Auf der Agenda steht neben dem Terminverfall nur wenig Spannendes. Am Vormittag wird noch der ifo-Index, der Auskunft über die Stimmung in der deutschen Wirtschaft gibt, in den Fokus rücken. Derzeit zeigen sich vor allem die defensiven Werte freundlich, während die Bankentitel verlieren.
Bis um 9.30 Uhr gewinnt der SMI 0,30% auf 6’508,44 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) legt 0,18% auf 993,86 Zähler zu und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,24% auf 5’584,58 Punkte.
Vergleichsweise grössere Aufschläge verbuchen die defensiven Roche (+0,7%). Die Tochtergesellschaft Chugai hat von der japanischen Gesundheitsbehörde die Genehmigung erhalten, Tamiflu in einer neuen Formulierung und Dosierung zu vermarkten, was jedoch als kursneutral gilt. Novartis legen um 0,4% zu.
Für Nestlé (+0,7%) gab es eine Kurszielerhöhung durch Morgan Stanley. Die Aktien werden weiterhin mit dem Rating «Overweight» empfohlen. An der Tabellenspitze stehen Syngenta (+1,2%) und Actelion (+1,1%).
ABB avancieren um 0,7%, das Unternehmen hat mit der Schweizer Börse SIX Swiss Exchange eine Einigung wegen eines Verstosses gegen die Bestimmungen des Kotierungsreglementes zur Zwischenberichterstattung erzielt.
Richemont (+0,6%) und Swatch (+0,2%) werden von Morgan Stanley weiter mit «Underweight» bewertet. Die erhöhten Kursziele für beide Valoren liegen unter den derzeitigen Niveaus. Die Uhren- und Schmuckindustrie stehe vor einem schwierigen Jahr 2010, schreiben die Analysten. Der Gegenwind werde für die Branche auch im kommenden Jahr anhalten.
Für Swisscom (+0,2%) gab es im Rahmen einer Sektorstudie von Nomura ein höheres Kursziel («Neutral»). Europäische Telekomwerte zeigten ein positives Ertragsmomentum, schreibt der zuständige Analyst.
Die Assekuranzen bewegen sich im Mittelfeld. ZFS rücken um 0,2% vor. Der per Ende Jahr abtretende CEO James Schiro will in Sachen Marktkapitalisierung gegenüber der Konkurrenz aufholen, wie er dem Wirtschaftsmagazin «Bilanz» erklärte. Swiss Life (unv.) werden von Vontobel mit einem höheren Kursziel weiter zum Kauf empfohlen.
Die Grossbanken tragen nach den Abschlägen vom Vortag erneut rote Vorzeichen. CS verlieren 1,1%, die Bank befindet sich in Gesprächen zur Übernahme der Prime Fund Solutions von Fortis. UBS geben ebenfalls um 1,1% nach, Julius Bär stehen bei -0,03%.
Der Basler Ausschuss hatte am Donnerstag Vorschläge zu Kapital und Liquidität der Banken veröffentlicht. Nach Ansicht von Analysten könnte dies zu Unsicherheit und damit zu Volatilität im Sektor führen. UBS und CS dürften die Kapitalisierungsfrage durch die Erhöhung der einbehaltenen Gewinne in den kommenden drei Jahren angehen, heisst es weiter. Am Vortag hatte das Sentiment noch unter dem verschobenen Verkauf von Citigroup-Aktien durch das US-Finanzministerium gelitten. Auch Aussagen der Analystin Meredith Whitney galten als belastend.
Schlusslicht im SMI/SLI sind Adecco (-1,3%).
Im breiten Markt gewinnen u-blox nach Produktenews 0,4%. Züblin hat Hypotheken in den Niederlanden und in Deutschland refinanziert und eine Liegenschaft in Belgien verkauft, die Aktie legt um 0,8% zu.
Schindler PS tendieren 0,3% leichter. Der Lifthersteller baut das Engagement an der Saudi Elevator Corp. auf 100% aus. Analysten begrüssen den Schritt, verweisen aber auf die noch ausstehende Genehmigung durch die zuständigen Behörden.
BFW Liegenschaften verlieren 1,3%, das Unternehmen plant Liegenschaftsverkäufe bis maximal 170 Mio CHF. Die Immobiliengesellschaft könne möglicherweise derzeit nicht die benötigten Finanzmittel aufnehmen und strebe daher einen beträchtlichen Verkauf der Aktiva an, heisst es dazu bei Analysten. (awp/mc/ps/13)