CH-Eröffnung: Tiefer auf breiter Front – Actelion als rarer Gewinner

Der Anstieg seit dem neuen Jahrestief bei 6’423 Punkten vom vergangenen Mittwoch um rund 500 Punkte bis gestern Mittag, rufe eine technische Gegenbewegung hervor, erklärte ein Händler. Zumal es am Vorabend mit dem steigenden Ölpreis auch in den USA zu Gewinnmitnahmen gekommen sei und die Indizes dort noch ins Minus gedreht hätten.


Im Fokus stehen derzeit Actelion und Logitech, beide nach Quartalszahlen. In Marktkreisen wird am Dienstag indes eher ein geruhsamer Handelstag erwartet. Mehr Impulse sind ab Mittwoch und am Donnerstag zu erwarten, wenn mit Julius Bär, Lonza, ABB, Syngenta und CS insgesamt fünf SMI-Unternehmen mit Zahlen an die Öffentlichkeit treten werden.


Bis um 9.45 Uhr verliert der SMI 44,41 Punkte oder 0,65% auf 6’813,81 Punkte. Der SLI gibt 0,68% auf 1’029,85 Punkte ab und der breitere SPI 0,60% auf 5’727,0 Punkte.


Mit am meisten unter Druck stehen die Banken, welche allerdings einen volatilen Start hingelegt haben. UBS (-2,0% auf 22,02 CHF) und CS (-1,4% auf 45,92 CHF) als grosse Gewinner der vergangenen Tage büssen allerdings bei Weitem das zuvor gewonnnen Terrain ein.


Am Tabellenende sind zudem Nobel Biocare (-2,3% auf 33,02 CHF) und Adecco (-1,9% auf 47,60 CHF) zu finden.


Im Blickpunkt stehen allerdings nach Quartalszahlen Logitech (-1,8% auf 28,48 CHF). Marktbeobachtern zufolge leiden die Titel eher unter schwachen Vorgaben des US-Technologiesektors, während Analysten die Geschäftsentwicklung dagegen überwiegend positiv einstufen.


Auch Actelion (+0,2% auf 52,40 CHF) haben Quartalszahlen publiziert, der Titel gehört danach aber zu den wenigen Gewinnern. Actelion hat mit den Zahlen in Sachen Umsatz am oberen Ende der Erwartungen gelegen, mit dem Gewinnziffern dagegen eher am unteren Ende. Das Ergebnis wird in Analystenkreisen denn auch «gemischt, aber insgesamt innerhalb der Erwartungen» bezeichnet.


Die am Morgen ebenfalls veröffentlichten Uhrenexporte sind gemäss der ZKB im Juni angesichts der Vorjahresbasis «erfreulich». Dies vermag allerdings der Swatch-Aktie (-1,7% auf 241,30 CHF) nicht vom Tabellenende wegzuhelfen. Swatch werden von einer markanten Reduktion des Kursziels durch Merrill Lynch auf 300 von zuvor 366 CHF gebremst, auch wenn die Empfehlung noch immer «Buy» lautet. Merrill Lynch passt das Kursziel wegen der Schwäche des USD und des unsicheren ökonomischen Ausblicks an.


Richemont (-1,3% auf 59,70 CHF) halten sich vergleichsweise besser, brillieren aber ebenfalls nicht.


Roche (-0,2% 170,70 CHF) leiden auch am Tag nach Bekanntgabe der geplanten Vollübernahme von Genentech sowie der Halbjahresergebnisse unter den Ankündigungen. Von den wichtigen Ratingagenturen hat S&P die Einstufung von Roche bereits zurückgenommen, Moody’s zieht dies ebenfalls in Erwägung. Roche hat ausserdem am Dienstag eine weitere Akquisition angekündigt. Allerdings ist die geplante Übernahme der amerikanischen Mirus für 125 Mio USD ein ungleich kleinerer Fisch als Genentech.


Nebst Actelion ziehen im Blue Chip-Segment auch Petroplus (+2,3% auf 45,80 CHF) oder Lonza (+1,0% auf 148,40 CHF) an.


Im breiten Markt verzeichnen Swissquote (-5,0%) oder BCV (-3,2%) überdurchschnittliche Verluste.


Schulthess (+2,2%) profitieren von der Ernennung von Thomas Boltshauser zum neuen Spartenleiter Waschtechnik. (awp/mc/pg/16)

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