CH-Eröffnung: Nach fester Eröffnung im Minus – Finanzwerte belasten

Folglich seien die Erholungstendenzen des Gesamtmarktes zunichte gemacht worden, hiess es im Handel. Am hiesigen Markt haben die Bluechips SGS und Richemont mit über Erwarten guten Zahlen die neue Berichtssaison eingeläutet. Im weitern Verlauf wird die Konjunkturseite mit einer dichten Agenda aufwarten. Dabei dürften insbesondere die Verbraucherpreise aus der EU und den USA, die Industrieproduktionsdaten sowie das am Abend anstehende Protokoll der Juni-Sitzung der US-Notenbank Beachtung finden.


Das Blue Chips Barometer SMI sinkt bis um 09.35 Uhr um 25,57 Punkte oder 0,39% auf 6’536,41 Punkte. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI) erniedrigt sich um 0,45% auf 971,27 und der Swiss Performance Index (SPI) um 0,32% auf 5’483,00 Einheiten. Richemont notieren mit Aufschlägen von 2,4% auf 54,70 CHF mit an der SMI-/SLI-Spitze. Der Luxusgüterkonzern lag mit seinen Erstquartalszahlen über den Schätzungen der Analysten. Entsprechend wohlwollend fielen erste Kommentare am Markt aus. Auch SGS (+2,4% auf 1’411 CHF) hat mit dem publizierten Zahlenkranz die Erwartungen der Auguren – soweit vergleichbar – übertroffen. In Analystenkreisen werden die vom Genfer Warenprüfkonzern erzielten operativen Fortschritte als gut und die Bestätigung des Ausblicks als erfreulich bezeichnet.


Mit an der Tabellenspitze finden sich auch Logitech (+3,7% auf 26,12 CHF), Nobel Biocare (+0,9% auf 31,42 CHF) und Actelion (+0,8% auf 51,85 CHF) – oder ABB (+1,0 auf 27,20 CHF). Der Industriekonzern übernimmt den US-Transformatorenherstellers Kuhlman Electric für eine ungenannte Summe und erweitert damit sein Portfolio für Energietechnikprodukte auf dem amerikanischen Kontinent. Im Vorfeld des Zahlenausweises von ABB hat die UBS das Kursziel für den Titel gesenkt. Als Grund für die Anpassungen wird das sich verschlechternde ökonomische Umfeld angeführt. Das Anlagerating Buy wird dennoch bestätigt. Auch ING hat das Kursziel für ABB gesenkt und das BUY-Rating beibehalten.


OC Oerlikon (-0,5% auf 242,30 CHF) halten sich leicht über dem Marktdurchschnitt. Der Abgang des CFO Jörg Eichkorn dürfte dem angeschlagene Investorenvertrauen kaum zuträglich sein, hiess es in Kommentar eines Händlers. Auf der Verliererseite haben sich einmal mehr die Finanzwerte positioniert. Nach dem Ausverkauf vom Vortag lasten die Bankenwerten erneut mit markanten Abgaben auf dem Markt. Am stärksten verlieren dabei UBS (-2,8% auf 17,79 CHF). Die Grossbank erwägt in den USA Auction Rate Securities (ARS) im Wert von bis zu 3,5 Mrd USD zurückzukaufen. Damit reagiert die Bank auf die Betrugsklage der Wertpapieraufsichtsbehörde des Bundesstaats Massachusetts von Mitte Juni. Auch CS (-2,0% auf 38,94 CHF) und Julius Bär (-0,3% auf 59,60 CHF) verlieren. Die Deutsche Bank hat für beide Titel das Kursziel gesenkt.


Die Verluste in UBS werden noch durch Swiss Re (-3,4% auf 60,10 CHF) übertroffen. ZFS (-1,6% auf 254,75 CHF), Swiss Life (-1,3% auf 258,00 CHF) und Baloise (-1,5% auf 88,85 CHF) ergeht es aber nur wenig besser. Auch Petroplus (-3,3% auf 38,14 CHF) und Ciba (-1,9% auf 24,96 CHF) werden deutlich verkauft. Credit Suisse hat die Abdeckung von Ciba mit dem Anlagerating Underperform und einem Kursziel von 25 CHF aufgenommen. Das Management habe bis anhin einen schwachen «track record» was die Restrukturierung des Unternehmens betreffe, heisst es in einer Branchenstudie der Bank.


Am breiten Markt stehen BCV am Tabellenende. Der Titel wird heute allerdings ex Dividende von 32,50 CHF gehandelt und verliert 10,10% oder 29,00 CHF auf 258,00 CHF. Mit am Tabellenende gehen Swisslog (-3,7%), Metall Zug (-2,3%) oder Card Guard (-2,3%) um. Dagegen legen Micronas um 4,2% zu – Kurszielsenkungen durch UBS und Lehman zum Trotz. Dufry wurden bisher noch nicht gehandelt. Die Deutsche Bank hat das Kursziel für den Titel vor dem Hintergrund des hohen Ölpreises und des schlechten konjunkturellen Ausblicks auf 100 (160) CHF zurückgenommen. (awp/mc/ps/15)

Exit mobile version