Der SMI wird nach dem Verlust von über 300 Punkten während der vergangenen drei Börsentage aber auch von technischen Faktoren gestützt. Ausserdem haben die nach dem enttäuschenden Arbeitsmarktbericht vom vergangenen Freitag schwach gestarteten US-Aktien am Freitag gegen Handelsende noch zugelegt und teilweise im Plus geschlossen, was die europäischen Märkte ebenfalls stützt.
Der Swiss Market Index steht um 09.25 Uhr 232,56 Punkte oder 3,33% höher bei 7’209,15 Punkten. Der 30 Unternehmen umfassende gekappte Swiss Leader Index klettert um 3,96% auf 1’082,07 Punkte und der breite Gesamtmarkt (SPI) 3,04% auf 6’035,91 Punkte. Mit einem veritablen Rally starten die Aktien der beiden Grossbanken in die Woche, welche in der Spitze beide schon über 10% über dem Freitagsschluss gelegen haben. UBS stehen derzeit gar 11,3% höher bei 24,94 CHF und CS 9,3% bei 53,75 CHF. Die Aktion der US-Regierung zur Rettung der Hypothekenfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac helfe den exponierten Grossbanken am meisten, hiess es dazu in Marktkreisen.
Dicht dahinter folgen Swiss Re (+7,1% auf 69,80 CHF). Der Titel profitiert von Aussagen des Managements anlässlich des jährlichen Branchenmeetings in Monte Carlo. Demnach soll der Fokus weiterhin auf diszipliniertes Underwriting gelegt werden, wobei die Profitabilität stärker gewichtet werden soll als der Umsatz. Swiss Re erwartet eine verlangsamte Entwicklung des Abwärtstrend bei den Prämien, sieht sich aber weiterhin mit einem schwierigen Marktumfeld konfrontiert, welches von einem weiterhin rückläufigen Versicherungsmarkt, von Turbulenzen an den Kapitalmärkten sowie von einer aktiven Hurrikansaison geprägt sei. Sorgen bereitet zudem die hohe Inflation in einigen Ländern.
Starke Avancen verzeichnen auch Julius Bär (+7,0% auf 67,70 CHF), Swiss Life (+4,9% auf 199,40 CHF) und Bâloise (+4,7% auf 94,80 CHF). Von der sehr guten Stimmung für Finanztitel profitieren aus dem Nebensegment zudem Titel wie Vontobel (5,9%), BCV (+3,7%), Sarasin (+2,5%) oder EFG International (+5,9%).
Im Bereich von +3,5% bis gegen +5% bewegen sich im SMI/SLI auch ABB, Ciba, Holcim, Adecco, Clariant oder Swatch und Richemont. In der «Financial Times» wurden die bereits bekannten Vorwürfe des Ciba-Grossaktionärs Adriano Agosti, bzw. dessen Investmentgesellschaft Golden Peaks an die Adresse des Ciba-Verwaltungsrates noch einmal ausgebreitet. Am Tabellenende finden sich die defensiven Roche, Novartis und Nestlé oder auch Lonza und Synthes mit Gewinnen von je rund 1%.
Im breiten Markt fallen Meyer Burger (+7,6%) mit einem Sprung nach vorne auf, nachdem das Unternehmen für 2009 aus China einen Auftrag von über 30 Mio CHF mit einer Option für noch einmal über 30 Mio CHF erhalten hat. Dies sei nichts Besonderes, hiess es dazu bei einem Broker. An anderer Stelle wurde dafür darauf hingewiesen, dass dies bei einem für 2008 angestrebten Umsatz von rund 400 Mio CHF – je nach Ausgang der Option – bereits gegen 10% oder gar über 10% des Jahresumsatzes ausmache. u-blox fallen dagegen nach den schwachen Zahlen vom vergangenen Freitag und weiteren kritischen Kommentaren und Rückstufungen erneut um 8,9% zurück. (awp/mc/ps/15)