CH-Eröffnung: Nach schwachen Vorgaben tiefer
Punkto konjukturelle Entwicklung der Weltwirtschaft sieht die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) beträchtliche Risiken. Zwar sei für das laufende Jahr grundsätzlich von einem weiter robusten globalen Wachstum auszugehen, heisst es in dem am Sonntag veröffentlichten Jahresbericht der BIZ. Gleichwohl sei dieses Szenario mit erheblichen Abwärtsrisiken behaftet. Die Experten der BIZ schliessen unter anderem einen wachstumsdämpfenden Anstieg des globalen Inflationsdruckes nicht aus.
Der kurzfristige Trend sei nun neutral und die Momentumindikatoren leicht negativ, schreiben die Analysten der ZKB aus technischer Sicht. Insgesamt sei deshalb in den nächsten ein bis zwei Wochen mit einer seitwärtsgerichteten Entwicklung zu rechnen. Ein Rückschlag in den Bereich der Unterstützung bei 9’057 Punkten ist laut den Analysten durchaus realistisch, ein dynamischer Fall unter dieses Niveau wäre ein negatives Signal.
Neue Impulse diese Woche werden vor allem aus den USA erwartet: Sitzung des Fed-Offenmarktausschusses am Donnerstag sowie US-Konsumentenvertrauen für den Monat Juni und US-Eigenheimverkäufe für den Mai (beides Dienstag).
Bis um 9.40 Uhr verliert der Bluechipindex SMI 0,46% oder 42,52 Stellen auf 9’122,37 Punkte. Der breiter gefasste SPI notiert 34,94 Punkte oder 0,47% tiefer auf einem Stand von 7’451,99 Punkten.
Unter den Bluechips fallen vor allem Finanzwerte durch vergleichsweise höhere Abgaben auf. CS Group verlieren um 1,0% auf 88 CHF, UBS um 0,8% auf 74,75 CHF, Swiss Life um 0,62% auf 321 CHF, Julius Bär um 0,7% auf 84,7 CHF und ZFS um 0,7% auf 384 CHF. Händler begründeten die Abgaben in UBS- und Bär-Titel damit, dass die Anleger für UBS möglicherweise einen höheren Verkaufspreis für die Bär-Beteilung erwartet hätten und in Bär und die Fantasie draussen sei. Vor diesem Hintergrund können die Bär-Aktien auch nicht von einer Erhöhung des Kursziels auf 83 von 77 CHF durch die Deutsche Bank profitieren.
Als Stütze erwiesen sich die Chemie- und Pharmawerte. So notierten Novartis mit einem Minus um 0,3% auf 68,05 CHF und Roche GS mit – 0,4% auf 211,30 CHF knapp gehalten. Dies Werte seien durch eine neue Lizenvereinbarung (Roche) und gute Produktenews (Novartis) gestützt.
Im breiten Markt gehören u.a. Graubündner PS (-4,2%), HuberSuhner (-3,8%), Global Natural (-3,2%) und Rätia Energie (-3,2%) zu den grössten Verlierern. Unter den relativ wenigen Gewinnern sind u.a. Cosmo (+2,0%) zu finden. Besser als der Markt notieren AFG (-0,2%) nach einem Interview mit positiven Kommentaren des CEO mit AWP. (awp/mc/ab)