CH-Eröffnung: Schwächer – Konjunktursorgen belasten
Während sich die Berichtssaison zum ersten Halbjahr langsam dem Ende zuneigt, rücken verstärkt Konjunkturzahlen in den Fokus der Anleger. Am Freitag hatten enttäuschende US-Konsumentendaten die Konjunkturhoffnungen gedämpft, daher dürfte sich vor den Zahlen zum Empire-State-Index vom Nachmittag zunächst einmal Zurückhaltung am Markt breit machen, meinen Händler. Beim Index, der die Lage des verarbeitenden Gewerbes im Grossraum New York anzeigt, werde ein Rückgang aller Komponenten ausser der Auftragseingänge erwartet. «Hier könnte schnell eine Enttäuschung kommen und den Markt drücken.»
Der SMI verliert um 09.40 Uhr 0,77% auf 5’939,48 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index sinkt um 0,81% auf 906,19 Punkte und der breite Gesamtmarkt (SPI) um 0,72% auf 5’118,16 Punkte.
Die Aktien von Banken und Versicherungen gehören im SMI/SLI zu den grössten Verlierern. So geben UBS um 1,1%, Swiss Re um 1,5%, Credit Suisse um 1,3% oder Julius Bär um 2,0% nach.
Bestimmendes Thema bei der UBS bleibt der Steuerstreit in den USA. Berichten aus der Sonntagspresse zufolge muss die UBS Daten von 5’000 US-Kunden an die Steuerbehörden überweisen. Von einer Busse dürfte die Bank verschont bleiben.
Petroplus stehen bei den Blue Chips mit einem Minus von 4,0% am Tabellenende, gefolgt von Swatch (-2,6%). Die Deutsche Bank hat nach der sehr guten Kursentwicklung vom Freitag das Rating für Swatch auf «Hold» von zuvor «Buy» zurückgenommen. Das Kursziel erhöhte die zuständige Analystin allerdings auf 230 CHF von zuvor 215 CHF. Die Bank Vontobel hob das Kursziel gar auf 270 CHF von 200 CHF an. Der Bieler Uhrenkonzern hatte das erste Halbjahr besser als erwartet abgeschlossen und am Freitag an der Börse um fast 13% zugelegt.
Roche geben um 1,0% nach. Am Freitagabend warnte der Pharmariese auf der Webseite der US-Gesundheitsbehörde FDA, bei der Anwendung des Medikaments CellCept im Falle von Nierentransplantationen könnte es zu einer sogenannten Aplasie roter Bluttkörperchen kommen. Die Anämie-Risiken bei Immunsuppressiva wurden allerdings bereits im Juli diskutiert.
Novartis (Aktie: -0,5%) hat die US-Zulassung für das Medikament Extavia für die Behandlung von MS erhalten. Extavia ist eine neue Markenversion von Interferon Beta-1b und wurde bereits in mehreren europäischen Ländern auf den Markt gebracht. Die Zulassung komme nicht überraschend und das maximale Umsatzpotenzial liege bei 450 Mio USD, schreibt die Bank Vontobel.
Die wenigen Gewinner werden von Nobel Biocare (+2,4%) angeführt. Merrill Lynch hat die Titel in «Europe 1 Liste» mit dem Prädikat «Buy» aufgenommen. OC Oerlikon steigen um 0,7%. Die Solar-Sparte erhielt in Russland einen Grossauftrag.
Im breiten Markt hat das Spezialitätenpharmaunternehmen Santhera (Aktie: unverändert bei 27,50 CHF) die finnische Oy Juvantia Pharma Ltd durch Ausübung einer Übernahmeoption gekauft. (awp/mc/ps/13)