CH-Eröffnung: SMI gibt nach – Gewinne werden mitgenommen
Der Nahrungsmittelkonzern hat für die ersten neun Monaten überzeugende Umsatzzahlen vorgelegt.
Händlern zufolge sind die Blicke der Anleger heute fest auf das G20-Finanzministertreffen in Südkorea gerichtet. Dort sollen unter anderem die Basel-III-Bankregeln verabschiedet werden. Zudem beraten die Finanzminister über eine koordinierte Wachstumspolitik und über Währungsfragen. Ausserdem wird die bis anhin positiv verlaufene Berichtssaison fortgesetzt. In den USA wird etwa das Telekommunikationsunternehmen Verizon Zahlen vorlegen. Auf der Konjunkturseite könnte der Bericht über das ifo-Geschäftsklima in Deutschland am Vormittag die Kurse bewegen.
Der Leitindex SMI steht gegen 09.30 Uhr 0,28% tiefer bei 6’493,98 Punkten. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI) verliert 0,29% auf 1’005,39 Stellen und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,22% auf 5’768,16 Punkte.
Nestlé stehen nach Umsatzzahlen im Fokus und legen im frühen Geschäft um 0,4% zu, haben allerdings bereits Terrain eingebüsst. Der Konzern hat mit dem Umsatzwachstum die Erwartungen der Analysten klar übertroffen. Weiter hat Nestlé im Ausblick frühere Aussagen bestätigt.
Analysten fanden für die Umsatzentwicklung von Nestlé lobende Worte und bezeichneten diese als «sehr stark». Positiv überrascht habe insbesondere das Wachstum im Kerngeschäft Nahrungsmittel/Getränke. Nach den guten Zahlen sehe die Wachstumsprognose von 5% für das Gesamtjahr nun bereits etwas konservativ aus, so ein Händler.
Etwas fester tendieren etwa auch noch Aktien wie Clariant (+0,9%), Logitech (+0,4%) oder Synthes (+0,3%).
Die grosse Mehrheit der Blue Chips notiert dagegen im roten Bereich: So bauen Credit Suisse (-0,9%) die deutlichen Verluste des Vortages aus. Der enttäuschende Quartalsausweis vom Donnerstag hat eine Reihe von Analysten – darunter JP Morgan, die Deutsche Bank oder die UBS – zu Kurszielsenkungen bewogen. Die Royal Bank of Scotland hat das CS-Kursziel ebenfalls zurückgenommen, hob aber das Rating auf «Hold» von «Sell» an.
Die Konkurrenzpapiere der UBS büssen derweil nur moderate 0,3% ein. Die UBS hat Philip Lofts zum neuen CEO der wichtigen Region Americas und Maureen Miskovic zur neuen Group Chief Risk Officer ernannt. Swiss Re verlieren 0,2%. Der Rückversicherer erwartet im Nichtleben-Geschäft in den kommenden zehn Jahren ein jährliches Branchenwachstum um 3,5%, wie es anlässlich des Baden Baden-Briefings hiess.
Auch die Pharmaschwergewichte Novartis (-0,7%) und Roche (-0,3%) stehen unter Abgabedruck. Dies obwohl sich der Novartis-Grippeimpfstoff Fluad in einer Phase-III-Studie mit Kindern als sehr wirksam erwiesen hat. Bei Roche hat der vorberatende europäische Ausschuss CHMP zum Medikament Invirase eine positive Empfehlung abgegeben. Das Risiko-Nutzen-Profil bleibe «positiv», hiess es.
Weit hinten in der SMI/SLI-Tabelle stehen die volatilen Transocean (-1,3%). Die Titel hatten bereits am Donnerstag im US-Handel in ähnlichem Umfang an Wert eingebüsst.
Noch grössere Verluste sind bei Petroplus (-2,0% auf 12,07 CHF) auszumachen. Die ZKB hat das Rating auf «Marktgewichten» von zuvor «Übergewichten» zurückgenommen und Merrill Lynch das Kursziel auf 15,15 CHF von bislang 18,90 CHF und Barclays auf 18,50 CHF von 20,00 CHF gesenkt. Die Analysten verwiesen auf Zusatzkosten aus der Schliessung der Raffinerie Reichstett.
Kühne + Nagel verlieren derweil 0,5%, Actelion 0,6% oder ABB 0,7%.
Im breiten Markt steigen Ypsomed um 0,7%. Das Unternehmen baut den Vertrieb von Pen-Nadeln der Marke mylife in den Regionen Lateinamerika, Mittlerer Osten sowie Nordafrika aus.
Grosse Verluste verzeichnen etwa die Papiere von BT&T Timelife (-14,0%) oder mondoBiotech (-12,4%). Auf der Gegenseite gewinnen Mindset 2,6% oder LifeWatch 1,9% dazu. (awp/mc/ss/11)