CH-Eröffnung: Schwächer – Dubai belastet weiter

Heute reagierten die Börsen in Asien ebenfalls mit starken Abgaben auf die Krise in Dubai, während die Wall Street noch verschont geblieben ist. Die New Yorker Börse war an «Thanksgiving» feiertagsbedingt geschlossen. Der Future auf den US-Leitindex Dow Jones hat allerdings seit Mittwoch um über 2,5% verloren. 


Die Zweifel an der tatsächlichen Zahlungskraft des Emirats und anderer arabischer Investoren habe die Stimmung zunächst einmal kippen lassen, sagte ein Händler. Auch fehle es an Impulsen aus den USA, da keine wichtigen Konjunkturdaten anstünden und viele Marktteilnehmer den Tag nach «Thanksgiving» für ein verlängertes Wochenende nützten. Der US-Handel findet zu Wochenschluss nur in abgekürzter Form statt.


Bis um 09.30 Uhr sinkt der SMI um 0,93% auf 6’224,64 Punkte. Zu Handelsbeginn ist der SMI erstmals seit Anfang November kurzzeitig wieder unter die Marke von 6’200 Punkten gefallen. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verliert 0,92% auf 949,66 Punkte; der breite Swiss Performance Index (SPI) reduziert sich um 0,97% auf 5’352,98 Punkte.


Angesichts der anhaltenden Zweifel an der Zahlungsfähigkeit arabischer Grossinvestoren stehen abermals die Finanzwerte unter Druck. Allerdings wurde der Ausverkauf des Vortags vorerst einmal gebremst. Die führenden Schweizer Banken UBS und CS gaben gestern an, dass sie über keine bedeutenden Engagements in Dubai verfügen. Dagegen gehören die fünf europäischen Banken HSBC, Calyon, ING, Lloyds und RBS einem Konsortium an, das Dubai World Kredittranchen über insgesamt 16,5 Mrd USD zur Verfügung gestellt habe, hiess es.


Die Unsicherheiten in der Finanzbranche sind betreffend Dubai-Krise also nach wie vor gross und an der Schweizer Börse geben UBS um 1,1% und CS um 0,8% nach. Die Versicherer Swiss Life (-1,8%), Swiss Re (-1,3%) oder Bâloise (-1,4%) gehören im SMI/SLI ebenfalls zu den grössten Verlierern und GAM liegen gar mit 2,4% im Minus.


Deutliche Abgaben verzeichnen etwa auch Petroplus (-2,2%) oder Clariant (-1,5%), ohne dass Unternehmensnachrichten vorliegen. Verluste sind auch bei den Luxusgüteraktien Swatch (-1,6%) und Richemont (-1,6%) zu sehen, für die die arabische Welt ein wichtiger Absatzmarkt ist. Dabei können Swatch kaum von der Kurszielerhöhung und der Kaufbestätigung durch Goldman Sachs profitieren.


ABB verlieren 0,8%. Der Technologiekonzern hat den Umbau der Automationsdivisionen bekannt gegeben. Die neue Segmentstruktur könnte auf anstehende Fusionen und Übernahmen hindeuten, mutmassen Analysten in ersten Stellungnahmen.


Die Schwergewichte Nestlé (-1,1%) und Roche (-1,0%) büssen ebenfalls stark an Wert ein, währenddem die Abgaben bei Novartis (-0,4%) moderat ausfallen. Die kleinsten Abgaben bei den Blue Chips weisen SGS (-0,1%) und Givaudan (-0,2%) aus.


Im breiten Markt büssen Dottikon ES 3,9% ein. Das Unternehmen hat im ersten Halbjahr mit EBIT und Reingewinn die Vorgaben der Bank Vontobel verfehlt. Allerdings sei es Dottikon gelungen, die Margen trotz dem deutlich niedrigeren Umsatz zu halten.


OC Oerlikon verlieren nur 0,1%. Das Unternehmen hat in der Solarsparte einen wichtigen Auftrag erhalten. Kudelski büssen ebenfalls nur 0,3% ein. Die Frist für das Übernahmeangebot der ausstehenden Aktien an ihrer Tochtergesellschaft OpenTV wurde für beendet erklärt. (awp/mc/ps/12) 

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