CH-Eröffnung: Schwächer – ABB rutschen ab

Händler merken an, dass die weitere Entwicklung des Gesamtmarkts noch keine ausgemachte Sache sei. Im Blick stehe nämlich der grosse Eurex-Verfall. Im Zuge der auslaufenden Future- und Optionskontrakten rechnen Börsianer mit grösseren Schwankungen im Aktienhandel. Am letzten Handelstag der Vorweihnachtswoche stehen unterdessen kaum Konjunkturdaten auf der Agenda.


Um 9.40 Uhr steht der SMI 87,47 Punkte oder 1,59% tiefer bei 5’427,58 Punkten. Der 30 Titel umfassende SLI verliert 1,44% auf 777,73 Punkte und der breite SPI um 1,40% auf 4’483,96 Punkte.


An deutlichsten nach unten geht es bei ABB (-3,3% auf 15,48 CHF). Das Unternehmen bildet für das vierte Quartal 2008 Rückstellungen in Höhe von rund 850 Mio USD vor Steuern. Hintergrund sind zum einen bekannte Ermittlungen der US- und europäischen Behörden im Zusammenhang mit verdächtigen Zahlungen sowie vermuteten wettbewerbswidrigen Praktiken. Ausserdem würden die erwartete Belastung aus einem laufenden Steuerverfahren, Abschreibungen auf Vermögenswerten sowie Restrukturierungskosten abgedeckt. Marktteilnehmer halten jedoch eine Erholung im späteren Verlauf für möglich. Die angekündigten Rückstellungen seien zwar mehr als erwartet, kämen allerdings nicht überraschend. Positiv äussert sich Vontobel zu dem angekündigten Kostensenkungsprogramm. Das und der bestätigte Ausblick könnten ausreichen, um die Stimmung für die Aktie ins Positive zu wenden.


Die Finanzwerten geben mehrheitlich deutlicher als der Gesamtmarkt nach. Bei der UBS (-1,9% auf 14,37 CHF) senkt Merrill Lynch (ML) Händlern zufolge das Rating auf «Neutral» von «Buy». CS (-0,73% auf 29,98 CHF) wird dagegen von ML auf «Buy» von «Neutral» hochgestuft und hält sich damit besser als die Konkurrenz. Die RBS reduziert unterdessen bei beiden Banken das Kursziel. Julius Bär verlieren 2,8% auf 38,90 CHF.


Kräftig nach unten geht es bei Versicherungsaktien. ZFS (-2,1% auf 229,90 CHF) können die vorbörslichen Aufschläge nicht halten. Swiss Life (-1,3%) und Swiss Re (-3,0% auf 65,60 CHF) stehen ebenfalls auf der Verliererseite.


Die defensiven Pharmawerten Novartis (-2,3% auf 51,75 CHF) und Roche (-1,1% auf 157,70 CHF) geben unterschiedlich nach. Roche und die US-Tochter Genentech legten positive Daten aus einer Phase-III-Studie zu Rituxan/MabThera bei früher rheumatoider Arthritis vor. Vontobel bestätigt unterdessen das Rating «Buy»


Actelion (+0,4% auf 56,55 CHF) profitieren von einem positiven Bescheid des europäischen Ausschusses für Humanarzneimittel für eine Indikationserweiterung von Miglustat/Zavesca.


Auf der Gewinnerseite stehen gegenwärtig auch Kühne + Nagel (+1,6% auf 69,60 CHF) und Logitech (+1,2% auf 15,28 CHF).


In der zweiten Reiche legen Bucher Industries (+3,4%) nach einer Akquisition in der Landmaschinensparte kräftig zu. Die Akquisition entspreche der Unternehmensstrategie zur Stärkung der Kuhn Group, heisst es von der Bank Vontobel. Die Analysten gehen davon aus, dass die Margen nicht verwässert werden.


Atel (+1,1%) profitieren vom Zusammenschluss mit EOS. Die Gesellschaften haben den Start der Fusion für 1. Februar 2009 unter dem Namen Alpiq bekannt gegeben. Die Analysten der Bank Vontobel sehen die Fusion positiv. Nach Ansicht der ZKB-Analysten ist der Abschluss ebenso positiv, jedoch fielen die Ausgleichszahlung hoch aus.


Conzzeta (-2,1%) vermeldete eine Gewinnwarnung, die aus Sicht der Analysten jedoch nicht überraschend kommt. Der Einfluss auf das kommende Jahr sei jedoch alarmierend, so Vontobel. (awp/mc/gh/19)

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