Zudem verlor der DJIA am Freitag nach dem Schluss des europäischen Handels noch um 62 Punkte. Aus Tokio kommen feiertagsbedingt (Tag der Staatsgründung) keine Impulse. Es darf allerdings erwartet werden, dass sich die Anleger im Hinblick auf die zahlreichen Unternehmensabschlüsse dieser Woche positionieren. Den Anfang machten heute vorbörslich Nobel Biocare, und dies mit einer grossen Enttäuschung.
Neben den diese Woche noch anstehenden Unternehmensabschlüssen – darunter die SMI-Titel CS morgen Dienstag sowie ABB, Clariant, UBS und ZFS am Donnerstag – dürfte das Hauptaugenmerk bei den Konjunkturdaten auf den US-Konsumentenzahlen liegen. Insbesondere wird von den Detailhandelsdaten für den Januar weiteren Aufschluss darüber erwartet, ob die deutlich tieferen Immobilienpreise sowie die höhere Energiekosten und Arbeitslosenquote auf das Kaufverhalten der Konsumenten durchschlagen. Marktbeobachter erwarten, dass der Detailshandelsumsatz weiter sinken wird, nachdem er bereits im Dezember ein Minus um 0,3% verzeichnet hatte.
Der SMI gibt bis um 09.45 Uhr um 0,63% oder 46,58 auf 7’400,37 Punkte nach. Der SLI verliert um 0,65% auf 1’130,74 Zähler, der SPI sinkt um 0,48% auf 6’051,40 Punkte. Aus charttechnischer Sicht sei die Situation zwar nicht negativ, müsste aber erst einmal nach oben aktiviert werden, schreiben die Analysten der Deutschen Bank in einem Kommentar. Die Indikatoren würden «eine ziemlich ausgeglichene Haltung» zeigen. Bei spürbar tieferen Kursen rechnen die Charttechniker damit, dass die Nachfrage überproportional ansteige. Andererseits würden aber auch Stärkeanzeichen fehlen, erreiche doch das Momentum seit einer Woche kein neues Hoch mehr. «Um trotzdem zum Selbstläufer zu werden, müsste wohl irgendeine Meldung den SMI über 7’550/60 drücken», heisst es weiter. Unterstützung sieht das Institut für den SMI bei 7’400, 7’340 und 7’000 Punkten.
Unter den SMI-Valoren stehen heute Nobel Biocare im Blickpunkt. Die für 2007 vorgelegten Zahlen lagen unter den Erwartungen. Das negative Sentiment konnte das Management der Medizinaltechnologie-Firma auch mit einer Dividendenerhöhung, einem Aktiensplitt sowie ehrgeizigen Prognosen bis 2010 nicht drehen. Dies zumal die Aussichten für das laufende Rechnungsjahr von Analysten in ersten kommentaren als «verhalten» bezeichnet wurden. Die Titel verlieren bei hohen Volumen um 9,7% auf 234,70 CHF, nachdem die Werte bereits zuvor unter Verkaufsdruck gestanden hatten.
Unter den konnjunktursensitiven Werten werden Holcim (-1,7% auf 100,30 CHF) am deutlichsten zurückgenommen. Die Abwärtstendenz in diesen Valoren seien vor allem durch eine Rückstufung von Goldman Sachs auf neu «Neutral» (bisher «Buy») und einer Kurszielrevision auf 112,70 (130,37) CHF verstärkt worden, hiess es im Handel. ABB verlieren um 1,2% auf 25,70 CHF, Clariant um 0,7% auf 8,19 CHF und Adecco um 1,2% auf 52,20 CHF.
Unter den Finanzvaloren fallen Julius Bär durch ein Plus um 0,8% auf 74,80 CHF auf. In diesen Titeln sind sich die Analysten mit ihren Empfehlungen uneinig: Unter anderen bewertet Morgan Stanley die Aktien mit «Overwheight» und die CS erhöht von «Neutral» auf «Outperform», während die Deutsche Bank von «Hold» auf «Sell» reduziert. UBS liegen im Angebot (-1,6% auf 40,34 CHF). CS schneiden besser ab und verlieren vor der morgigen Publikation der 2007er Zahlen nur um 0,4% auf 56,80 CHF%. In der Sonntagspresse wird mit einem Jahresgewinn von 8,2 Mrd CHF gerechnet. Im Versicherungssektor überwiegen die Abgaben ebenfalls. Swiss Re verlieren so um 1,3% auf 75,05 CHF.
Als Stütze erweisen sich Syngenta, die um 1,1% auf 285,00 CHF zulegen können. In diesen Titeln hätten nach der Publikation des Abschlusses 2007 in der Vorwoche diverse Kurszielerhöhungen zu Anschlusskäufen animiert, hiess es im Handel. Swisscom legen um 0,4% auf 411,50 CHF zu. Stützen wirken sich auch die defensiven Pharmavaloren aus: Roche und Novartis notieren auf Vortageschlussniveau. Unter den SLI-Werten fallen OC Oerlikon durch Abgaben um 1,5% auf. Auf der Gegenseite ziehen Petroplus nach Anschlusskäufen um 1,3% an.
Im breiten Markt werden Ci-Com um 17,0% nach unten korrigiert. Pelikan verlieren um 5,9%. Zulegen können unter anderem VP Bank (+5,0%), Romande Energie (+4,1%) und Speedel (+3,2%). Straumann profitieren von der Schwäche des Konkurrenten Nobel Biocare und gewinnen um 1,7%. Newron legen nach der Ankündigung einer Akquisition um 1,9% zu. (awp/mc/ps)