CH-Eröffnung: SMI dank US-Vorgaben fester – ABB verliert nach Zahlen

Allerdings warnen Händler davor, dass es im Handelsverlauf zu Gewinnmitnahmen kommen könnte. Vor der Sitzung des Offenmarktsitzung der US-Notenbank in der kommenden Woche seien die Unsicherheiten an den Aktienmärkten gestiegen. Es wird befürchtet, dass die weitere Lockerung in der US-Geldpolitik deutlich bescheidener als bisher angenommen ausfallen könnte.


Bis um 09.30 Uhr gewinnt der Leitindex SMI 0,33% auf 6’500,83 Punkte. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI) steigt um 0,31% auf 1’005,10 Stellen und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,32% auf 5’770,81 Punkte.


ABB (-1,5%) haben nach Quartalszahlen schwächer eröffnet. Der Auftragseingang fiel besser als erwartet aus, ansonsten blieben die um Sonderfaktoren bereinigten Ziffern mehr oder weniger im Rahmen der Erwartungen. Etwas enttäuschend sei die Zurückhaltung im Ausblick aufgenommen worden, hiess es.


Bei den Blue Chips hat nebst ABB auch der Computerzubehörhersteller Logitech (Aktie: +2,6%) über den Geschäftsverlauf berichtet. Dem Unternehmen gelang im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2010/11 beim Umsatz eine Punktlandung auf den Konsensschätzungen. Beim Gewinn konnten die Markterwartungen klar übertroffen werden, zudem hat das Unternehmen den Ausblick erhöht.


Logitech führen im Moment die Tabelle der Gewinner im SMI/SLI an. Danach folgen die zuletzt volatilen Aktien von Actelion (+1,4%) und Transocean (+1,2%). Festere Tendenzen sind aber auch bei einigen konjunkturabhängigen Papieren auszumachen. So steigen SGS, Givauden und Adecco um je 0,5%.


Die Finanzwerte legen ebenfalls zumeist überdurchschnittlich zu. Gestern hat sich noch vor Börsenschluss die Unterzeichnung des Doppelbesteuerungsabkommens mit Deutschland abgezeichnet. Die Einigung bei den abgeschlossenen Sondierungsgesprächen wurde von der Bankiervereinigung (SBVg) mit Freude aufgenommen. Sie eröffne dem Schweizer Finanzplatz die Möglichkeit, seine Vorwärtsstrategie umzusetzen, meint sie.


Bei den Banken gewinnen Credit Suisse 0,5%, UBS 0,4% und Julius Bär 0,4% dazu. Die Versicherer werden von ZFS (+0,8%) angeführt. Hier könnten die Zahlen des französischen Konkurrenten Axa stützen, denn Axa hat insbesondere in den Schwellenländern von einer guten Nachfrage profitiert.


Von der festen Seite zeigen sich die defensiven Pharmaschwergewichte Roche (+1,0%) und Novartis (+0,4%), aber auch Nestlé gewinnen 0,3% hinzu. Das französische Pharmaunternehmen Sanofi Aventis hat das dritte Quartal erfreulich abgeschlossen und den Ausblick angehoben. Novartis gab zudem am Mittwochabend bekannt, dass in den US-Forschungsstandort Cambridge in den kommenden fünf Jahren 600 Mio USD investiert werden sollen.


Im breiten Markt steigen Temenos dank guten Ergebnissen im dritten Quartal um 3,9%. Sowohl Morgan Stanley als auch Barclays haben das Kursziel auf 40 CHF erhöht und das Rating mit «Overweight» bekräftigt. Temenos habe insbesondere im Lizenzgeschäft hohe Wachstumsraten erreicht, heisst es in den Begründungen der beiden Banken.


Mikron steigen nach Daten zur Umsatzentwicklung um 2,4%, Straumann um 1,0% und Siegfried um 0,5%. Dafür müssen Acino (-6,0%) herbe Kurseinbussen hinnehmen. Das Pharmaunternehmen hat für die ersten neun Monate einen Verlust ausgewiesen und damit die Vorgaben verfehlt. Zudem wurde der Ausblick für das laufende Jahr gesenkt.


Schmolz+Bickenbach (Aktie: -6,1%) hat die definitiven Ausgabebedingungen der unlängst angekündigten Kapitalerhöhung veröffentlicht. Gategroup hat ebenfalls Konditionen zur Kapitalerhöhung genannt. Die Titel verlieren 4,0%.


Bucher (-2,0% auf 151,00 CHF) büssen weiter an Wert ein, nachdem die UBS das Rating auf «Neutral» von zuvor «Buy» gesenkt hat. Bucher habe mit Zahlen zum dritten Quartal enttäuscht, hiess es in der Begründung. Bucher hat am Dienstagnachmittag den Quartalsbericht vorgelegt, und die Aktie ist in der Folge von einem Niveau von über 168 CHF deutlich zurückgenommen worden. (awp/mc/ss/15)

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