Obwohl sich der Dow Jones am Freitag gut behauptet hatte, veränderte er sich nach Schweizer Börsenschluss per Saldo allerdings kaum noch. Die Börsen in Asien präsentierten sich gemischt. Am Montag gab es mehrere Unternehmensnachrichten zur ersten und zweiten Reihe. Offenbar seien viele Investoren der Auffassung, dass der markante Kurstaucher in den letzten Wochen wieder gute Einstiegschancen eröffnet hätten. Die jüngste Gegenbewegung sei heftig und schnell ausgefallen – vielleicht zu schnell, schreibt ein ZKB-Analyst.
Der Swiss Market Index gewinnt bis um 09.40 Uhr 16,36 Punkte oder 0,19% auf 8’844,72 Zähler. Der Swiss Leader Index steht mit 0,4% auf 1’336,36 Zähler im Plus und auch der Swiss Performance Index (SPI) verzeichnet im frühen Handel nach anfänglichen Verlusten Gewinne von 0,27% auf 7173,97 Punkte.
Die Aktien von Swiss Life verlieren 4,9% auf 302,50 CHF, nachdem der Lebensversicherer die Übernahme des deutschen Finanzdienstleisters AWD bekannt gab. Swiss Life will 30 EUR je Aktie bezahlen. Die Familie Maschmeyer wird das Angebot für rund 20% der AWD-Aktien annehmen, bleibt aber mit rund 10% investiert. Der Vorstand will seinen Aktionären das Angebot zur Annahme empfehlen. Die Offerte des Schweizer Versicherers liegt rund 30% über dem Schlusskurs vom Freitag.
Die weiteren Versicherungstitel liegen hingegen im Plus. Bâloise (+0,6%), ZFS (+0,8%) und Swiss Re (+0,7%) notieren besser als der Gesamtmarkt. Die Banken verzeichnen ebenfalls Gewinne. UBS legen 0,4%, Credit Suisse 1,0% und Julius Bär 2,0% zu.
Auch die beiden Pharmariesen Roche (unv. auf 215,50 CHF) und Novartis (-0,2% auf 64,20 CHF) notieren wenig auffällig. Roche hat nach den USA auch in der EU den Antrag auf Zulassung für das komplett neue Arthritis-Medikament Actemra eingereicht. Sofern keine Verfahrensfehler auftreten, dürfte die Vermarktung des potentiellen Blockbusters spätesten im Sommer 2008 starten, schreibt die ZKB. Novartis gab eine langfristige Forschungs- und Entwicklungszusammenarbeit mit der deutschen Morphosys bekannt.
Die deutlichsten Gewinner sind im frühen Handel die Valoren von Clariant (+2,5% auf 10,25 CHF). Aber auch Swatch (+2,1% auf 323,75 CHF) können sich dem negativen Sog entziehen. Der Uhrenkonzern hat am Wochenende gegenüber der Presse bekannt gegeben, dass er eine strategische Allianz mit Tiffany & Co. eingeht, um die Entwicklung, Produktion und den weltweiten Verkauf von Uhren der Marke Tifanny & Co. voranzutreiben.
Im 30 Unternehmen umfassenden SLI verlieren die Aktien von Kühne + Nagel (-0,3%) am deutlichsten. Actelion (+3,2%) und OC Oerlikon (+1,8%) hingegen sind die grössten Gewinner.
Im breiteren Gesamtmarkt (SPI) halten redIT die rote Laterne. Die Aktien brechen um 10% ein. Das Pharmaunternehmen Addex geht eine Kollaboration mit dem amerikanischen Pharmariesen Merck & Co Inc zur Entwicklung von Medikament bei Parkinson ein. Die Aktien reagierten auf die Affiche äusserst positiv und legen 6,9% zu.
Die Valoren von EFG International steigen um 3,7%, nachdem die Bank bekannt gab, dass sie die Marble Bar Asset Management übernimmt. Sie verwaltet Kundenvermögen in Höhe von 4,44 Mrd USD und beschäftigt 70 Mitarbeitende, die Mehrheit davon in London.
Implenia legen um 3,9% zu. Der Baukonzern ist weiterhin in der Abwehrschlacht gegen den britischen Hedge Fund Laxey.
SHL Telemedicine stürzen derweil um 8,3% in die Tiefe, obwohl das Unternehmen den Abschluss des Raytel-Verkaufs bekannt gab. Daraus erwartet SHL einen Kapitalgewinn von 35 bis 40 Mio USD nach Steuern. (awp/mc/ab)