CH-Eröffnung: Schwächer – Novartis nach Ratingerhöhung gesucht
Dies sorge, in Verbindung mit schwächeren Kursen in Asien, auch in Europa für einen neuerlichen Rücksetzer. Die Tagesagenda präsentiert sich weiterhin sehr dünn. Positive Impulse gehen einzig von einigen Ratingerhöhungen aus. Erst der Beginn der Berichtssaison für das abgelaufene Quartal werde wohl wieder kursrelevante Nachrichten hervorbringen, kommentieren Beobachter.
Das Blue-Chips-Barometer SMI sinkt bis um 09.30 Uhr um 0,81% auf 6’014,12 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verliert derweil 0,96% auf 918,42 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,64% auf 5’323,16 Punkte.
Im frühen Handel werden einige zyklische Werte nach der Hausse am Vortag verstärkt zurückgenommen. Entsprechend sinken Holcim (-2,5%), Richemont (-2,0%) oder Swatch (-1,3%) überdurchschnittlich.
Auch die gewohnt volatilen Transocean (-2,4%) finden sich am Tabellenende, ebenso wie Syngenta (-1,6%), Actelion (-1,4%) und SGS (-1,3%).
Nach teils deutlichen Vortagesavancen werden auch einige Finanzwerte überdurchschnittlich verkauft. Am schwächsten zeigen sich dabei Julius Bär (-1,3%), UBS (-1,2%), ZFS (-1,1%) oder Swiss Re (-1,0%). CS (-0,7%) verlieren in etwa mit dem Markt.
Swisscom verbilligen sich um 0,8%. CEO Carsten Schloter sprach in einem Zeitungsinterview von einem «sehr robusten» ersten Halbjahr. Im italienischen Markt sieht Schloter derzeit weiterhin keine Folgen der Gerichtsverfahren um Steuerhinterziehung bei Fastweb auf das Geschäft. Vorbörslich teilte der Konzern zudem mit, seine Zusammenarbeit mit der PubliGroupe SA zu intensivieren.
Von den Indexschwergewichten verlieren Nestlé 0,6% und Roche 0,9%. Roche hat bei der US-Gesundheitsbehörde FDA einen Zulassungsantrag für T-DM1 bei Patienten mit vorgängig behandeltem, fortgeschrittenem HER2-positivem Brustkrebs beantragt.
Novartis (+0,3%) behaupten sich dagegen an der Spitze des SMI/SLI. Morgan Stanley hat das Anlagerating für die Titel auf «Overweight» von bisher «Equalweight» hochgestuft und gleichzeitig das Kursziel erhöht. Seit ihrer Rückstufung im Oktober 2009 habe sich der regulatorische und kommerzielle Ausblick sowohl für Afinitor als auch Gilenia verbessert, kommentieren die Analysten.
In der Nacht auf Mittwoch wurde ausserdem bekannt, dass Alcon, an der Novartis bald eine Mehrheitsbeteiligung von 77% hält, die Laser-Technologie-Gesellschaft LenSx Lasers Inc. für 361,5 Mio USD in Cash plus zusätzliche Meilenstein-Zahlungen von maximal 382,5 Mio USD übernimmt. Die Akquisition sei strategiekonform, kommentieren Analysten.
Auf Novartis folgen Geberit (+0,2%). HSBC hat die Einstufung der Titel auf «Overweight» von bisher «Underweight» hochgenommen und begründet den Schritt mit der attraktive Bewertung. Zudem seien die Rohstoffpreise in den letzten zwei Monaten dramatisch gefallen, was noch keinen Niederschlag in den Markterwartungen gefunden habe, heisst es.
Am breiten Markt avancieren Valora um 2,5%. Der Kioskbetreiber will im Bereich von Geldtransfers zusammen mit dem neuen Partner MoneyGram einen zweistelligen Anteil des auf 1,5 Mrd CHF geschätzten Marktes abdecken, wie CEO Thomas Vollmoeller in einem Interview sagte.
Kudelski hat vom spanischen Breitband-Kabelnetzbetreiber Ono einen Auftrag für ein Zugangssystem der Konzerngesellschaft Nagravision erhalten. Die Aktien steigen um 1,4%.
Die prozentual stärksten Gewinne sichern sich Pelikan (+6,3%), Santhera (+5,5%) und Cytos (+3,5%). Auf der Gegenseite notieren Swisslog (-3,6%) und SPS (-5,3%), wobei Letztere von einer Nennwertrückzahlung zurückgebunden werden. (awp/mc/ps/10)