CH-Eröffnung: Schwach – Finanzwerte unter Druck

In den USA seien im späten Geschäft Gewinne mitgenommen worden, insbesondere bei den Banken, Halbleiterwerten und – vor neuen Umsatzzahlen am Freitagnachmittag – Einzelhandelswerten.


Belastet von den negativen Branchenvorgaben und Gerüchten um die Ermittlung der New Yorker Staatsanwaltschaft stehen die hiesigen Finanzwerte besonders unter Druck. Kreisen zufolge sind verschiedene Banken, darunter auch UBS und CS, ins Visier des New Yorker Generalstaatsanwalts Andrew Cuomo geraten.


Bis um 09.30 verliert das Blue Chips Barometer SMI 0,70% auf 6’529,01 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gibt 0,79% ab auf 1’005,08 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,63% auf 5’771,33 Zähler.


Am Tabellende des SMI/SLI notieren UBS (-2,3%), CS (-2,1%) und GAM (-2,4%). Neben den schwachen US-Vorgaben belasten angebliche Ermittlungen der US-Staatsanwaltschaft den Sektor. Pressemeldungen zufolge sind UBS und CS ins Visier von SEC und New Yorker Staatsanwaltschaft geraten, die im Zusammenhang mit dem Handel von Hypotheken-Papieren und der Bewertung von Kreditverbriefungen Untersuchungen führen. Die CS wollte die Pressemeldungen nicht kommentieren.


Besonders schwach notieren im Finanzsektor auch Swiss Life (-2,6%), Swiss Re (-1,8%) und Baloise (-1,6%). ZFS verlieren 1,1%. Der Versicherer gibt sich per Juli eine neue Managementstruktur und hat in diesem Zusammenhang neue Konzernleitungsmitgliedern ernannt.


Die rote Laterne halten im SMI/SLI die zyklischen Adecco (-2,5%). Stark zurückgenommen werden aber auch andere konjunktursensitive Werte wie Swatch (-1,6%), Logitech (-1,4%), Richemont (-1,4%) oder ABB (-1,2%).


Nobel Biocare (-0,5% auf 22,09 CHF) verlieren unterdurchschnittlich. Morgan Stanley hat das Rating für die Titel auf «Equal Weight» von «Underweight» hochgestuft. Allerdings sei die Aktie kein Schnäppchen und um eine Neubewertung zu vermeiden, müsse sich der Umsatz 2011 deutlich besser entwickeln, schreiben die Analysten. Das Kursziel wurde auf 22 von 25 CHF gesenkt – auf diesem Niveau seien Risiko und Rendite ausgeglichen, heisst es. Gleichzeitig hat auch Goldman Sachs das Kursziel für die Titel überarbeitet und auf 27 von 34 CHF reduziert.


Unter den defensiven Schwergewichten verlieren Novartis (-0,7%) in etwa mit dem Marktdurchschnitt, Nestlé (-0,2%) werden unterdurchschnittlich zurückgenommen und Roche (+0,2%) notieren knapp im Plus. Die UBS hat das Kursziel für Nestlé aufgrund von Währungseffekten auf 60 von 59 CHF erhöht und die Gewinnschätzungen angepasst. Das Rating wird mit «Buy» bekräftig.


An der Tabellenspitze finden sich Actelion (+0,4%), Petroplus (+0,3%) und Synthes (+0,4% auf 127,50 CHF). Für Synthes hat Goldman Sachs das Kursziel auf 162 von 157 CHF erhöht, der Titel wird weiterhin zum Kauf empfohlen.


Am breiten Markt verlieren Transocean 2,8%. Das Unternehmen hat an einem US-Gericht in Texas einen Antrag auf Haftungsbeschränkung im Zusammenhang mit der gesunkenen Bohrinsel Deepwater Horizon eingereicht. Allreal sinken um 0,3%. Die Immobiliengesellschaft hat am Mittwochabend den erfolgreichen Abschluss einer Kapitalerhöhung über 225 Mio CHF bekannt gegeben.


u-blox gewinnen dagegen 1,4%. Das Unternehmen liefert künftig Module für das Global Positioning System (GPS) und den Technologiestandard GSM an die taiwanesische Helioversal Technology. Auch Temenos (+0,4%) zeigen sich leicht fester. Der Anbieter von Bankensoftware hat die Tunisian Foreign Bank als Kunden für die Bankensoftware T24 gewonnen. (awp/mc/gh/16)

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