CH-Eröffnung: SMI von Novartis belastet – Kühne+Nagel weiter gesucht

Händlern zufolge bremsen die wenig inspirierenden Vorgaben aus Übersee das Geschehen etwas. Nach Sitzungsende in Europa haben sich die wichtigsten Indizes in Amerika am Montagabend kaum noch bewegt und in Asien tendierten die Notierungen am Dienstagmorgen lange Zeit um die Schlusskurse des vorangegangenen Handelstages.


Hierzulande stehen am Berichtstag eine ganze Reihe von Unternehmen nach Jahreszahlen im Fokus. Dabei interessieren insbesondere die Papiere des im SLI geführten Vermögensverwalters GAM.


Um 09.30 Uhr sinkt das Blue-Chips-Barometer SMI um 0,39% auf 6’764,74 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) steigt derweil um 0,09 auf 1’020,82 und der breite Swiss Performance Index (SPI), in welchem der Dividendenabgang nicht drin ist, um 0,24% auf 5’840,27 Zähler.


Das Minus im SMI ist zum guten Teil auf Novartis (-2,8% oder -1,70 CHF), die heute Ex-Dividende von 2,10 CHF gehandelt werden, zurückzuführen, ohne Dividendenabgang ergäbe sich ein Aufschlag von 40 Rappen oder 0,7%. Die beiden anderen Schwergewichte Roche (+0,5%) und Nestlé (+0,5%) legen leicht zu. Für letztere hat Morgan Stanley das Kursziel leicht erhöht und das Rating mit «Overweight» bestätigt. Der Nahrungsmittelkonzern gab vorbörslich zudem den Abschluss des Erwerbs des Tiefkühlpizza-Geschäfts von Kraft Foods bekannt.


Die Aktien des Asset-Managers GAM (-0,6%) stehen nach Zahlen im Minus. Analysten zufolge birgt der Ergebnisausweis mit Ausnahme des deutlich tiefer als erwartet ausgefallenen Betriebsertrages keine grösseren Überraschungen. Bemängelt wird indes der mit 0,4 Mrd CHF gering ausgefallene Neugeldzufluss. Grössere Verluste gibt es auch für ABB (-0,5%), SGS (-0,5%) oder Lonza (-0,4%).


Auf der Gegenseite knüpfen Kühne + Nagel (+4,7) an ihre Vortagesgewinne nach der Publikation der Jahreszahlen an. Dabei profitieren die Titel von einer Ratingerhöhung auf «Buy» durch die Deutsch Bank. Im Geschäftsjahr 2009 habe das Transportunternehmen gezeigt, dass es auch in einer der grössten Wirtschaftskrisen eine gute Performance hinlegen könne, schreibt die Bank. Daneben erhöht die Deutsche Bank wie auch JPMorgan das Kursziel für den Titel.


Mit an der Tabellenspitze notieren auch Richemont (+1,4 auf 38,34 CHF). Bereits am Vortag waren die Titel stark gesucht (+4,4%), nachdem das US-Anlegermagazin Barron’s von einer möglichen Kursverdoppelung in zwölf Monaten auf 70 CHF gesprochen hatte. Swatch (+0,9) legen im Sog von Richemont ebenfalls zu.


Adecco (+1,3) und Holcim (+1,3) sind beide im Vorfeld der morgigen Zahlenpublikation gesucht.


Actelion (+1,4%) schreiben nach den herben Vortagesverlusten von 16,2% leichte Gewinne. Das Biotech-Unternehmen hat mit Tracleer in einem neuen, zweiten Anwendungsgebiet Schiffbruch erlitten und den primären Endpunkt der Phase-III-Studie zur Behandlung von Lungenfibrose verfehlt, wie zu Wochenbeginn bekannt wurde. Die News seien eine grosse Enttäuschung und die Titeln hätten nun an Fantasie verloren, heisst es auch am Dienstag. Da eine Erholung der Aktien nicht rasch zu erwarten sei, senkt Merrill Lynch das Anlagerating auf «Neutral» von bisher «Buy» und nimmt auch das Kursziel zurück.


Am breiten Markt sind Sarasin (+1,4%) und Sika (+0,1) nach Zahlen gefragt, während Bellevue (-0,3), BCGE (-0,2) und insbesondere Georg Fischer (-4,6%) nach Zahlen verkauft werden. Bei Georg Fischer wird am Markt grösstenteils von einem Ergebnis unter den Erwartungen gesprochen. (awp/mc/pg/12)

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