CH-Eröffnung: Schwächerer Wochenstart – Sorgen um Goldman, Vulkan
Zudem sorgt der Vulkanausbruch in Island und die daraus entstehenden, schwer zu beziffernden, wirtschaftlichen Auswirkungen für Verunsicherung. Auf den SMI drückte neben den Nachrichten zu Goldman Sachs zudem vor allem auch der Dividendenabschlag des Schwergewichts Nestlé von 1,60 CHF je Aktie. Die Aktie des weltgrössten Nahrungsmittel-Herstellers verliert 2,6% bzw. 1,35 CHF.
Bis um 09.30 Uhr verliert das Blue-Chips-Barometer SMI 0,85% auf 6’835,35 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) büsst 0,63% auf 1’060,76 Punkte ein und der breite Swiss Performance Index (SPI) fällt lediglich um 0,26% auf 6’049,18 Punkte. Bei letzterem wird die Dividende von Nestlé nicht herausgerechnet, daher fällt der Unterschied zu SMI relativ gross aus.
Finanzwerte fanden sich unter den schwächsten Werten wieder – UBS verlieren 1,5%, für Aktien der Credit Suisse geht es um 0,7% nach unten. Hinzu kommen Sorgen um teils massive Verluste von US-Immobilienfonds. Der Bank Vontobel zufolge dürfte es eine schwierige Woche werden, da die Investoren befürchten, dass auch andere Grossbanken ins Visier der US-Börsenaufsicht SEC geraten könnten. Daher könne mit Stabilisierungsversuchen am heimischen Markt nicht gerechnet werden.
Bankentitel an der Wall Street hatten daraufhin bereits zum Wochenschluss kräftig an Wert verloren – Goldman Sachs waren mehr als 10% abgesackt. Eine Hochstufung des europäischen Bankensektor auf «Bullish» von «Neutral» durch Nomura verhinderte grössere Kursverluste.
Die anhaltende Sperrung des Luftraumes wegen des Vulkanausbruchs in Island sorgte für Verluste beispielsweise bei Kuoni von 3,5%. Aktien des Flughafen Zürich, die zudem mit einem Dividendenabschlag von 7,50 CHF gehandelt werden, fallen um 2,1% und die Papiere des Reisedetailhändlers Dufry sind mit minus 4,4% unter den schwächeren Werten. Aktien des Caterers Gategroup fallen um 0,8%.
Kühne & Nagel können sich nach Zahlen mit +0,3% dem negativen Trend entziehen. Der Logistikdienstleister konnte die Erwartungen der Analysten übertreffen und setzt zudem die Messlatte für das Gesamtjahr wieder etwas höher. So dürfte die Seefrachtsparte im laufenden Jahr ein Wachstum von 12% erzielen, sagte Finanzchef Gerard van Kesteren im Gespräch mit AWP. Vontobel sieht aber im Vulkanausbruch einen möglichen kurzfristigen Belastungsfaktor. Die Aktie des Konkurrenten Panalpina büsst derweil 1,2% ein.
Defensive Werte sind unterdessen angesichts der erneuten Verunsicherung an der Finanzmärkten gefragt. Swisscom gewinnen 0,2%, Novartis steigen um 0,2%. Der Pharmakonzern wird am Dienstag Quartalszahlen vorlegen und gab einen Zukauf der Generika-Tochter Sandoz bekannt. Roche gewinnen 0,1%. Im weiteren Verlauf der Woche werden unter den Blue Chips auch noch ABB (+0,3%), Actelion (-1,1%), Credit Suisse (s.o.), Lonza (-0,5%) und Nestlé (s.o.) über ihr erstes Quartal 2010 berichten.
Im breiten Markt legten am Montag Burkhalter (+3,6%) ihre Geschäftszahlen für 2009 vor. Trotz eines rückläufigen Umsatzes konnte der operative Gewinn gesteigert werden, daher wird die Ausschüttung einer auf 10 CHF von 7 CHF erhöhten Nennwertrückzahlung beantragt. Die Also Holding (ungehandelt) berichtete über die Entwicklung im ersten Quartal, Evolva (+3,0%) legte Jahreszahlen vor. (awp/mc/ps/12)