CH-Eröffnung: Nach schwachem Start uneinheitliche Tendenz

Nachdem sich die Aktien seit Anfang März deutlich erholen konnten, habe bereits in der letzten Woche eine Konsolidierung eingesetzt, die sich nun fortsetzen dürfte, hiess es. Dabei drücken vor allem stärker werdende Konjunktursorgen auf die Stimmung. Die Gegenbewegung dürfte den SMI allerdings höchstens bis auf die Marke von 5’000 Punkte führen, so ein Händler.


Insgesamt wird aber mit einer ruhigen Handelswoche gerechnet. Unternehmensnachrichten sind am Montag dünn gesät, und auch in den kommenden Tagen werden nur wenige Firmen Zahlen veröffentlichen. Insgesamt leiden zu Wochenbeginn Finanztitel und Zykliker am stärksten unter den Vorgaben aus den USA und unter den erneut aufziehenden Wolken am Konjunkturhimmel. Auf der Konjunkturseite sind für den Montag keine Daten angekündigt, welche dem Handel die nötigen Impulse verleihen könnten. Am Auffahrts-Donnerstag bleibt die Börse geschlossen.


Das Blue Chips Barometer SMI sinkt bis um 09.40 Uhr um 17,22 Punkte bzw. 0,32% auf 5’333,45 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) steigt derweil um leichte 0,03% auf 802,65 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) geht um 0,25% auf 4’591,09 Stellen zurück. 


Bei den Finanzwerte macht sich die Konsolidierung besonders bemerkbar, allerdings hatten die Banken und Versicherungen seit März auch deutlich zulegen können. Hinzu kommt, dass die Ratingagentur Fitch am Freitag angekündigt hat, die Bonitätsnoten von neun US-Banken auf eine Herabstufung zu überprüfen.


All das lässt vor allem die Kurse von Swiss Re (-0,8% auf 35,70 CHF), UBS (-0,1% auf 15,02 CHF), ZFS (-1,2% auf 193,40 CHF) oder CS (-0,7% auf 43,98 CHF) sinken. Seit dem Börsenstart wurden die Abgaben im Segment allerdings stark eingegrenzt. Bei UBS könnte erschwerend dazukommen, dass die Bank offenbar Spitzenleute an die Konkurrenz verliert. Die Saläre seien nicht mehr konkurrenzfähig, liess VR-Präsident Villigar in der Wochenendpresse verlauten.


Unter den konjunkturabhängigen Bluechips sind Kühne + Nagel (-2,3% resp. -1,90 CHF auf 80,00 CHF), OC Oerlikon (-1,7% auf 63,60 CHF) oder ABB (-0,7% auf 16,69 CHF) weit hinten zu finden. Kühne + Nagel werden allerdings mit 2,30 CHF ex-Dividende gehandelt. Desweiteren leiden Actelion (-1,7% auf 52,25 CHF) unter einer Ratingabstufung. Merrill Lynch senkte im Rahmen einer Überarbeitung der Prognosen den Titel auf «Neutral» von zuvor «Buy» und sieht das Kursziel neu bei 58 (vorher 62) CHF.


Die defensiven Schwergewichte können sich den Abgabetendenzen nur teilweise entziehen. Während Novartis (-0,7% auf 43,76 CHF) und Nestlé (-0,6% auf 40,14 CHF) nachgeben, pendeln Roche (unv. auf 145,70 CHF) um den Schlussstand vom Freitag.


Auf der Gewinnerseite werden Holcim (+4,1% auf 54,95 CHF) stark nachgefragt. Händlern zufolge profitieren Holcim von einer Hochstufung durch einen US-Broker. Steigende Kurse sind etwa auch bei Sonova (+1,5% auf 79,90 CHF), Petroplus (+1,6% auf 19,66 CHF) oder Adecco (+1,4% auf 45,50 CHF) zu sehen. Sonova wird am Dienstag die Zahlen zum Geschäftsjahr 2008/09 präsentieren.


Am breiten Markt haben StarragHeckert, Oridion und Card Guard die Quartals-Zahlen publiziert. Oridion (-4,5%) stehen im Anschluss daran stark unter Druck. Die israelische Medizinaltechnikerin musste einen Umsatz- und Gewinnrückgang bekannt geben und gibt sich im Ausblick verhalten.


Card Guard (-0,3%) tendieren derweil etwas leichter. Das Unternehmen verzeichnete – ganz im Gegensatz zu Oridion – einen Umsatz- und Gewinnsprung und bestätigte den bisherigen Ausblick. Bei StarragHeckert wurden noch keine Kurse gestellt.


Uster Technologies geben um 2,9% nach. Uster Technologies wird das Produktesortiment des deutschen Spezialherstellers von Textilprüfsystemen Zweigle übernehmen. Zweigle hat vor kurzem Insolvenz angemeldet. Am deutlichsten geben die sehr volatilen Global Naturel Ressources (-14,7%) nach, welche am Freitagabend die Jahreszahlen veröffentlicht haben. Auf der Gegenseite legen COS (+10,6%) stark zu. (awp/mc/ps/11)

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