CH-Eröffnung: Schwächerer Start – Vorgaben belasten
Am Nachmittag könnten die Auftragseingänge der Industrie in den USA nochmals einen Impuls bringen, ansonsten sei die Agenda dünn, sagten Händler. Somit dürften die weiter steigenden Ölpreise auch zum Wochenauftakt auf die Kurse drücken. Hinzu kommen die anhaltenden Sorgen um die Kreditkrise und um die Konjunkturabschwächung.
Bis um 09.40 Uhr büsst der SMI 0,48% respektive 34,2 Stellen auf 7’107,01 Punkte ein. Der 30 Titel umfassende und gekappte SLI verliert derweil 0,76% auf 1’051,81 Einheiten und der breite SPI 0,47% auf 5’936,72 Punkte. Grosse Abgaben sind bei konjunktursensitiven Aktien wie etwa Swatch (-3,5% auf 236,50 CHF), Richemont (-2,5% auf 61,45 CHF), ABB (-2,4% auf 27,16 CHF) oder Holcim (-2,5% auf 72,90 CHF) zu beobachten. Aber auch Logitech (-2,4% auf 27,34 CHF) und Kühne + Nagel (-2,5% auf 85,80 CHF) büssen um mehr als 2% ein.
Grössere Einbussen verzeichnen auch UBS (-1,6% auf 20,06 CHF). Hier dürften Spekulationen aus der Presse um weitere Abschreibungen, ungelöste rechtliche Probleme in den USA sowie die Sorge, dass die Konzernleitung «zu schwach» sei, belasten. Am Markt wird für die UBS mit weiteren Abschreibungen im dritten Quartal von bis zu 9 Mrd CHF spekuliert. Auch in der Chartanalyse wird bei UBS mit einem weiteren Kursrückgang gerechnet. Ein Charttechniker der LB Swiss Private Bank erachtet ein Sinken auf 17 CHF als durchaus möglich. Die Titel der CS (-0,3% auf 52,60 CHF) und von Julius Bär (unv auf 67,00 CHF) halten sich am Montag vergleichsweise besser als UBS.
Swiss Re (-1,1% auf 64,90 CHF) und Givaudan (+0,8% auf 863,50 CHF) tendieren vor den morgen Dienstag anstehenden Semesterzahlen uneinheitlich. Zu den wenigen Gewinnern gehören etwa auch Petroplus (+0,8% auf 42,86 CHF), die erneut von guten Nachrichten aus der Branche profitieren dürften, oder Actelion (+1,1% auf 57,95 CHF). Actelion hat die EU-Zulassung für Tracleer bei Patienten mit milder symptomatischer pulmonaler arterieller Hypertonie (PAH der WHO-Funktionsklasse II) erhalten.
Die Schwergewichte Roche (-0,7% auf 193,00 CHF), Nestlé (+1,0% auf 46,52 CHF) und Novartis (+0,4% auf 62,70 CHF) tendieren uneinheitlich. Novartis hat für Single-Pill-Kombinationen mit Diovan HTC und Exforge von der US-Gesundheitsbehörde FDA die Zulassung erhalten. Im breiten Markt profitieren Dufry (+1,0%) von positiven CEO-Aussagen aus der Presse. Julian Diaz rechnet für die Dufry-Läden bis 2010 mit einer Verdoppelung der potentiellen Kundenzahl.
Von Roll ist auf Kurs, dennoch verliert die Aktie 2,1%. Die Gruppe habe heute Morgen Halbjahreszahlen präsentiert, welche sich sehen lassen können, heisst es in einem Händlerkommentar. Als Enttäuschung aufgenommen werde aber, dass das Unternehmen keine Zukäufe vermelden konnte. Temenos geben 3,9% ab, nachdem die Citigroup ihre Einschätzung auf SELL zurückgenommen hat. Romande Energie (-3,1%) verlieren nach der Bekanntgabe einer Beteiligung am Kohlekraftwert im deutschen Brunsbüttel ebenfalls klar. In Marktkreisen wird das Engagement von Romand Energie positiv kommentiert. (awp/mc/ps/18)