CH-Eröffnung: Schwächer – Baloise und Julius Bär mit Abschlägen

«Wir dürften heute ein ähnliches Bild sehen wie am Vortag», meinte ein Beobachter mit Blick auf die Gewinnmitnahmen zu Wochenbeginn.


Am hiesigen Markt rücken erneut die Finanzwerte in den Fokus, nachdem Bâloise und Julius Bär über den Verlauf des ersten Quartals informiert haben. Händlern zufolge machen dem Sektor aber auch Gewinnmitnahmen nach den schlechten Branchenvorgaben aus Amerika und Asien zu schaffen.


Das Blue Chips Barometer SMI sinkt bis um 09.30 Uhr um 29,21 Punkte bzw. 0,55% auf 5’329,73 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verliert derweil 0,70% auf 813,19 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,49% auf 4’587,48.


Die Finanzwerte folgen ihren US-Branchenkollegen und notieren überwiegend im Minus. Julius Bär (-3,1% auf 40,88 CHF) und Bâloise (-2,8% auf 87,15 CHF) leiden zudem etwas unter ihrem Zwischenbericht. Zu Bär heisst es am Markt, die meisten Aussagen des Berichts lägen im Rahmen der Erwartungen. Die Abschwächung des Neugeldzuflusses im Private Banking enttäusche aber etwas.


Bei Bâloise sprechen Beobachter von einem gemischten Ausweis. So sei das Geschäftsvolumen der ersten drei Monate besser als erwartet ausgefallen, doch die Solvabilität habe sich gegenüber dem Jahresende zurückgebildet. Positiv sei aber, dass die Firmenverantwortlichen trotz dem widrigen Branchenumfeld an den Zielsetzungen bis Ende 2012 festhielten.


Die übrigen Finanzwerte notieren nach einer Anfangsschwäche uneinheitlich. Swiss Re (-4,1% auf 37,90 CHF), ZFS (-1,5% auf 204,30 CHF) und UBS (-1,2% auf 17,26 CHF) schreiben teilweise deutliche Verlust, CS (+0,5% auf 45,96 CHF) und Swiss Life (+1,0% auf 93,00 CHF) finden sich dagegen inzwischen im Plus.


Holicm, die heute Ex Anrecht gehandelt werden, verlieren 3,8% oder 2,15 CHF auf 55,05 CHF. Die Aktionäre erhalten je 20 Aktien kostenlos eine weitere, die Anrechte werden vom 12.5 bis und mit 19.5. an der SIX gehandelt. Der Anrechte-Handel entspricht einem Abschlag von 2,72 CHF – ohne dieser würde der Titel also im Plus notieren. Hier stützt eine Kursziel-Erhöhung durch die UBS auf 61 von zuvor 40 CHF.


Am unteren Tabellenende finden sich auch OC Oerlikon (-2,6% auf 68,00 CHF), ABB (-1,6% auf 17,49 CHF) oder Adecco (-1,2% auf 45,22 CHF).


Roche verlieren 0,6% auf 139,60 CHF. Der Pharmakonzern will in den nächsten fünf Monaten 110 Mio Packungen Tamiflu produzieren und danach die Produktion weiter erhöhen. Die ebenfalls schwergewichtigen Novartis (+0,1% auf 42,04 CHF) und Nestlé (-0,3% auf 39,30 CHF) halten sich unterdessen etwas besser.


Auf der Gegenseite positionieren sich Lonza (+3,2% auf 106,30 CHF) oder Clariant (+1,0% auf 6,34 CHF). Bei Clariant verweisen Händler auf Übernahmespekulationen.


Daneben gibt es auch für die beiden Medizinaltechnik-Werte Nobel Biocare (+0,9% auf 25,64 CHF) und Sonova (+0,1% auf 75,00 CHF) Aufschläge.


Am breiten Markt hat die Gategroup das Börsendebut mit einem Kurs von 20,00 CHF eröffnet. Zum Berichtszeitpunkt gewinnt der Titel 18,2%.


Kardex wurden noch nicht gehandelt. Das Unternehmen hat die Zustimmung der norwegischen Wettbewerbsbehörde zur Übernahme der auf Kardex- und Stow-Produkte ausgerichteten Aktivitäten des skandinavischen Vertriebspartners Element Storage Systems AS erhalten.


Auch MCH waren noch nicht gefragt. Das Unternehmen will – unter gewissen Bedingungen – die Betreibergesellschaft des Messe- und Kongresszentrums in Lausanne übernehmen. (awp/mc/pg/14)

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