Der Dow Jones hatte am Vorabend dank starker Quartalszahlen von IBM zwar nahe dem Tageshoch fest (+1,36%) geschlossen. Nachbörslich war der Dow-Future dann aber wieder um 50 Punkte abgesackt und auch die Börsen in Asien tendierten am Morgen schwächer.
Insgesamt bleibe die Situation von grosser Unsicherheit geprägt, sagte ein Händler, vor allem negative News würden von den Marktteilnehmern sehr schnell mit Verkäufen quittiert. Derzeit warte man an den Aktienmärkten vor allem auf das Quartalsergebnis der grössten US-Bank Citigroup kurz nach Mittag.
Das Blue Chips Barometer SMI verliert bis 09.35 Uhr 57,98 Punkte bzw. 0,71% auf den Stand von 8’135,38 Zählern. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI) gibt derweil 0,39% auf 1’234,18 Punkte ab, der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,61% auf 6’599,80.
Unter den grössten Verlierern sind heute vor allem die Pharmatitel zu finden. Novartis (-1,7% auf 61,15 CHF) leiden unter einer Rückstufung auf ‹Untergewichten› durch die US-Investmentbank Morgan Stanley mit neuem Kursziel 58 (61) CHF. Für Roche (-1,8% auf 199,70 CHF) hat die US-Bank das Rating zwar unverändert belassen, allerdings das Kursziel auf 259 (307) CHF zurückgenommen.
Belastend wirken bei Roche auch die gestern in den USA nachbörslich veröffentlichten Quartalsresultate der US-Tochter Genentech. Vor allem die Feststellung, dass die umsatzstärksten Medikamente auch die Wachstumstreiber seien, habe die Genentech-Aktie nachbörslich nachgeben lassen, sagt ein Händler. Dies schüre Sorgen über die potenziellen Nachfolger der Blockbuster wie Avastin.
Grösster Verlierer ist wieder einmal Adecco (-1,9% auf 55,80 CHF). Die in letzter Zeit aufgrund der Konjunkturbefürchtungen bereits arg gebeutelten Aktien des weltgrössten Personaldienstleisters wurden von der UBS jetzt auch noch auf ‹Neutral› zurückgestuft, das Kursziel wurde stark zurückgenommen auf noch 57 (88) CHF. Auch andere konjunktursensitive Titel büssen weiter an Terrain ein, dabei an vorderster Front sind die Luxusgüterwerte Swatch (-0,7% auf 283,25 CHF) und Richemont (-0,6% auf 67,35 CHF). Unter Druck nach einer Rückstufung aus konjunkturellen Gründen durch die Citigroup sind auch die Aktien von ABB (-0,6% auf 28,78 CHF). Die US-Bank hat ein Kursziel von 26,50 CHF gesetzt. Bei den grössten Verlierern sind heute aber auch noch Julius Bär (-1,0% auf 82,90 CHF) und Nestlé (-0,7% auf 488,50 CHF). Die beiden Titel haben bisher eine Jahresperformance von -11% bzw. -6%.
Weiter in der Gunst der Anleger stehen Swiss Re (+1,5% auf 83,50 CHF) und Syngenta (+1,7% auf 306,50 CHF), beide Titel haben dieses Jahr bisher überdurchschnittlich performt. Der weltgrösste Rückversicherer profitiert heute von einer Höherstufung durch die Deutsche Bank mit Kursziel 98 CHF.
Im Fokus stehen heute auch die Grossbanken UBS (-0,4% auf 49,36 CHF)und CS (-0,3% auf 63,25 CHF). Um die Mittagszeit veröffentlicht mit der Citigroup die grösste US-Bank Quartalszahlen. Der Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann habe am Montag in London gesagt, dass er noch weitere Abschreibungen bei den Banken erwarte, und noch einmal auf die Gefahren eines Übergreifens der Finanzmarktturbulenzen auf die Realwirtschaft hingewiesen, sagten Händler. Je nach News der Citigroup könnten die Banken am Nachmittag stark in die eine oder andere Richtung ausschlagen, heisst es in Handelskreisen.
Im breiten Markt büssen Sulzer nach der Veröffentlichung von Auftragseingangszahlen 2007 knapp 5%. Vor allem der Ausblick wird von Analysten als sehr vorsichtig eingestuft, aber auch die Aufträge der Division Chemtech haben enttäuscht. Huber + Suhner verlieren nach Veröffentlichung von Umsatzzahlen 3,0%, Jelmoli gewinnen dagegen 3,1%. AFG legen nach einer Akquisition in der Slowakei 1,4% zu. Grosse Verluste gibt es für u-blox (-7,7%), grosse Gewinne dagegen für Uster Tech (+7,3%). (awp/mc/pg)