Das Risikopotenzial lasse sich derzeit noch nicht wirklich einschätzen, ergänzt ein weiterer Teilnehmer. Daneben lasten auch negative Unternehmensnachrichten auf der Stimmung am Markt, heisst es.
Unter Abgabedruck stehen einmal mehr die Finanzwerte. Die asiatischen Börsen waren im späten Handel unter verstärkten Abgabedruck geraten, nachdem das «Wall Street Journal» berichtet hatte, die US-Notenbank dränge die Citigroup und die Bank of America dazu, ihre Kapitalposition zu stärken.
Bis um 09.40 Uhr büsst der SMI 86,45 Punkte oder 1,67% auf 5’089,52 Zähler ein. Der 30 Titel umfassende, gekappte SLI sinkt um 2,58% auf 754,00 Stellen, der SPI um 1,58% auf 4’336,14 Punkte.
Deutlich im Minus tendieren Synthes (-11,6% auf 114,00 CHF). Der Medizinaltechnikkonzerns lag mit den vorgelegten Zahlen zu den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres 2009 deutlich hinter den Markterwartungen zurück. Synthes musste der globalen Rezession Tribut zollen und ist nicht mehr so schnell wie zuletzt gewachsen. Synthes hat in der Folge seine Gesamtjahresprognosen vorerst ausgesetzt.
Die Aktie des Dentalimplantateherstellers Nobel Biocare verliert 2,0% auf 21,10 CHF. Konkurrent Straumann (+0,2% auf 192,40 CHF) aus der zweiten Reihe legte unterdessen Zahlen vor und «blieb nicht ganz kariesfrei», wie die Marktbeobachter von Wegelin schreiben. Der Ausblick ist unterdessen positiv.
Kräftig nach unten geht es bei Richemont (-5,1% auf 19,85 CHF). Morgan Stanley reduzierte das Rating auf «Underweight» von bisher «Equalweight».
Deutliche Verluste verbuchen Banktitel. CS (-3,4% auf 42,66 CHF), UBS (-3,9% auf 14,01 CHF) und Julius Bär (-3,2% auf 35,82 CHF)) geben im Sog der Abschläge der Branche in Übersee nach. Die Versicherungen ZFS (-2,2% auf 188,40 CHF), Swiss Life (-4,1% auf 85,30 CHF) und Swiss Re (-3,9% auf 25,84 CHF) stellen sich nicht besser.
Roche (+0,7% auf 145,50 CHF) stemmen sich gegen den Börsentrend. Das Pharmaunternehmen stellt den Grippeimpfstoff Tamiflu her, mit dem eine Infektion mit der Schweinegrippe bekämpft werden kann. Novartis geben dagegen 0,5% auf 42,26 CHF nach. Ansonsten zeigen sich bei den Blue-Chips lediglich noch Actelion (+0,3% auf 52,45 CHF) im Plus.
In der zweiten Reihe verlieren Schindler (PS) 2,4%. Der Lifthersteller sieht sich mit einem weltweiten Einbruch der Nachfrage nach Hochleistungsaufzügen konfrontiert. Das Werk in Ebikon leidet unter den Auswirkungen der Rezession und damit verbunden unter einer stark gesunkenen Auslastung und führt Kurzarbeit ein.
Bei Bucher (-5,4%) haben Finanzierungsschwierigkeiten vieler Kunden das Resultat kräftig verhagelt. Insbesondere der schmale Auftragseingang lässt den Schluss zu, dass die Tristesse noch längst nicht ausgestanden ist, kommentiert Wegelin. AMS (-4,8%) legte am Vorabend Zahlen vor, die schlechter als erwartet ausgefallen sind.
Auf der Gewinnerseite stehen dagegen Phoenix Mecano (+1,6%). Zwar leide das Unternehmen unter der Rezession, aber gleichwohl habe es aufgrund der exzellenten Aufstellung und gesunden Bilanz das Rüstzeug, gestärkt aus der Krise hervorzugehen, heisst es im Handel. (awp/mc/pg/17)