CH-Eröffnung: Schwächer – Ciba und Clariant stark unter Druck

Die Zurückhaltung vor der Zinsentscheidung der Federal Reserve am Mittwoch sowie das zwischenzeitliche neue Rekord-Hoch beim Ölpreis hätten das Sentiment belastet, hiess im Handel.


Am hiesigen Markt stehen diverse Unternehmen mit Zahlen im Blickpunkt der Anleger. Negativ im Fokus steht dabei der Spezialitätenchemiekonzern Ciba, der gemäss Händlern erneut ein enttäuschendes Resultat publiziert hat. Dagegen konnte der Bauzulieferer Geberit mit einem soliden Resultat überzeugen.


Bis um 9.30 Uhr verliert der SMI 55,31 Punkte oder 0,73% auf 7’494,83 Punkten. Der gekappte, 30 Titel umfassende SLI büsst 0,65% auf 1’167,22 Punkte ein und der breitere SPI 0,64% auf 6’264,97 Punkte.


Die rote Laterne im SMI/SLI hält mit Abstand Ciba (-12,8% auf 32,00 CHF). Die Erstquartalszahlen des Spezialitätenchemiekonzerns liegen auf allen Ebenen hinter den Erwartungen zurück, zudem hat Ciba den Jahresausblick gesenkt. Die Ergebnisse sind vom verhältnismässig starken Schweizer Franken sowie weiterhin sehr hohen Rohstoffkosten geprägt. Im Anschluss an die Zahlenpublikation kam es bereits zu ersten Kursziel- und Ratingsenkungen. Im Sog von Ciba verlieren auch Clariant (-4,3% auf 9,52 CHF) deutlich; der Spezialitätenchemiekonzern wird morgen Mittwoch seine Zahlen zum ersten Quartal ausweisen.


Mit unter den grössten Verlieren sind auch die Grossbankenwerte zu finden. UBS verbilligen sich um 1,4% auf 35,84 CHF, CS um 0,9% auf 57,10 CHF und Julius Bär -0,9% auf 76,20 CHF. Das Branchensentiment wird gemäss Händlern durch die enttäuschenden Quartalsergebnisse der Deutschen Bank und der Allianz getrübt.


Unter den Schwergewichten lasten Novartis (-1,2% auf 51,60 CHF) und Roche (-0,7% auf 175,70 CHF) mit deutlichen Abgaben auf dem SMI, während Nestlé (-0,4% auf 490,25 CHF) unterdurchschnittlich zurückgenommen werden.


Grössere Verluste gibt es auch für Nobel Biocare (-1,1% auf 37,58 CHF) oder die Branchenkollegin Straumann (-2,6%) im SPI. Im Anschluss an die am Vortag ausgewiesenen Quartalszahlen haben Goldman Sachs und JP Morgan ihre Kursziele für Straumann gesenkt.


Swatch (-0,5% auf 278,50 CHF) verbilligen sich im Vorfeld ihrer Bilanzmedienkonferenz. Das Interesse der Investoren gilt weniger den genauen Vorjahres-Resultaten als den Aussagen zum ersten Quartal bzw. zum laufenden Quartal. Richemont (+0,3% auf 62,45 CHF) zählen dagegen zu den wenigen Kursgewinnern.


Daneben gibt es im SMI nur noch für Swisscom (+0,3% auf 364,75 CHF) oder ZFS (+0,4% auf 316,75 CHF) Kursaufschläge. Der Versicherer hat eine Straffung der rechtlichen Gruppenstruktur abgeschlossen.


Im SLI führen Geberit (+7,1% auf 157,50 CHF) die Liste der Kursgewinner an. Der Bauzulieferer hat mit seinen Quartalszahlen die Markterwartungen klar übertroffen und zudem seine mittelfristigen Ziele bestätigt. Die Margenentwicklung habe trotz negativen Währungseinflüssen und gestiegenen Rohstoffpreisen positiv überraschen können, hiess es am Markt.


Petroplus (+1,1% auf 67,35 CHF) gehen in der Gewinnzone um. Die Raffineriebetreiberin hat eine Senkung der Ausgaben für die Vergütung ihrer Exekutivmitglieder angekündigt.


Am breiten Markt notieren Panalpina nach enttäuschenden Erstquartalszahlen unverändert. Agen (-2,1%) verlieren nach Jahreszahlen.


Austriamicrosystems (+2,0%) sind dagegen nach einem überraschend guten Ergebnis gesucht. Experten zeigten sich vor allem erfreut über die hohe Nachfrage in allen Zielmärkten und -regionen. Loeb (+5,9%) notieren nach dem gestrigen Zahlenausweis an der SPI-Spitze.


Newron (Aktie: +1,7%) hat sich mit der britischen Hunter-Fleming über die Höhe der Anfangsvergütung an die verkaufenden Aktionäre geeinigt. (awp/mc/pg)

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