CH-Eröffnung: Schwächer – Gewinnmitnahmen

Gegenüber dem Tiefst vom 9. März lag das Plus bis zum heutigen Handelsbeginn allein im SMI bei über 27%. Auch die ZKB meint in einem Kommentar, einige Zeichen würden zur Vorsicht mahnen und das Risiko für einen Rücksetzer erhöhen. So sei etwa der jüngste Anstieg an den Aktienmärkten mit abnehmenden Volumen zustande gekommen, was ein Indiz dafür sei, dass der Anstieg schon weit fortgeschritten sei und an Kraft verliere. Zudem ist der SMI laut den Analysten bei 5’400 Punkten in eine charttechnische Widerstandszone vorgestossen. Grundsätzlich bestehe aber weiterhin Aufwärtspotenzial, meinen Marktteilnehmer, da viele Anleger noch nicht engagiert seien und etwas unter Handlungsdruck stünden.


Das Blue Chips Barometer SMI steht um 09.30 Uhr 33,19 Punkte bzw. 0,62% tiefer auf 5’357,82 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verliert derweil 0,31% auf 820,31 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,71% auf 4’608,82.


An der Nachrichtenfront ist es am Montag äusserst ruhig, News gibt es hierzulande praktisch keine. Im Laufe der Woche könnte das allerdings wieder ändern. So sind am Dienstag etwa Baloise und Julius Bär mit einem Quartals-Zwischenbericht angesagt, am Donnerstag wird Richemont das Jahresergebnis 2008/09 veröffentlichen.


Unter Druck stehen aber auch heute wieder insbesondere die defensiven Schwergewichte. So büssen Roche 1,3% auf 140,80 CHF ein, Nestlé 1,0% auf 39,02 CHF und Novartis ebenfalls 1,0% auf 42,26 CHF. Neben der Tatsache, dass die defensiven Werte derzeit nicht im Gusto der Anleger stehen, könnten – zumindest bei Roche – News zum Medikament Tarceva den Kurs etwas belasten. Die US-Gesundheitsbehörde FDA hat für das Medikament einen so genannten «warning letter» verschickt und macht darin Onkologen, Haut- und Augenärzte auf Fälle von Darmperforationen nach der Einnahme des Krebsmedikaments aufmerksam.


Noch stärkere Einbussen als für die drei gibt es unter den Blue Chips dagegen noch für Clariant (-2,5%), Baloise (-1,8%) im Vorfeld der Zahlen sowie bei Holcim (-1,3%).


Der Bankensektor neigt nach Einschätzung von Händlern zu Wochenbeginn mehrheitlich ebenfalls zu leichten Gewinnmitnahmen. Medienberichte vom Wochenende, wonach die Ergebnisse des US-Stresstests Verhandlungssache zwischen der US-Regierung und den Banken gewesen seien, könnten für etwas Verunsicherung sorgen und den Sektor belasten, hiess es. Die Aktien der CS verlieren denn auch 0,6% auf 45,26 CHF, diejenigen von Julius Bär ebenfalls 0,6% auf 42,84 CHF.


Die UBS-Aktien legen entgegen diesem Trend allerdings auch heute wieder zu (+0,9% auf 17,25 CHF). News gibt es hierzu insofern, als dass der Bund laut Presseberichten vom Wochenende bereits darüber nachdenkt, was er mit seiner UBS-Wandelanleihe machen soll. Am 9. Juni endet die Sperrfrist, danach kann er die Anleihe in Aktien wandeln oder sie verkaufen.


Die Aktien von Swiss Re legen zum Wochenbeginn 0,3% auf 38,62 CHF zu. Die Titel des grossen Rückversicherers gewannen allein letzte Woche nach überraschend guten Quartalszahlen über 40%.


Grösster Gewinner sind Synthes (+1,4% auf 113,00 CHF). Händler begründen dies mit den starken Abgaben seit den Q1-Zahlen vor knapp zwei Wochen und (positiven) Brokerkommentaren. Logitech (+1,4% auf 16,36 CHF) profitieren von einer ZKB-Empfehlung. Diese nimmt die Titel des Technologieunternehmens anstelle von Geberit (-0.6% auf 125,00 CHF) in ihre Schweiz-Standardwerte-Porfolio auf.


Im breiten Markt stehen Quadrant (+4,1% auf 93,80) weiter im Fokus. Das laufende Übernahmeangebot zu 86 CHF pro Aktie wird weiter kontrovers diskutiert, zudem äussern sich verschiedene Investoren (Behr, Lehner) zu ihren Beteiligungen. Auch Vögele (+0,5%) werden weiter gekauft, nachdem der Titel wegen Übernahmespekulationen bereits am Freitag fast 13% gestiegen ist. (awp/mc/ps/15) 

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