Die Agenda ohne wichtige Termine und wenigen News zu Unternehmen lässt einen ruhigen Handelsverlauf erwarten. Gegen Mittag könnte der ifo-Index zum Weltwirtschaftsklima im Q3 Impulse liefern. Am frühen Nachmittag folgen aus den USA noch Zahlen zu den Hypothekenanträgen und später die Daten zu den Öl-Lagerbeständen. In der Schweiz richtet sich das Interesse in der zweiten Handelshälfte auf die UBS. Heute Nachmittag sollen im Steuerstreit mit den USA die Details aus dem Vergleich veröffentlicht werden.
Der SMI verliert bis um 09.35 Uhr 0,72% auf 5’910,84 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) sinkt um 0,78% auf 899,69 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,59% auf 5’093,81 Punkte.
Bei den Blue Chips neigen unter anderen verschiedene Finanzwerte zur Schwäche. So verlieren Julius Bär 1,9%, CS geben um 1,6% oder Swiss Re um 1,7% nach.
UBS büssen derzeit gar 2,1% ein. Im Rahmen des zwischen der Schweiz und den USA abgeschlossenen Vergleichs im Steuerstreit muss die UBS wahrscheinlich rund 5’000 UBS-Kunden offen legen. Von einer Busse dürfte die Bank wohl verschont bleiben. Bereits haben die US-Behörden die Ermittlungen gegen 150 UBS-Kunden eingeleitet. Interessieren dürfte auch, was der Bund mit seiner UBS-Beteiligung zu tun gedenkt. Ausserdem hat Merrill Lynch das Kursziel für UBS auf 19,30 (zuvor 16,20) CHF angehoben. Die Analysten rechnen mit guten langfristigen Aussichten.
Die grössten Verluste im SMI/SLI verzeichnen Clariant (-4,1%). Die Credit Suisse hat das Rating auf «Underperform» nach zuvor «Neutral» zurückgenommen. Das Kursziel lautet neu auf 6,80 CHF (bisher 7,20 CHF). JP Morgan erhöhte das Kursziel dagegen auf 6,40 (4,80) CHF mit unverändertem Rating «Underweight». Beide Institute zeigen sich bezüglich den Restrukturierungsplänen skeptisch.
Grössere Abgaben sind zudem bei Sonova (-1,9%), Holcim (-1,1%) oder Geberit (-1,1%) zu sehen. Holcim wird morgen Donnerstag über das erste Halbjahr berichtet. Das Kursziel wurde im Vorfeld von Nomura auf 67,50 von 43,00 CHF erhöht.
Die Schwergewichte Roche (-0,2%), Nestlé (-0,4%) und Novartis (-0,5%) geben leicht unterdurchschnittlich nach.
Auf der anderen Seite profitieren Actelion (+1,8%) von einer Höherstufung auf «Overweight» (zuvor «Neutral») durch JP Morgan. Das Kursziel wurde auf 66 von 61 CHF angehoben. Hier bezieht sich die zuständige Analystin auf diverse positive klinische Studien.
Im breiten Markt geben Arpida nach Halbjahreszahlen um 1,2% nach. Das Biotech-Unternehmen weist noch liquide Mittel von knapp 23 Mio CHF aus. Nach dem Rückschlag des am weitesten fortgeschrittenen Produktkandidaten Iclaprim versucht das Management weiterhin ein strategisches Abkommen mit einem Partner abschliessen zu können. Schlimmstenfalls könne es auch zu einer Liquidation kommen, heisst es.
Basilea verlieren 2,5%. Im US-Zulassungsprozess des Medikaments Ceftobiprol gegen Hautinfektionen hat die Gesundheitsbehörde dem Entwicklungspartner Johnson & Johnson einen «Warning Letter» ausgestellt.
Bei Sulzer (Aktie: +1,9%) ist es am Dienstagabend an der ausserordentlichen Generalversammlung zur erwarteten Wahl von weiteren Renova-Vertretern bzw. durch Renova nominierte Kandidaten gekommen. Wie von Grossinvestor Viktor Vekselberg gewünscht, wurden Jürgen Dormann und Klaus Sturany am Dienstag in den Verwaltungsrat des Winterthurer Traditionskonzerns gewählt. (awp/mc/ps/11)