CH-Eröffnung: Tiefer – Swisscom profitiert von Hochstufung
Die Vorlagen rund um den Globus würden für den heutigen Tag nicht viel Gutes verheissen, sagte ein Händler. Der Dow Jones Industrial war am Dienstag mit -0,29% aus der Sitzung gegangen – der Future auf den US-Leitindex lag am Morgen gut 20 Punkte unter dem Stand zum Europa-Schluss vom Dienstag. In Asien schloss der Nikkei-225-Index 1,05% tiefer. Grund für die US-Abgaben waren neben einigen Unternehmensnachrichten das Protokoll der letzten Fed-Sitzung, das sich bezüglich Konjunktur relativ pessimistisch präsentiert und eine längeren Konjunkturflaute erwarten lässt.
Bis um 09.30 Uhr büsst der Blue-Chips-Indikator SMI 62,64 Punkte bzw. 0,83% auf 7’505,50 ein. Der 30 Titel umfassende SLI verliert derweil 0,78% auf 1’154,78, der breite SPI um 0,73% auf 6’186,95 Punkte. Fundamentale News zu den Blue Chips sind kaum vorhanden, dementsprechend halten sich auch die Veränderungsraten der einzelnen Titel in Grenzen. Ratingveränderungen durch Banken haben dagegen einen gewissen Einfluss auf einzelne Aktien. Die grössten Verluste innerhalb der SMI/SLI-Titel gehen an Logitech (-2,7% auf 25,60 CHF); der Titel leide unter den schwachen Ergebnissen einiger US-Technologietitel, heisst es dazu. Danach folgen Swatch (-1,8% auf 266,25 CHF), Kühne und Nagel (-1,8% auf 100,30 CHF) sowie Baloise (-1,4% auf 103,10 CHF).
Die Grossbanken CS (-1,1% auf 56,95 CHF) und UBS (-1,1% auf 35,26 CHF) gehören ebenso zu den grössten Verlieren. Die Investmentbank Lehman Brothers hat für letztere das Kursziel auf 36 (von 40) CHF gesenkt und das Rating ‹Untergewichten› nach den deutlichen Avancen der letzten Tage bestätigt. Die UBS-Aktie sei im Zusammenhang mit der bevorstehenden Generalversammlung bzw. der Kritik an designierten VR-Präsidenten Peter Kurer nach wie vor im Fokus der Investoren, heisst es dazu. Synthes leiden unter einer Rückstufung durch die Citigroup auf ‹Hold› von zuvor ‹Buy›. Die Reduktion erfolgt vor dem Hintergrund der Anpassung der Gewinnprognosen an den gegenwärtig schwachen Dollarkurs.
Holcim (-1,1% 106,70 CHF) hat gestern eine Stellungnahme zur bevorstehenden Verstaatlichung in Venezuela veröffentlicht. Der Zementkonzern will nach ersten Gesprächen mit den Behörden in den nächsten Tagen über das weitere Vorgehen entscheiden. Einziger SMI-Gewinner ist um die Berichtszeit die Swisscom-Aktie (+1,3% auf 365,00 CHF). Sie profitiert von einer Höherstufung durch die ZKB auf Übergewichten. Die Aktie signalisiere gemäss DCF-Modell ein Potential von über 20%, heisst es u.a. zur Begründung. Die Bewertung liege rund 40% unter dem historischen und knapp 20% unter dem Durchschnitt der Vergleichsgruppe.
Noch etwas fester notiert der SLI-Wert OC Oerlikon (+2,7% auf 406,75 CHF). Hier bringen weitere Spekulationen, dass der russische Investor Viktor Vekselberg an die Macht will, Aufwind. ABB halten sich mit einem Minus von 0,3% auf 27,62 CHF gut. Interims-CEO Michel Demaré hat sich relativ optimistisch zum Geschäftsverlauf geäussert. «Die Kunden investieren weiterhin», sagte er der Finanz und Wirtschaft. Er bestätigte auch die Mittelfristziele. Unter den Small- und Midcaps gehören Baumgartner (+5,5% auf 459 CHF) zu den grössten Gewinnern. Die BBC Group von Giorgio Behr hat den Angebotspreis auf 460 CHF erhöht, die Papier-Gruppe wehrt sich allerdings weiterhin dagegen.
Jelmoli I (-1,9%) sind nach Anfangsgewinnen zurückgefallen. Das Unternehmen will sich in zwei Konzerne aufspalten, braucht dazu aber noch die Zustimmung des Mehrheitsaktionärs Georg von Opel. Sonova legen 1,7% zu. CEO Valentin Chapero hat sich in der Finanzpresse relativ optimistisch geäussert. «Wir haben keinerlei Hinweise für eine Abschwächung», sagte er. Ansonsten haben noch Valartis (unv.) und Rätia Energie (PS -1,1%) Zahlen zu 2007 geliefert. Sika (-3,0%) hat die Umsatzzahlen fürs erste Quartal publiziert und dabei die Erwartungen nicht erreicht. (awp/mc/ps)