CH-Eröffnung: «Sommerrally» setzt sich fort – CS gesucht
So haben die Börsen in New York und Tokio gestützt durch erneut fallende Ölpreise fester geschlossen. In der Schweiz wird der Markt vor allem von den Finanzwerten gestützt. Auslöser dazu waren über Erwarten gute Halbjahreszahlen der Credit Suisse. Aber auch die Zahlen von Syngenta haben die Kauflust der Anleger angeregt, während ABB unter Gewinnmitnahmen leiden. Ausserdem haben noch einige Unternehmen aus der zweiten Reihe über die Geschäftsentwicklung orientiert. Im weiteren Handelsverlauf könnten der ifo-Geschäftsklima-Index oder Daten zum US-Immobilienmarkt dem Handel neue Impulse verleihen.
Bis um 09.40 Uhr steigt der SMI um 0,59% oder 41,88 auf 7’100,12 Punkte. Der gekappte SLI legt um 0,69% auf 1’069,44 Stellen zu. Der breite SPI zieht um 0,49% auf 5’942,54 Zähler an. Die Aktien der CS (+5,3% auf 52,55 CHF) führen am Donnerstag die Gewinnerliste der Bluechips an. Auslöser dafür waren die erfreulichen Quartalszahlen. Diese seien deutlich besser ausgefallen, als vom Markt befürchtet, hiess es. Analysten scheinen den Wertberichtigungsbedarf des Unternehmens auf Risikopositionen überschätzt zu haben. Allerdings bewege sich die Bank kurz- bis mittelfristig in einem unverändert schwierigen Marktumfeld, meinten die Firmenverantwortlichen. UBS gewinnen im Sog von CS 1,6% auf 23,68 CHF dazu.
Aber auch Syngenta (+1,5% auf 285,75 CHF) vermochten die Anleger mit ihren Zahlen zu überzeugen. Beim Agrochemiekonzern werden die Aktien aber vor allem von einer umfassenden Prognoseerhöhung gestützt. Diese sei für viele unerwartet gekommen, hiess es im Handel. Dagegen geben ABB nach dem Quartalsausweis um deutliche 5,2% auf 28,64 CHF nach. Die Zahlen werden von Analysten als «solide» bezeichnete, insbesondere beim Umsatz und dem Bestellungseingang konnten die Erwartungen übertroffen werden. Als leise Enttäuschung werden dagegen der Rückgang der EBIT-Marge gegenüber dem ersten Quartal sowie das Abschneiden der Systemdivisionen empfunden. Der Grund für den Kursrückgang dürften aber Gewinnmitnahmen sein.
Mit den Grossbanken legten auch einige Versicherungswerte überdurchschnittlich zu. So steigen etwa Swiss Re um 1,5% auf 69,40 CHF oder ZFS um 1,2% auf 287,50 CHF. Zu den grössten Gewinnern gehören auch Holcim (+1,8% auf 79,70 CHF). Der Zementkonzern hat in Rumänien eine neue Ofenlinie in Betrieb genommen. Für den Kursanstieg dürften aber vielmehr rückläufige Ölpreise und verbesserte Konjunkturaussichten verantwortlich sein.
Bei den Schwergewichten steigen Roche (+1,9% auf 182,80 CHF) um einiges deutlicher an als etwa Novartis (+0,3% auf 60,50 CHF) oder Nestlé (+0,2% auf 44,78 CHF). Auf der Verliererseite stehen nebst ABB auch noch Adecco (-2,5% auf 48,10 CHF) und OC Oerlikon (-1,5% auf 264,25 CHF) weit vorne. Kühne + Nagel verlieren nach dem gestrigen deutlichen Anstieg (+3,9%) heute 0,1% auf 91,65 CHF. Mehrheitsaktionär und Verwaltungsratspräsident Klaus-Michael Kühne ernannte den derzeitigen Holcim-Manager Karl Gernandt zu seinem «Nachfolger in wichtigen Funktionen innerhalb seines Interessenbereichs».
Im breiten Markt steigen Santhera um 7,0%. Das Unternehmen hat in Kanada mit dem Medikament Catena für die Behandlung von Friedreich-Ataxie die Zulassung erhalten. Dies ist die erste Zulassung eines Santhera-Medikaments. Cytos gewinnen 3,7% dazu. Tiefere operative Kosten und ein höherer Umsatz hatten im zweiten Quartal zu einem deutlich tieferen Verlust geführt. Auch Mikron (+1,5%) legen nach Halbjahreszahlen zu. Während sich der Umsatz zufriedenstellend entwickelte, hatte man beim Ergebnis mehr erwartet. Inficon (+0,4%) und Basler KB (+0,3%) bewegen sich nach Zahlen kaum. (awp/mc/ps/16)