CH-Eröffnung: Tiefer – UBS-Verlust drückt Stimmung, Roche im Minus

Das eigentlich gute Ergebnis von Roche rückt dabei etwas in den Hintergrund. Die Vorgaben aus den USA waren zwar positiv, nachbörslich belastete jedoch Yahoo! mit einem vorsichtigen Ausblick auf das Geschäftsjahr 2008 das weltweite Börsensentiment. Entsprechend gaben auch die Aktien in Tokio nach.


Der Fokus der Investoren ist nun auf den von der amerikanischen Notenbank heute Abend erwarteten Zinsentscheid gerichtet, von der eine weitere Senkung des Leitzinses um 0,5 Prozentpunkte herbeigesehnt wird. Davor dürfte sich das Engagement in Aktien eher zurückhaltend entwickeln.


Der Swiss Market Index (SMI) gibt bis um 09.25 Uhr 69,0 Punkte oder 0,90% auf 7`635,39 Punkte nach. Der gekappte Swiss Leader Index (SLI) geht um 0,75% auf 1`169,29 Punkte zurück und der breit gefasste Swiss Performance Index (SPI) um 0,85% auf 6`211,07 Punkte.


UBS stehen mit einem Verlust von 0,9% auf 46,40 CHF (Tagestief 44,90 CHF) im Mittelpunkt, haben dabei aber noch grössere Verluste aus der Eröffnungsphase wieder etwas aufgeholt. Die Bank hat am Morgen für das Geschäftsjahr 2007 einen Verlust von rund 4,4 Mrd CHF angekündigt. Ein Betrag in einer Höhe, mit der niemand gerechnet hat. Im vierten Quartal sind weitere Abschreibungen von 2 Mrd CHF hinzugekommen, womit sich die bisher bekanntgegebenen Abschreibungen auf 18 Mrd CHF erhöht haben.


Analysten zeigen sich in ersten Reaktion zwar über die Abschreibungen nicht überrascht, doch wird die Erwähnung eines Verlusts auf anderen Positionen als weitere Enttäuschung bewertet. Schwächer als erwartet sei auch die von der UBS bekanntgegebene Tier-1-Kernkapitalquote von 8,8%, hiess es am Markt. Mit der heutigen Gewinnwarnung habe die UBS nun zum dritten Mal den Ausblick für das Schlussquartal und das Gesamtjahr revidiert, moniert die Bank Vontobel. Und eine weitere Enttäuschung sei die wider Erwarten schwache Kapitalbasis.


Credit Suisse (-0,4% auf 60,90 CHF) halten sich etwas besser als UBS.


Im Minus stehen auch Roche (-1,9% auf 185,80 CHF), nachdem das Unternehmen in den Erwartungen liegende Jahreszahlen vorgelegt hat. Der Reingewinn fiel zwar etwas besser aus als prognostiziert, enttäuscht hat jedoch der Pharmaumsatz und auch der Ausblick von Roche auf das Geschäftsjahr 2008 wird als eher defensiv gewertet. Insgesamt sind die Resultat gemäss ersten Einschätzungen der Analysten aber `solid` bis `gut`.


Mit Roche am Ende der Tabelle stehen Nobel Biocare (-5,8% auf 261 CHF) und Richemont (-2,0% auf 61,90 CHF). Nobel Biocare und Richemont würden unter Gewinnmitnahmen nach der starken Performance vom Vortag leiden, hiess es in Börsenkreisen. Novartis (-0,1% auf 55,05 CHF) sind im Gegensatz zu Roche in der erweiterten Spitzengruppe zu finden. Angeführt wird diese von Synthes (+0,6% auf 138,50 CHF), Julius Bär (+0,5% auf 75 CHF) und Swisscom (+0,2% auf 417,75 CHF) als einzige drei Gewinner im SMI.


Aus dem SLI ragen Petroplus (+4,2%) hervor, welche von einer Aufstufung durch die UBS auf `Buy` profitieren. Bereits am Vortag hatte der Titel markant zugelegt.

Am breiten Markt zeigen sich Kaba (+1,5%) gegen den Trend stärker. Kaba-CEO Rudolf Weber hat gegenüber der `Handelszeitung` die Finanzziele für das laufende Geschäftsjahr 2007/08 bestätigt.Schlatter (+3,7%) gehören nach der Publikation des Jahresumsatzes 2007 ebenso zu den gefragten Titeln wie redIT (+4,9%), Lem (+3,7%) oder Elma Electronic (+3,6%).Straumann (Aktie -2,2%) zieht nebst einem Aktiensplit eine Rückführung von Kapital in Erwägung, wie CEO Gilbert Achermann ebenfalls gegenüber der Presse erklärte. Dies hilft dem Titel derzeit aber kaum. (awp/mc/ab)

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