Nach drei Tagen mit starken Verlusten kommt es zu einer leichten technischen Erholung, wobei sich die Aufschläge noch in engen Grenzen halten. Die Vorgaben aus den USA und Tokio sind leicht negativ, allerdings haben sich die US-Aktien gegen Handelsschluss etwas erholt.
Die wieder gestiegenen Sorgen um die Kreditmarktkrise, welche den SMI in den vergangenen gut zwei Wochen unter Führung der Banken rund 500 Punkte gekostet haben, seien nicht von heute auf Morgen verschwunden, hiess es in Marktkreisen.
Der SMI legt bis um 09.35 Uhr um 32,69 Zähler oder 0,38% auf 8’740,44 Punkte zu. Der Swiss Leader Index (SLI) gewinnt 0,46% auf 1’346,91 Punkte und der breite Swiss Performance Index 0,38% auf 7’158,38 Punkte.
An der Spitze des SLI stehen mit Abstand Swiss Re (+3,1% auf 104,90 CHF) und Geberit (+4,4% auf 155,10 CHF), beide nach guten Neunmonatsergebnissen. Swiss Re haben zwar die Erwartungen mit den Prämieneinnahmen verpasst, dafür mit der Combined Ratio und dem hohen Reingewinn überrascht, hiess es in Börsenkreisen. Analysten führen die tiefer als erwarteten Prämieneinnahmen auf eine striktere Disziplin bei Neugeschäften zurück. Von diesem Standpunkt aus sei das Verfehlen der Markterwartungen zu relativieren.
Geberit hat mit allen Kennzahlen die Erwartungen übertroffen. Die Mehrheit der Kommentatoren zeigt sich von der Entwicklung im dritten Quartal angetan. Der wichtige Markt Deutschland ist zwar – wie es nach verschiedenen Umsatz- und Gewinnwarnungen im Zusammenhang mit dort exponierten Unternehmen – zu erwarten war zurückgegangen, der Rückgang fiel allerdings glimpflicher aus, als von vielen befürchtet.
Kritisch zeigt sich allerdings die Bank Vontobel. Die Entwicklung in Deutschland und auch in Amerika sei enttäuschend schwach, hiess es dazu in einer Einschätzung der Bank.
Ciba (+0,2% auf 55,80 CHF) stehen nach Zahlen mehr oder weniger im Rahmen der Erwartungen im breiten Mittelfeld. Das Nettoergebnis habe die Prognosen zwar nicht ganz erreicht, dieses sei allerdings von einem negativen Steuereffekt belastet worden, hiess es. Leicht reduziert wurde die Gewinnprognose für das Gesamtjahr, was allerdings keine grosse Überraschung darstellt.
Aus dem SMI halten sich UBS (+0,2% auf 54,70 CHF) und CS (-0,1% auf 71,15 CHF) nach den markanten Abgaben an den Tagen zuvor für einmal stabil. Der Bankensektor bleibe fundamental aber angeschlagen, hiess es. Die aktuelle Stabilisierung sei vor allem als technische Erholung zu sehen.
Klare Gewinne verzeichnen noch ABB (+1,0% auf 36,02 CHF), Holcim (+0,9% auf 128,30 CHF) oder Clariant (+0,8% auf 14,42 CHF). Die beiden letztgenannten werden beide Morgen Zahlen vorlegen.
Am Tabellenende sind derzeit Swatch (-0,7% auf 356 CHF) und aus dem SLI Petroplus (-2,2% auf 94,55 CHF).
Im breiten Markt ziehen Barry Callebaut nach überzeugenden Zahlen um 1,9% an. Der Schokoladenhersteller hat gleichzeitig mit dem Ergebnis neue höhere Finanzziele für die nächsten vier Jahre bekannt gegeben.
Ebenfalls nach Zahlen stehen Lem (+1,4%) oder Luzerner KB (+0,4%) höher, wogegen Schulthess (-6,8%) einbrechen und auch Eichhof (-0,1%) leicht zurückfallen.
U-Blox (-12,0%) stehen nach einer Lizenzklage eine Partners im Fokus. Von Roll (-2,8%) leiden unter der Ausgabe von 15 Millionen neuen Aktien. (awp/mc/pg)