CH-Eröffnung: Schwache Roche bremsen SMI aus

Die defensiven Schwergewichte – und hier vor allem Roche – begrenzen die Bemühungen der Indizes in ihrem Streben nach Höherem. Das Momentum habe sich nach den äusserst starken Vortagen deutlich angekühlt, sagten Händler. Abermals sind es die Bankaktien, die im Fokus stehen.


Das Umfeld habe sich weiter beruhigt, weder von der Währungs- noch von der Zinsseite kämen neue Störfeuer. Neue Impulse könnten am Nachmittag vom ISM-Index für den Dienstleistungsbereich in den USA ausgehen.


Bis um 09.30 Uhr sinkt der Swiss Market Index (SMI) 14,02 Punkte bzw. 0,15% auf 9’059,97 Zähler, der gekappte Swiss Leader Index (SLI) bewegt sich hingegen mit minus 0,1% auf 1’380,35 Punkte kaum. Der Swiss Performance Index (SPI) verliert 0,03% auf 7’369,57 Zähler.


Die Grossbankenaktien stehen weiterhin im Fokus. Die Credit Suisse hat zum zweiten Mal in zwei Wochen Stellen gestrichen, diesmal sind 170 Stellen im Investment Banking betroffen. Im Vorfeld der heutigen Investor-Präsentation rücken die CS-Valoren um 0,4% auf 80,95 CHF vor. Die Anleger erhoffen sich Aufschlüsse darüber, ob die Bank am Montag wirklich das ganze Ausmass der Verluste aus dem US-Hypothekengeschäft dargelegt hat.


Bei der UBS (+0,3% auf 66,60 CHF) ist man sich hingegen relativ einig, dass alles auf den Tisch gelegt wurde. In den letzten Tagen sind Händlern zufolge vermehrt Gerüchte laut geworden, die UBS und die CS würden ihre Investmentbanking-Aktivitäten zusammenlegen.


Mit einer deutlichen Erholungstendenz zeigen sich weiterhin Adecco (+0,7% auf 72 CHF). Die ZKB hat dies zum Anlasse für eine Trading-Kaufempfehlung genommen. Auch Clariant (+0,7% auf 14,87 CHF) entfernen sich weiter von ihren Tiefstständen. Um ABB (+0,4% auf 31,66 CHF) ranken sich Gerüchte um ein Interesse am amerikanischen Elektrokabelhersteller Belden.


Belastet wird der Schweizer Aktienmarkt von seinen grosskapitalisierten defensiven Titel – allen voran von Roche (-1,1% auf 210,60 CHF). Zeitungsberichten zufolge hat der Pharmakonzern in England und Wales die Preise für das Lungenkrebsmedikament Tarceva um nahezu 30% gesenkt. Mit der Preissenkung sollen Marktanteile gewonnen und Kostenerstattungen über das National Health Service erzielt werden. Dies belaste das Sentiment für den Titel, hiess es. Ferner werden der Roche-Tochter Genentech Übernahmegelüste nachgesagt: Im Visier der Amerikaner sei PDL BioPharma.


Novartis gehen um 0,2% auf 64,30 CHF und Nestlé um 0,1% auf 516 CHF zurück.


Im SLI erholen sich Geberit um 1,2% auf 161,90 CHF. Nachdem die Bauwerte im Zuge der US-Immobilienkrise gelitten haben, erfolge auch in diesem Sektor ein Rebound, sagten Beobachter.


Die Aktien des Lifescience-Konzerns Lonza (+1,5% auf 125,20 CHF) profitieren weiter von wohlwollenden Kommentaren nach den Investors-Days.


Im breiten Markt rücken Von Roll um 4,8% vor. Die Gruppe hat den ersten Schritt der neuen Wachstumsstrategie mit dem Kauf der chinesischen Shenzhen Mica gemacht. Der Umsatz nach neun Monaten ist gegenüber dem Vorjahr um 17% gestiegen. Der Auftragsbestand liegt um 18% über dem Vorjahreswert.


Auch im breiten Markt sind nach den jüngsten Bereinigungen nun auch die Bauwerte wie Arbonia Forster (+2,1%) oder eben Geberit wieder ein Thema. (awp/mc/ab)

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