Die Analysten von Merrill Lynch halten allerdings dagegen und nehmen die Titel wieder auf ihre Empfehlungsliste auf.
Die grössten Verluste gibt es für Nobel Biocare (-0,7%) nach negativen Aussagen des Managements zur Geschäftsentwicklung. «Den bisher akkumulierten Gap können wir bis Ende des Jahres nicht aufholen», sagte CEO Domenico Scala in einem Interview mit der «Handelszeitung». Das Unternehmen werde in den nächsten neun bis zwölf Monaten zum Marktwachstum aufgeschlossen haben, wiederholte Scala frühere Aussagen.
Grössere Verluste gibt es ausserdem für Sonova (-0,5%), Transocean (-0,4%), Givaudan (-0,3%) oder Geberit (-0,3%).
Am breiten Markt verlieren Tamedia (-0,6%), Myriad (-1,8%) und Bobst (-1,7%) trotz teils positiv gewerteter Halbjahreszahlen. Bei Tamedia sprechen Beobachter von einem «starken» Halbjahresergebnis und «beachtlichen» Gewinnsprung. Weniger euphorisch äussern sich Analysten zum Ergebnis bei Bobst – das Ergebnis sei im Rahmen der Erwartungen ausgefallen.
Georg Fischer (+0,2%) zeigen sich kaum verändert, trotz optimistischen Aussagen des Managements. CEO Yves Serra sieht derzeit keine Anzeichen einer von den Börsen befürchteten Schwäche für den Konzern. «Die Aufträge stimmen in allen unseren Sparten. In den Absatzmärkten sehen wir nicht diese Nervosität, die an der Börse zu beobachten ist», sagte der CEO in einem Interview mit «Finanz und Wirtschaft».
Straumann avancieren um 0,6%. Die Dentalimplantate-Technikerin hat ein neues CADCAM-Zahnprothetik-System lanciert und bündelt die gesamte Palette an digitalen Lösungen unter der Dachmarke «Straumann CARES». Das neue Produktangebot stärkt potenziell Straumanns Präsenz im CAD/CAM-Markt, äussern sich Analysten wohlwollend. (awp/mc/ps/09)