Von Unternehmensseite sorgen UBS mit der angekündigten Neugestaltung des Investment Bankings und ZFS mit neuen Zahlen zum Abschreibungsbedarf für Aufmerksamkeit, sonst ist die Nachrichtenlage eher verhalten. An massgeblichen Konjunkturdaten gibt es am Nachmittag Neuigkeiten aus den USA zum Arbeitsmarkt und zum ISM-Index nicht-verarbeitendes Gewerbe September.
Bis um 9.42 Uhr sinkt der SMI um 0,38% oder 25,47 Stellen auf 6’705,47 Punkte. Der SLI verliert 0,27% auf 974,90 Zähler und der marktbreite SPI 0,43% auf 5’574,93 Stellen.
UBS erhalten nach dem Vortagesplus von 8,1% weiter Auftrieb und rangieren mit +4,9% auf 22,34 CHF an der Tabellenspitze im SMI/SLI. Die Grossbank reorganisiert das Investment Banking und baut in diesem Zusammenhang dort weitere 2’000 Stellen ab. Das Geschäftsportfolio im Investment Banking wird anders gewichtet, das Rohstoffgeschäft soll wegfallen. Die Neugestaltung sei keine Überraschung, heisst es dazu bei Analysten. Bereiche, in denen die UBS stark sei, würden ausgebaut oder aufrechterhalten, die schwachen Bereiche geschlossen oder stark reduziert. Insgesamt stärke die Meldung die Vertrauensbasis.
CS gewinnen 0,3% auf 53,15 CHF. Goldman Sachs hat das Rating für die Titel auf «Buy» von «Neutral» und das Kursziel auf 70 (58) CHF angehoben. Julius Bär (-0,3% auf 52,55 CHF) notieren etwas leichter.
Anders sieht es bei ZFS (-1,8% auf 289,25 CHF) aus. ZFS hatte am Vorabend auf Engagements bei Sigma, Lehman Brothers und Washington Mutual Abschreibungen im Gesamtumfang von 615 Mio USD angekündigt. ZFS sei zwar eines der am besten geführten Versicherungsunternehmen der Welt, schreiben dazu Analysten, es könne aber auch nicht gegen den Wind segeln.
Auch Swiss Re (-0,9% auf 59,50 CHF) und Bâloise (-1,5% auf 76,65 CHF) verlieren, Swiss Life (+0,4% auf 161,20 CHF) gewinnen etwas hinzu.
Syngenta (-1,2% auf 203,60 CHF) rutschen im frühen Handel nach gestrigen Verlusten von 9,5% ab. Daten aus dem Agrarsektor und Zahlen des Düngemittelherstellers Mosaic hatten den Kurs belastet. Analysten werten den gestrigen Einbruch als nicht gerechtfertigt und verweisen auf die soliden Fundamentaldaten des Unternehmens.
Die Index-Schwergewichte Nestlé (-0,5% auf 47,70 CHF) und Novartis (-0,5% auf 59,05 CHF) halten sich im Mittelfeld.
Roche verlieren 1,3% auf 177,10 CHF. Der Pharmakonzern hat eine neue Kooperation mit seiner US-Tochter Genentech sowie deren Tochter Glycart für eine neue Krebstherapie vermeldet. Im Patentstreit mit Biotechhersteller Amgen um das Anämie-Medikament Mircera hat ein US-Gericht zugunsten Amgen entschieden. Zudem gab Genentech einen schweren Nebenwirkungsfall bei der Behandlung mit dem Medikament Raptiva bekannt. Analysten erwarten einen Kursrückgang Richtung 170 CHF, der «geeignete Zustiegsmöglichkeiten eröffnen könnte».
Die grössten Abgaben verzeichnen Geberit (-2,7% auf 127,30 CHF), ABB (-2,2% auf 20,16 CHF) und Petroplus (-2,0% auf 37,48 CHF).
Im breiten Markt erhalten Walter Meier (+3,0%) nach der Akquisition der Tosa Holding Auftrieb. Das Unternehmen erwartet bereits für das laufende Geschäftsjahr einen positiven Effekt auf «alle Kennzahlen». Analysten werten die Übernahme im Bereich Fertigung als überraschend, rechnen jedoch mit einem Erfolg angesichts der geografischen Lage und «dem wohl interessanten Kaufpreis».
Auch Gottex (+0,9%) notieren nach den massiven Verlusten der Vortage im Plus. Die optisch tiefe Bewertung spiegle die hohen Unsicherheiten, die Finanzmarktturbulenzen und den schwierigen Ausblick für die Hedge-Funds- Branche wider, heisst es dazu am Markt.
Rieter gewinnen 1,3%. Das Unternehmen will als weiteren Schritt im laufenden Restrukturierungsprogramm die Produktion von Automobilkomponenten im Grossraum Barcelona an einem Standort zusammenzufassen. (awp/mc/gh/16)