Dies liess am Mittwoch an der Wall Street Hoffnung aufkommen und führte gegen Handelsende hin zu einem Rückgang der Kursverluste. Zuvor hatte der unerwartete Zinsanstieg in US-Staatsanleihen den Markt unter Druck gesetzt.
In der Schweiz hat Givaudan mit einer geplanten Kapitalerhöhung für Aufsehen gesorgt. Die Aktien gehören damit zu den grössten Verlierern. Auf der Gegenseite führen Zykliker und Finanzaktien die Gewinner an. Im weiteren Handelsverlauf, dürfte es darauf ankommen, wie am Nachmittag die neuen Konjunkturdaten aus den USA aufgenommen werden. In erster Linie interessieren die Einzelhandelsumsätze für den Monat Mai. Zudem werden die Anträge auf Arbeitslosenhilfe der abgelaufenen Woche und die Lagerbestände April publiziert. Händler verweisen auch auf die am Abend stattfindende dritte Auktion von US-Staatsanleihen in dieser Woche. Dann stehen die wichtigen 30-jährigen Bonds an.
Bis um 09.30 Uhr steigt das Blue-Chips-Barometer SMI um 0,37% auf 5’456,49 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) legt 0,20% auf 838,52 Zähler zu und der breit gefasste Swiss Performance Index (SPI) um 0,25% auf 4’711,34 Punkte.
Die Aktien von Givaudan (-5,3% auf 661 CHF) sind nach der Ankündigung einer Kapitalerhöhung erwartungsgemäss unter Druck gekommen. Analysten zeigten sich von diesem Schritt nicht sonderlich überrascht. Jedoch werde die Bezugsrechtsemission die zukünftigen Gewinne um 8% bis 10% verwässern. Die Stärkung der Bilanz sei dagegen mittelfristig positiv.
Der Hersteller von Aromen- und Riechstoffen will über eine Bezugsrechtsemission knapp 1 Mio neue Aktien im Gegenwert von 420 Mio CHF schaffen. Der Ausgabepreis liege bei 420 CHF je neue Aktie. Mit dem Erlös soll die Bilanz gestärkt und ein Teil der Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit der Quest-Übernahme zurückbezahlt werden. Ausserdem hat Givaudan ihre Ziele bestätigt und Angaben zum operativen Gewinn im Startquartal gemacht.
Die Aktien von Logitech (-2,7%) oder Bâloise (-0,5%) verlieren ebenfalls an Wert, wenn auch nicht ganz so deutlich wie Givaudan. Ansonsten gehören aber konjunktursensitive Aktien und Finanztitel zu den grössten Gewinnern. So steigen etwa OC Oerlikon um 2,2%, Clariant um 0,8% oder Kühne + Nagel um 2,1%. Die Grossbankentitel von UBS und Credit Suisse legen um 1,2% respektive 0,6% zu. Julius Bär gewinnen 0,6%.
Die positive Grundstimmung wird ebenso von den Schwergewichten Roche (+0,8%), Nestlé (+0,2%) und Novartis (+0,2%) mitgetragen. ABB legen um 0,5% zu. Goldman Sachs hat das Kursziel auf 22 von zuvor 15 CHF angehoben, beliess das Rating jedoch auf «Neutral». Insgesamt sehen die Analysten bei europäischen Kapitalgüterunternehmen gute Einstiegschancen.
Im breiten Markt bekräftigte Kudelski (Aktie: +1,4%), dass sie ihre Beteiligung an OpenTV auch nach der gescheiterten Vollübernahme behalten will. Damit entgegnete Kudelski den Empfehlungen der OpenTV-Grossaktionärin Discovery, welche der Kudelski einen Auskauf der OpenTV-Anteile nahegelegt hatte.
Zu einem Stellenabbau kam es bei Huber+Suhner (-1,8%). Cicor (noch ungehandelt) schliesst den Standort der Tochter Swisstronics in Jona. Cytos (-1,6%) können vom Beginn einer kombinierte Phase I/IIa-Studie mit dem Impfstoffkandidat CYT013-IL1bQb bei Patienten mit Typ 2 Diabetes vorerst nicht profitieren.
Die Aktien von Rieter steigen um 1,9%. Presseberichte haben neue Spekulationen entfacht, der Industriekonzern werde demnächst seine Automobilsparte verkaufen. Rieter selber wollte zu den Gerüchten nicht weiter Stellung nehmen. Meyer Burger gewinnen nach einer deutlichen Kurszielerhöhung durch die Bank Vontobel um 3,8% dazu. Das Kursziel wurde auf 230 von zuvor 165 CHF erhöht. Die Einschätzung blieb unverändert auf «Buy». (awp/mc/ps/12)