Die überraschende Prognosesenkung bei General Electric sowie enttäuschende Konjunkturdaten hätten Rezessions-Ängsten neuen Auftrieb gegeben, hiess es. Am hiesigen Markt stehen einmal mehr die Bankenwerte im Fokus, nachdem in der Wochenendpresse über weitere Abschreiber seitens der Credit Suisse spekuliert wurde. Dies dürfte noch einmal eine Belastung für das Branchensentiment bedeuten, meinte ein Händler. Wegweisend für die weitere Entwicklung dürften u.a. auch die Zahlen der US-Banken J.P. Morgan am Mittwoch, Merrill Lynch am Donnerstag und Citigroup am Freitag sein.
Bis um 09.35 Uhr büsst der SMI 1,25% respektive 90,98 Stellen auf 7’167,98 Punkte ein. Der 30 Titel umfassende SLI sinkt derweil um 1,38% auf 1’103,83 Punkte und der breite SPI um 1,15% auf 5’920,40 Stellen. Deutlich unter Druck stehen im frühen Geschäft die Finanzwerte, die grössten Abgaben gehen dabei zu Lasten der Credit Suisse (-3,1% auf 52,40 CHF). Der Grossbank drohe für das erste Quartal 2008 ein weiterer Abschreibungsbedarf von rund 4 Mrd CHF und somit ein Quartalsverlust von bis zu 2 Mrd CHF, mutmasste der «Tages-Anzeiger» in seiner Samstagausgabe.
UBS (-2,2% auf 33,46 CHF) und Julius Bär (-1,9% auf 70,85 CHF) halten sich nur wenig besser. UBS-CEO Marcel Rohner äusserte sich gegenüber der «SonntagsZeitung» zuversichtlich, dass die Bank nicht mehr am tiefsten Punkt der Talsohle verweile. Die UBS habe inzwischen weniger Risiken in den Büchern, zudem seien die Risiken tiefer bewertet, so der CEO.
Mit zu den grössten Verlierern zählen auch Swiss Re (-2,4% auf 85,85 CHF). Die UBS hat das Anlagerating für die Valoren sowie das Kursziel gesenkt. Als Hauptgrund nennen die Analysten die riskanten Anlagen des Rückversicherers, worauf sie Abschreibungen in der Höhe von 500 Mio CHF erwarten. Gleichzeitig hat die Bank auch das Kursziel für ZFS (-1,1% auf 306,75 CHF) deutich zurückgestuft. Das Anlagerating laute aber unverändert auf «Buy» und der Titel bleibe weiterhin unter den «Top Picks» der europäischen Versicherern, so die Analysten.
Von einer Rating-Änderung werden auch ABB (-2,1% auf 26,32 CHF) gebremst. Der US-Broker Lehman Brothers hat das Anlagerating für die ABB-Aktien auf Equalweight von bisher Overweight zurückgenommen. Die defensiven Pharmawerte halten sich etwas besser als der Marktschnitt. So verlieren Roche im Vorfeld der Q1-Zahlen vom Donnerstag -1,6% auf 175,50 CHF, Novartis werden um -0,7% auf 47,28 CHF zurückgenommen. Nach Ansicht von Novartis-Chef Daniel Vasella bleibt das Pharmageschäft schwierig. Sein Unternehmen besitze aber eine vielversprechende Produktpipeline und befinde sich auf gutem Weg, zu dynamischem Wachstum zurückzufinden, so der CEO gegenüber der Zeitung «Sonntag».
Das Schwergewicht Nestlé (unv. auf 502,50 CHF) wird seinem defensiven Charakter gerecht und führt die SMI/SLI-Tabelle an. Händlern zufolge profitiert der Titel zudem von Umschichtungen aus Danone, nachdem die Zahlen des französischen Mitbewerbers durchzogen ausgefallen seien.
Am breiten Markt notieren Groupe Holding Lausanne (+2,5%) mitunter an der Tabellenspitze. Die Gruppe hat den Reingewinn 2007 gegenüber der Vergleichsperiode auf 21,7 Mio CHF von 9,2 Mio gesteigert. Jelmoli notieren nach anfänglichen Kursaufschlägen unverändert. Mehrheitsaktionär von Opel hält sich gemäss Aussagen in der Presse weiterhin bedeckt, ob er der vom Verwaltungsrat vorgeschlagenen Aufteilung in eine Immobilien- und Investmentsgesellschaft zustimmen will. (awp/mc/ps)