Die Markteilnehmer warten laut Händlern auf den bevorstehenden Beginn der Berichtsperiode zum ersten Halbjahr 2009. Hierzulande beginnt sie im grossen Stil allerdings erst in der nächsten Woche. Diese Woche wird von den grösseren Unternehmen einzig Ems-Chemie Zahlen liefern, allerdings erst am Freitag. Die Woche darauf werden dann aber mit Novartis und SGS die ersten SMI/SLI-Unternehmen Zahlen rapportieren.
Das Blue-Chips-Barometer SMI verliert bis 09.30 Uhr 0,82% auf den Stand von Zählern. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) büsst derweil 1,01% ein auf 788,91, der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,90% auf 4’565,02 Punkte.
Kursbewegende Unternehmensnews gibt es zu Wochebeginn nur wenige. Unter den grössten Verlierern sind Julius Bär (-2,4%) nach einem Pressebericht über eine mögliche Busse in Spanien im Zusammenhang mit dem Madoff-Zusammenbruch. Laut «SonntagsZeitung» könnte diese bis zu 5% des Kapitals betragen, was einer Summe von rund 300 Mio CHF entsprechen würde. Vorgeworfen werden der Bank von einer Madrider Anwaltskanzlei «illegale Aktivitäten in Spanien». Die Kanzlei gehört zur globalen Allianz der Anwälte, welche Geschädigte im Fall Madoff vertreten. Die Bank selber weist die Vorwürfe allerdings zurück und meinte gegenüber AWP, sie seien «verleumderischer Natur». Die Bank hat am Montag zudem den definitiven Abschluss ihres Aktienrückkaufprogramms mitgeteilt.
Auch sonst sind die Finanztitel weiter im Fokus, wobei vor allem die UBS-Titel (-1,9%%) angesichts des nächste Woche anstehenden Prozess der Bank wegen Kundendaten in den USA unter besonderer Beobachtung stehen. Der Prozess soll nächste Woche bzw. am 13. Juli beginnen, eine ausserbörsliche Einigung noch vor diesem Termin wird in Marktkreisen nicht ausgeschlossen. Auch dass die Bank letzte Woche am Kapitalmarkt einen grösseren Betrag aufgenommen hat, könnte damit zusammenhängen, heisst es. Die CS-Papiere büssen mit -1,7% ebenfalls deutlich an Wert ein.
Die grössten Verluste unter den SMI/SLI-Titeln gehen aber an OC Oerlikon (-3,4%), Swiss Life (-2,9%) sowie Petroplus (-2,8%), ohne fundamentale News dazu allerdings. Adecco (-1,1%) hat einen neuen Grossaktionär: der französische Versicherer Axa hat am Freitagabend eine Beteiligung von 3,29% am Schweizer Personaldienstleister bekannt gegeben.
An der Spitze im SMI/SLI-Segment stehen Clariant (+1,4%). Allerdings hatte der Spezialitäten-Konzern in den letzten Tagen wegen der Aufnahme einer Wandelanleihe über 300 Mio CHF deutlich an Wert verloren. Noch knapp im Plus halten sich Roche (+0,3%) sowie Kühne+ Nagel (+0,2%). Actelion halten sich mit -0,4% überdurchschnittlich. Sie dürften leicht von einer EU-Zulassung für das Medikament Tracleer (Indikation PAH bei Kindern) profitieren, wobei die Zulassung allerdings so erwartet worden war. Die Indexschwergewichte Nestlé (-0,8%) und Novartis (-0,6%) verlieren leicht unterdurchschnittlich.
Im breiten Markt gehören u.a. Day (-6,8%), Swissmetal (-6,1%) oder ADB (-5,6%) zu den grössten Verlierern, Forbo (+3,7%), Orascom (+2,5%) oder Intershop (+2,1%) zu den grössten Gewinnern. Ypsomed (+2,1%) hat am Freitagabend den erfolgreichen Abschluss der Kapitalerhöhung bekannt gegeben. (awp/mc/ps/15)