CH-Eröffnung: Nach festem Start im Minus – UBS im Fokus

Händler verwiesen auf eine allmälich einsetzende Zurückhaltung nach den deutlichen Kursgewinnen seit Wochenanfang. Auch die technischen Indikatoren würden keine wirklich guten Qualitäten zeigen, meinte ein Charttechniker.


Im Zentrum des Interesses stehen am Berichtstag die UBS, die in Basel ihre ausserordentliche Generalversammlung abhält. Die Aktionäre haben über die geplante Kapitalerhöhung und über die von der Anlagestiftung Ethos verlangte Sonderprüfung zu befinden. Daneben konzentriert sich das Anlegerinteresse auf Holcim nach Jahreszahlen.


Das Blue Chips Barometer SMI sinkt bis 09.35 Uhr um 33,12 Punkte bzw. 0,43% auf den Stand von 7’710,05 Punkten. Der 30 Titel umfassende und gekappte SLI-Index verliert 0,52% auf 1’184,86 Stellen, der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,40% auf 6’312,81 Einheiten.


Die rote Laterne unter den Blue Chips halten Holcim (-1,6% auf 109,40 CHF). Das Ergebnis für 2007 fiel auf den Stufen Umsatz und Reingewinn zwar leicht über den Erwartungen aus, beim operativen Gewinn allerdings darunter. In Marktkreisen wird das Ergebnis insgesamt als solid bezeichnet, aber mit einer gewissen Zurückhaltung kommentiert. Nach dem Anstieg während der beiden vorangegangenen Börsentage seien die heutigen Verluste auch als Gewinnmitnahmen zu verstehen. Vontobel erwartet einen «sell on good news»-Effekt, da sich die Anleger bereits im Vorfeld mit Titeln eingedeckt hätten.


UBS (-0,8% auf 36,82 CHF) werden am Tag der ausserordentlichen GV ebenfalls überdurchschnittlich verkauft. Zudem wartete die Bank mit Neuigkeiten auf: Sie hat in London gegen die HSH Nordbank eine Gegenklage eingereicht. Die Bank fühle sich hinsichtlich des anstehenden Rechtsstreits «wohl» in ihrer Position, hiess es. CS (-0,7% auf 53,80 CHF) verlieren in etwa mit UBS, Julius Bär (-1,3% auf 78,95 CHF) deutlich mehr.


Grössere Abschläge gibt es noch für die zyklischen Adecco (-1,6% auf 56,30 CHF), Clariant (-1,2% auf 9,48 CHF) und Richemont (-1,1% auf 62,95 CHF). Richemont werden durch eine Rating- und Kurszielsenkung durch Goldman Sachs gebremst. Dagegen notieren Branchenkollegin Swatch (+1,5% auf 330,25 CHF) dank Rating- und Kurszielerhöhung durch dieselbe Bank an der SMI-Spitze. Ebenfalls Gewinne gibt es für den Zykliker ABB (+0,2% auf 26,98 CHF).


Nestlé (+0,2% auf 499,50 CHF) verzeichnen dank einer Kurszielerhöhung auf 550 (520) CHF durch Morgan Stanley leicht Kursaufschläge. Die Valoren des Nahrungsmittelkonzerns würden ihre bevorzugte Aktie im europäischen Lebensmittelsektor bleiben und eine Kernanlagemöglichkeit für Investoren für 2008 darstellen, schrieb das Aktienresearch in ihrem Kommentar. Die ebenfalls grosskapitalisierten Roche (-0,5% auf 205,30 CHF) und Novartis (-0,5% auf 55,40 CHF) gehen dagegen im Minus um.


Im SLI legen Petroplus mit +1,4% auf 79,10 CHF am stärksten zu. Der Raffineriebetreiber gründet mit der Blackstone Group und der First Reserve eine Partnerschaft (PBF) zur Übernahme von Rohölraffinerien in den USA. Jeder der Partner beteiligt sich gemäss Petroplus mit einem Eigenkapital von 667 Mio USD an diesem Venture.


Am breiten Markt profilieren sich Temenos (+6,2%). Die Herstellerin von Bankensoftware hat am Vortag nachbörslich das Jahresergebnis vorgelegt und damit die Markterwartungen übertroffen. Zudem hat sich Temenos trotz Bankenkrise zuversichtlich für das laufende Jahr geäussert. Biomarin notieren nach Zahlen deutlich tiefer, obwohl das Pharmaunternehmen für das Geschäftsjahr 2007 einen kleineren Nettoverlust als im Vorjahr ausgewiesen hat. Für das laufende Jahr erwartet Biomarin gar einen Gewinn zwischen 20 und 40 Mio USD. (awp/mc/ps)

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