CH-Eröffnung: Schwach nach klar negativen Vorgaben

Die vor dem Wochenende präsentierten Konjunkturzahlen in den USA sowie weitere Nachrichten zur Krise an den Kreditmärkten belasten die Stimmung, entsprechend negativ sind auch die Vorgaben aus den USA.


In Marktkreisen wird mit einer anhaltend hohen Volatilität der Aktienkurse gerechnet. Die aktuelle charttechnische Konstellation weise indes darauf hin, dass der SMI bei tieferen Kursen rasch einen Nachfrageüberhang generiere, heisst es bei der Deutschen Bank. Möglicherweise verliere der SMI noch Terrain bis rund 8`560 Punkte, um dann wieder auf ein höheres Niveau zurückzukehren.

Der SMI fällt bis um 9.30 Uhr um 65,16 Punkte oder 0,75% auf 8`606,27 Punkte zurück. Der 30 Titel umfassende SLI gibt 0,82% auf 1`322,56 Zähler nach und der breite SPI 0,83% auf 7`054,07 Stellen.


Unternehmensnews gibt es am Montag praktisch keine. Erst am Dienstag wird mit Swiss Re wieder ein SMI-Unternehmen mit Zahlen aufwarten. Später folgen dann noch Swisscom, Nobel Biocare, Synthes und Adecco.

Die stärksten Verluste weisen derzeit ABB (-2,5% auf 27,50 CHF) auf. Der Titel hat aber in der vergangenen Woche im schwachen Gesamtmarkt als einer der wenigen zugelegt, weshalb nun das Potential nach unten etwas grösser ist. «Man muss die Gewinne dort mitnehmen, wo man auch welche gemacht hat», sagte dazu ein Marktbeobachter.


Entsprechend der düsteren Stimmung an den Hypothekar- und Kreditmärkten geben die Banken erneut überdurchschnittlich an Terrain preis. So verlieren Julius Bär 1,8% auf 78,05 CHF, CS 1,3% auf 78,75 CHF und UBS 1,6% auf 64,60 CHF. UBS hat übers Wochenende die Ernennung eines neuen Global Head of Fixed Income bei der UBS Investment Bank bekanntgegeben. Dieser Wechsel nähre die Spekulationen um ausserordentliche Verluste im Halbjahresergebnis, hiess es in Marktkreisen.


Von den Versicherungen geben ZFS (-1,1% auf 337 CHF) und Swiss Life (-1,2% auf 280,50 CHF) am meisten ab. Die Spekulationen, dass ZFS ein Übernahmeangebot für den britischen Lebensversicherer Friend Provident vorlegen könnte, verdichten sich nach verschiedenen Medienberichten in Grossbritannien übers Wochenende. ZFS habe bereits Lehman Brothers als Berater engagiert, hiess es etwa, oder das Angebot könnte bereits diese Woche folgen.


Demgegenüber halten sich Swiss Re (-0,5% auf 100,10 CHF) mit vergleichsweise moderaten Verlusten in der erweiterten Spitzengruppe im SMI. Der Titel wird von überraschend guten Zahlen der Münchener Rück etwas gestützt.


Die beste Performance zeigen derzeit Nobel Biocare (+1,5% auf 348 CHF). Allerdings hatte die Aktie in der Vorwoche mit knapp 6% auch am meisten abgegeben. Der vor einer Woche bekanntgegebene Wechsel an der Spitze von Heliane Canepa zu Domenico Scala wurde in der Wochenendpresse noch einmal ausführlich debattiert. Angeblich soll Canepa eine Abgangsentschädigung von insgesamt 8 Mio CHF erhalten.


Nebst Nobel Biocare legen einzig Novartis (+0,2% auf 64,60 CHF) und Syngenta (+0,2% auf 221,70 CHF) leicht zu. Mit Verlusten von weniger als 0,5% stabilisieren zudem Roche und Nestlé den Gesamtmarkt.


Aus dem SLI fallen Oerlikon (-3,8%) erneut mit deutlichen Abgaben auf. Bereits in der vergangenen Woche büsste das Papier klar an Wert ein, seit Mitte Juli ist der Wert gar von rund 680 CHF um einen Drittel auf das aktuelle Niveau zurückgekommen.


Im breiten Markt geben die jüngst sehr volatilen MachHitech nach einem Artikel in der Samstagspresse mit einem Minus von 8,4% erneut klar nach.


Aber auch Aktien wie Schweiter (-6,8%), Winterthur Technologie (-5,0%) oder Swisslog (-3,4%) sind nicht gefragt.


Jelmoli N (+2,1%) erholen sich von den Abgaben der vergangenen Woche nur leicht. (awp/mc/ab)

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