CH-Eröffnung: SMI unter Druck – Banken fallen zurück

Abgabedruck gebe es aber aus Asien. Dort drücke ein weiterer Rückgang auf dem Einkaufsmanagerindex Chinas auf die Stimmung, hiess es.


Besonders stark zurückgenommen werden die Banken. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte am Montagabend vor weiteren Milliarden-Abschreibungen bei den Banken gewarnt. Nun warten die Anleger auf neue Impulse, welche vom Wochenstart an der Wall Street ausgelöst werden könnten. Ausserdem könnten US-Konjunkturdaten Bewegung in den Handel bringen. Dabei stehe der ISM-Index für verarbeitendes Gewerbe Mai im Fokus, hiess es. Weiter werden etwa auch noch Angaben zu den Bauausgaben vom April erwartet.


Das Blue-Chips-Barometer SMI sinkt bis 09.30 Uhr um 0,77% auf 6’263,98 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verliert 1,00% auf 955,58 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,82% auf 5’516,99 Punkte.


Der Grossteil der Bluechips ist im frühen Geschäft unter Druck gekommen, allen voran die Aktien der Grossbanken UBS (-2,2%) und CS (-1,9%). Im Finanzsektor verlieren Julius Bär 1,3%, Swiss Life 1,4% oder Swiss Re 1,6%. ZFS (-0,4%) halten sich hingegen nach einer Höherstufung durch Merrill Lynch auf «Buy» besser.


Auch konjunktursensitive Titel wie Holcim (-1,7%), Clariant (-1,6%) oder Kühne+Nagel (-1,8%) sind weit hinten im SMI-Tableau zu finden. Dabei handelt es sich um Unternehmen, in deren Geschäftsentwicklung das konjunkturelle Umfeld in Asien – insbesondere in China – eine wichtige Rolle spielt. ABB (-1,0%) können wohl deshalb von der Ratingerhöhung durch die Credit Suisse auf «Neutral» (zuvor: «Underperform») kaum profitieren.


Die Luxusgütertitel von Richemont (-1,6%) büssen ebenfalls überdurchschnittlich an Wert ein. Richemont hatten jedoch in den vergangenen Handelstagen im Anschluss an die Geschäftszahlen 2009/10 zumeist besser als der Gesamtmarkt abgeschlossen. Die Konkurrenzpapiere von Swatch Group sinken um 1,4%, obwohl CEO Nick Hayek sich in einem Interview zu den eigenen Konzernausfuhren wiederholt positiv geäussert hat.


Die Index-Schwergewichte Novartis (-0,5%) und Nestlé (-0,6%) können sich dem Abwärtstrend kaum entziehen; Roche (+0,3%) dagegen schon. Die UBS hat das Rating für Roche auf «Buy» von zuvor «Neutral» angehoben. Als Kursstütze nennen die Analysten die Asco-Jahrestagung, die bislang keine Risiken für den Roche-Bon aufgezeigt habe.


Im breiten Markt legen EGL nach Halbjahreszahlen um 0,7% zu. Der Stromkonzern musste beim Umsatz und beim Ergebnis deutliche Rückgänge hinnehmen, übertraf aber dennoch die Erwartungen.


Sika (Aktie: -0,7%) hat in Japan die Mehrheit an Dyflex, dem japanischen Marktführer für Bauwerksabdichtungen, übernommen. Die Akquisition ergänze das Portfolio und die geographische Abdeckung von Sika und sei zu begrüssen, meinen Analysten.


Ypsomed (+1,1%) sind trotz einer Kurszielsenkung der Credit Suisse gesucht. Das Kursziel von Emmi wurde zwar von der UBS erhöht, die Titel geben dennoch um 2,4% nach. Die Beteiligungsgesellschaft APEN (Aktie: +6,4%) hat den Verlust im ersten Quartal stark reduziert.


Bei OC Oerlikon (-1,6%) geht die Kapitalerhöhung in eine letzte Runde. Am heutigen Dienstag werden an der Börse letztmals die Bezugsrechte dazu gehandelt. Die Anrechte tendieren derzeit unverändert auf 1,41 CHF, nachdem sie gestern um 11% zulegten. (awp/mc/pg/09)

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