CH-Eröffnung: Schwächer in volatilem Geschäft

Die eher pessimistischen Einschätzungen der US-Notenbank, der weitere Anstieg des Euro-Kurses sowie der hohe Ölpreis belasten aber grundsätzlich das Börsensentiment. Die Aussagen der Federal Reserve hatten neue Ängste vor einer Stagflation geschürt. Die Stimmung unter den Investoren sei getrübt und die Verunsicherung gross, hiess es am Markt. Positive Impulse würden derzeit fehlen, weshalb viele Marktteilnehmer abwarten und keine neuen Positionen aufbauen würden. Bis um 9.45 Uhr verliert der SMI 59,02 Punkte oder -0,78% auf 7’515,25 Zähler. Der 30 Titel umfassende SLI gibt 1% auf 1’152,84 Punkte ab und der breite SPI 0,78% auf 6’316,83 Stellen.


Im Fokus der Anleger stehen vor allem UBS (-1,8% auf 30,10 CHF). Die Grossbank hat im Rahmen ihrer Kapitalerhöhung die Konditionen der Bezugsrechtsemission festgelegt. Demnach erhalten die UBS-Aktionäre für jede bestehende Aktie ein Bezugsrecht. 20 Bezugsrechte berechtigen zum Kauf sieben neuer Aktien zum Bezugspreis von 21 CHF pro Anteil. Händler zeigten sich von den Einzelheiten der Kapitalerhöhung nicht überrascht. Weiteren Druck auf den Bankensektor könnten jedoch die Sorgen um weitere Abschreibungen bei US-Instituten bringen, hiess es. Credit Suisse geben 1,7% auf 53,50 CHF ab. Die Bank hat die Eröffnung eines Vermögensverwaltungs-Ablegers im indischen Mumbai bekannt gegeben. Julius Bär verlieren 1,1% auf 79,00 CHF.


Richemont notieren 0,6% tiefer bei 64,45 CHF und können sich dem negativen Trend nach starkem Beginn und trotz positiver Nachrichten nicht entziehen. Der Konzern hat die geplante Aufspaltung in eine Investment- und eine Luxusgütergesellschaft mitgeteilt, liegt mit den veröffentlichten Kennzahlen für das Geschäftsjahr 2007/08 über den Erwartungen und will weitere Aktien zurückkaufen. Die Nachrichten wurden in Marktkreisen wohlwollend kommentiert, als leise Enttäuschung wurde allenfalls die Bruttogewinnmarge genannt. Swatch notieren 1,3% tiefer auf 286 CHF. HSBC hat das Kursziel für die Aktien nach oben angepasst, das Anlagerating aber auf «Neutral» belassen.


Bei den Finanzwerten verlieren ZFS 1,7% auf 307,75 CHF. Merrill Lynch hat das Anlagerating auf Sell von bisher Neutral zurückgestuft. Im Zuge einer grösseren Sektorenüberprüfung wurde auch die Bewertung von Swiss Life (-2,2% auf 291 CHF) auf «Sell» von «Neutral» angepasst. Der faire Wert sei nahe dem aktuellen Handelswert der Papiere und daher unattraktiv in einem Sektor, der 12% Upside zu den Schätzungen erwarten lasse, heisst es dort. Swiss Re geben 1,8% auf 77,85 CHF ab, bnotieren 1,0% leichter bei 113,40 CHF.


Roche (-0,1% auf 178,40 CHF) profitieren an der Tabellenspitze von einem wohlwollenden Analysten-Kommentar von Goldman Sachs. Auf dem Onkologie-Kongress ASCO werde die starke Position des Pharmakonzerns bei Krebsmedikamenten unterstrichen, schreibt die Bank. Im SLI legen Logitech vor der für heute Nachmittag angekündigten Investoren-Konferenz in New York um 0,7% auf 32,82 CHF zu. Auch Petroplus können sich gegen den negativen Trend stemmen und tendieren um 0,3% höher bei 60,35 CHF. Grösster Verlierer sind Kühne + Nagel mit einem Abschlag von 3,3% auf 108,60 CHF.


Im breiten Markt stehen unter anderem Sulzer (+1,5% auf 140,20 CHF) im Fokus. Die Industriegruppe hat einen neuen Grossauftrag für Pumpen in Südafrika bekannt gegeben. Händler zeigten sich nicht überrascht, werten die Neuigkeit aber leicht positiv. Newron verlieren 5,1% auf 30,85 CHF. Kaum einen stützenden Einfluss hatte die Meldung, wonach die Patientenrekrutierung für eine Phase III-Studie mit dem Parkinson-Medikament Safinamide abgeschlossen sei. (awp/mc/ps)

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