CH-Eröffnung: SMI verliert – Holcim nach Zahlen stark unter Druck
Händler bezeichnen das Gerückt allerdings als «unglaubwürdig». An der Wall Street hatten am Vorabend vor allem Automobil- und Technologiewerte zugelegt. In der Schweiz gehören nach Angaben zu den Uhrenexporten die Luxusgüteraktien zu den wenigen Gewinnern, während andere Zykliker, Finanztitel und auch die defensiven Schwergewichte auf dem SMI lasten. Holcim stehen nach Halbjahreszahlen unter erhöhtem Abgabedruck. Konjunkturseitig werden am Vormittag aus Grossbritannien die Einzelhandelsumsätze für den Monat Juli erwartet. Am Nachmittag könnten dann die Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung dem Markt Impulse verleihen.
Das Blue-Chips-Barometer SMI verliert bis um 09.30 Uhr 0,19% auf 6’350,96 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) sinkt um 0,23% auf 970,94 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) liegt mit 0,07% auf 5’623,39 Punkte leicht im Plus.
Bei den Blue Chips verlieren Holcim nach Zahlen 3,5%. Der Baustoffkonzern hat bezüglich Umsatz die Erwartungen der Analysten knapp übertroffen, lag dagegen bei den Gewinnzahlen hinter den Vorgaben zurück. Zudem dürften der fehlende Ausblick und die vorsichtige Konjunktureinschätzung insbesondere in Europa und USA den Kurs belasten, hiess es.
Adecco geben mit 2,3% ebenfalls stark nach. Goldman Sachs hat die Titel des Personaldienstleisters auf die Verkaufsliste genommen. Die Aussichten für 2011 dürften angesichts des schwächeren wirtschaftlichen Wachstums unter Druck stehen, heisst es im Kommentar.
Zur Schwäche neigen etwa auch noch Petroplus (-1,5%), Clariant (-0,6%), Bâloise (-0,5%) oder SGS (-0,5%). Aber auch die Schwergewichte Roche (-0,1%), Nestlé (-0,2%), Novartis (-0,1%) oder die Bankenwerte CS (-0,4%) und UBS (-0,2%) geben leicht nach.
Swiss Life (+0,4%) bauen dagegen die Avancen des Vortages aus. Der Versicherungskonzern hatte am Mittwoch die Anleger mit einem guten Halbjahresausweis überzeugt, was die Aktie beinahe 8% ansteigen liess. Heute erhöhte die ZKB ihre Einschätzung für Swiss Life auf «Übergewichten» von zuvor «Marktgewichten» und die Bank Vontobel hob das Kursziel an.
Swatch und Richemont zeigen sich nach den Uhrenexportzahlen Juli (real +20%, nominal +21%) von der festen Seite und steigen um 0,2% respektive 0,9%.
Im breiten Markt können Kuoni (6,9%) nach Halbjahreszahlen stark zulegen. Zwar leide der Reiseanbieter immer noch unter den Konjunkturturbulenzen, doch der sich abzeichnende Steigflug bei den Buchungen und der verbesserte Geschäftsgang dürften überwiegen, hiess es im Handel. Schweiter legen nach ebenfalls starken Zahlen 5,9% zu.
Der Dentalimplantate-Hersteller Straumann (Aktie +4,4%) berichtete ebenfalls über das erste Semester und lag in etwa in den Erwartungen. Händler begrüssen insbesondere die Wachstumsbeschleunigung im zweiten Quartal und die nochmals verbesserte Marge. Im SMI/SLI reagieren die Konkurrenzpapiere von Nobel Biocare mit einem Plus von 1,3% auf die Straumann-Zahlen.
Weiter haben der Waadtländer (+1,3%) und die St. Galler Kantonalbank (-1,9%), Basilea (-1,2%) oder VZ Holding (+1,1%) weitere Unternehmen aus der zweiten Reihe Angaben zum abgelaufenen Halbjahr gemacht. (awp/mc/gh/22)