CH-Eröffnung: Schwächer – Konjunktursorgen und UBS-Verlust im Fokus
Einen Hinweis darauf habe auch der am vergangenen Freitag schwach ausgefallene US-Arbeitsmarktbericht gegeben.
In der Schweiz drücken heute unter anderen die Finanzwerte auf die Indizes. In der Sonntagspresse wurde darüber spekuliert, dass der Verlust der UBS im vierten Quartal höher als bislang erwartet ausfallen könnte. Gerüchte aus dem Blätterwald lasten auch auf Roche. Hier wird spekuliert, dass der Pharmakonzern das Angebot für die restlichen Aktien der US-Tochter Genentech erhöhen wird. Ansonsten ist es an der Nachrichtenfront noch ruhig. Am Nachmittag wird Alcoa die US-Berichtssaison eröffnen. Als erster Schweizer Bluechip berichtet traditionell SGS (Donnerstag) über das abgelaufene Geschäftsjahr.
Bis um 09.35 Uhr verliert der SMI 52,30 Punkte oder 0,90% auf 5’644,94 Punkte. Der 30 Titel umfassende SLI steht 1,09% tiefer bei 812,88 Punkten und der breite SPI verliert 0,81% auf 4’662,96 Punkte.
Die Aktien von UBS (-4,3% auf 16,15 CHF) stehen zu Wochenbeginn stark unter Druck. Dabei dürften verschiedene Medienberichte die Anleger verunsichert haben. Gemäss der «Sonntagszeitung» muss die UBS im vierten Quartal 2008 einen Verlust von rund 8 Mrd CHF ausweisen, was über den Analystenerwartungen liegen würde. Der «Sonntagsblick» rechnet unter Berufung auf Analysten mit einem Verlust von 5 Mrd CHF für das Schlussquartal. Frisches Kapital werde derzeit aber nicht benötigt, so die «SoZ», die sich dabei auf Aussagen aus dem Umfeld der Nationalbank und der EBK bezieht. In der Zeitung «Sonntag» wurde der Steuerstreit der UBS mit den US-Behörden zum Thema gemacht. Die Bank müsse mit einer Geldbusse von rund 2 Mrd CHF rechnen, hiess es im Bericht.
Andere Finanzwerte verlieren nicht ganz so stark an Wert. So sinken CS um 0,8% auf 29,80 CHF, Bâloise um 1,5% auf 79,15 CHF oder ZFS um 1,1% auf 234,90 CHF. Die Staatshilfe für die Commerzbank habe gezeigt, dass die Finanzkrise noch nicht ganz ausgestanden ist, so ein Marktteilnehmer. Ausserdem steht gemäss einem Pressebericht auch die Citigroup vor weiteren Veränderungen. Die Brokersparte Smith Barney soll verkauft werden, um die Bank zu stabilisieren.
Wie UBS werden auch Roche (-1,6% auf 169,10 CHF) nach Presseberichten verkauft. Gemäss der «Financial Times» will der Pharmakonzern das Angebot für die ausstehenden Aktien der Tochter Genentech auf 95 USD von zuvor 89 USD je Aktie erhöhen. Dieser finanzielle Kraftakt könnte Roche gegen 50 Mrd USD kosten. Unsicherheiten bestehen somit darüber, ob wegen des Angebots allenfalls die Dividendenausschüttung gestrichen werden soll.
Grössere Abgaben verzeichnen auch Richemont (-2,7% auf 19,52 CHF), während Swatch lediglich um 0,8% auf 141,90 CHF nachgeben. Swatch-Verwaltungsratspräsident Nicolas Hayek erwartet in der ersten Hälfte 2009 gegenüber dem Vorjahr einen Umsatzrückgang. Allerdings dürfte sich die Situation bereits in der zweiten Jahreshälfte stabilisieren. In der Wochenendpresse wurde zudem von Problemen im Handel mit Luxusuhren, die teilweise zu Discountpreisen verkauft werden müssen, berichtet.
Swisscom verlieren 1,1% auf 351,25 CHF. CEO Carsten Schloter rechnet 2009 im Inlandgeschäft wegen Preissenkungen mit rückläufigen Umsätzen, wie er in einem Interview mit der Zeitung «Sonntag» erklärte. Dagegen dürfte die italienische Tochter Fastweb weiter wachsen. In der «Finanz und Wirtschaft» beruhigte Finanzchef Ueli Dietiker die Aktionäre. Diese müssten trotz der unsicheren Marktlage nicht um ihre Dividende fürchten.
Die wenigen Gewinner werden von Syngenta (+1,5% auf 229,90 CHF) angeführt, ohne dass es dazu Nachrichten zum Unternehmen gibt. Givaudan steigen um 0,7% auf 849,00 CHF und Lonza gehören mit +0,9% auf 102,50 CHF ebenfalls zu den grössten Gewinnern.
Im breiten Markt werden diese von Arpida (+7,6%) angeführt. Auf den weiteren Plätzen folgen Tec-Sem (+2,6%) und Precious Woods (+2,5%). Auf der Gegenseite büssen Invenda (-12,1%), Dottikon (-4,5%) und Swisslog (-4,2%) am meisten ein. (awp/mc/ps/14)