CH-Eröffnung: Starke technische Erholung – Banken stark

So wenig die Krise am US-Immobilienmarkt über Nacht überstanden sei, so wenig werde die Volatilität über Nacht aus dem Markt verschwinden. Die Marktteilnehmer agierten nach wie vor sehr kurzfristig. Am Berichtstag legen vor allem gebeutelte Sektoren wie Banken und Finanzdienstleister zu Beginn kräftig zu. Allerdings werde sich im späteren Geschehen erst erweisen, ob auch Anschlusskäufer da seien, heisst es.


Der SMI der Standardwerte rückt bis um 09.35 Uhr 131,27 Punkte oder 1,53% auf 8’708,93 Stellen vor. Der breitere Swiss Performance Index (SPI) gewinnt derweil 104,39 Punkte bzw. 1,52% auf 6’957,60 Zähler.


Die am Vortag stark gebeutelten Aktien der Grossbanken rücken deutlich vor. CS steigen 2% auf 83,60 CHF, UBS rücken um 2,2% auf 69 CHF. Auch hier dürfte es sich nur um einen technischen Rebound handeln, die Krise im US-Hypothekensektor sei noch lange nicht ausgestanden. Händlern zufolge hat die UBS den gestrigen Kursrutsch zu starken Aktienrückkäufen auf der zweiten Handelslinie genutzt.


Holcim rücken um 2,1% auf 118,40 CHF vor, der Titel litt in den letzten Tagen ebenfalls unter dem Problem auf dem amerikanischen Immobiliensektor. Auch andere, zuletzt stark gebeutelte Aktien wie ABB (+2,5% auf 20,20 CHF), Clariant (+2,3% auf 19,85 CHF), Lonza (+2,6% auf 110,20 CHF) und Syngenta (+2,6% auf 220,40 CHF) erfreuen sich einer regen Käuferschaft.


Adecco (+2,2% auf 77,50 CHF) profitiert Marktteilnehmern zufolge von einer Erhöhung der firmeneigenen Prognosen durch den Konkurrenten Randstad. Die defensiven Aktien halten das Tempo des Marktes nicht mit und bremsen aufgrund ihres hohen Gewichts im Index den SMI etwas aus. Nestlé (+1% auf 464 CHF), Novartis (+1,4% auf 68,95 CHF) und Roche (+1% auf 210,60 CHF) liegen alle unter dem Markt.


Swisscom büssen gar 0,4% auf 427,75 CHF ein. Bereits sind am Markt erste Stimmen zu hören, die umworbene Breitbandanbieterin Fastweb sei auch nicht die Lösung aller Probleme.


Im breiten Markt rücken Vontobel um 3,1% auf 59,80 CHF vor. Die Privatbank übertraf die Erwartungen vor allem dank eines starken Derivategeschäfts. Kuoni springt gar um 3,7% auf 710 CHF. Nicht nur die Zahlen 2006 fielen gut aus, auch der hohe Buchungsstand lasse auf ein gutes Jahr 2007 schliessen, meine Händler. Auf der anderen Seite verlieren Geberit 2,3% auf 1900 CHF. Der Sanitärtechniker lag bei einer leicht rückläufigen operativen Marge eher am unteren Rand der Erwartungen. Weil die Aktie stolz bewertet sei, komme es nun zu Gewinnmitnahmen. Auf der positiven Seite wird der hohe operative Geldfluss vermerkt, der eine deutliche Dividendenerhöhung zulasse. Auch bei Panalpina (-1,2%) werden trotz ‹ordentlicher› Zahlen Gewinnmitnahmen als Grund für das negative Vorzeichen bemüht.


(awp/mc/hfu)

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