CH-Eröffnung: Moderates Minus – Adecco und Swisscom deutlich im Plus
Die Vorlage der Bilanzen von Adecco und Swisscom sorgen jedoch für Bewegung bei Einzelwerten. Auf dem Programm stehen im Handelsverlauf noch eine ganze Reihe von Quartalsberichten sowie Konjunkturdaten aus Europa und den USA, die für Bewegung sorgen könnten.
Bis um 09.30 Uhr sinkt der Swiss Market Index (SMI) um 0,22% auf 6’585,79 Punkte. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI) legt dagegen leicht um 0,01% auf 1’029,20 Punkte zu und der breite Swiss Performance Index (SPI) reduziert sich wiederum um 0,24% auf 5’854,05 Punkte.
Bei Adecco (+2,4%) geht es kräftig nach oben. Der Personalvermittler spürt wenig von wirtschaftlicher Verlangsamung. Im Gegenteil, er ist im dritten Quartal 2010 stark gewachsen und hat dank rigider Kostenkontrolle die Betriebsgewinn-Margen deutlich erhöht. In Analystenkreisen wird das Quartalsergebnis als sehr solide beurteilt. Allerdings habe das Westschweizer Unternehmen überdurchschnittlich stark von der Euro-Schwäche profitiert. Diese Währungseinflüsse seien alles andere als nachhaltiger Natur. Das organische Umsatzwachstum wird positiv hervorgehoben, liegt es doch über den Konsensschätzungen.
Auch Swisscom (+1,5%) legen zu. Der blaue Riese setzte in den ersten neun Monaten 2010 zwar etwas mehr um, verdiente aber weniger. Swisscom habe auch im 3. Quartal mit dem Ergebnis auf allen Stufen positiv überrascht, urteilt die ZKB. Alle Zahlen lägen teils deutlich über den eigenen Prognosen und den Markterwartungen.
Swiss Re (+1,0%) stehen ebenfalls weit oben im Kurstableau. Swiss-Re-Konkurrent Münchener Rück legte Zahlen vor, die am Markt positiv beurteilt werden und Swiss Re offensichtlich stützen.
Auf der Verliererseite stehen dagegen ZFS (-0,9% auf 232,10 CHF). Die Credit Suisse stuft die Aktien nach einem durchzogenen Zwischenbericht zum dritten Quartal auf «Neutral» von bisher «Outperform» herunter. Gleichzeitig wird das Kursziel auf 285 CHF von bisher 321 CHF gekürzt. Die Anpassungen reflektierten die Auswirkungen des schwachen Dollars auf das Geschäft, heisst es in einem Kommentar. Auch die Bank Vontobel passt die Prognosen für ZFS an und errechnet ein neues Kursziel von 295 (300) CHF.
CS (-0,3%) und UBS (-0,3% geben ebenfalls nach, nachdem die Branche bereits an den US-Börsen Verluste verbucht hatte. Zudem verweisen Beobachter auf die Kursgewinne der beiden Banktitel am Vortag.
Roche (-0,7%) und Novartis (-0,6%) knüpfen an die negative Tendenz des Vortages an. Kursbewegende Nachrichten liegen nicht vor. Ebenso lassen die schwer gewichteten ABB (-0,4%) und Nestlé (-0,2%) dem Index kaum Luft für Aufschläge.
In der zweiten Reihe ragen Lem (+8,9%) deutlich hervor. Der Elektronikkomponenten-Hersteller zeigt sich im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2010/11 mit einem Umsatzanstieg um rund 80% gegenüber der gedrückten Vorjahresperiode deutlich erholt. Auch bei der Profitabilität steigerte sich das Unternehmen wieder stark.
Meyer Burger (+3,3%) setzt die Serie von Neuaufträgen aus Asien fort und erhält die Zusage für die Lieferung von Drahtsägen und Wafer-Inspektionssystemen über 70 Mio CHF. Micronas (+2,3% auf 8,30 CHF) profitieren von einer Kurszielerhöhung durch Goldman Sachs erhöht auf 10 (6,50) CHF. Der Edelmetallproduzent International Minerals (+2,0%) präsentierte Förderzahlen der peruanischen Mine Pallancanta.
Burckhardt Compression (Aktie -1,1%) verfehlt ausser beim Bestellungseingang mit den Neunmonats-Zahlen die Erwartungen der Analysten. Als unzureichend wird dabei von der ZKB vor allem der Umsatzrückgang in der Division Neumaschinen bewertet. (awp/mc/ps/09)