CH-Eröffnung: Trotz schwacher Vorgaben etwas höher eröffnet

Dies verlautete aus Händlerkreisen. Im Fokus dürften am frühen Mittag dann die Zinsentscheidungen der EZB und der Bank of England stehen, daher könnten sich viele Marktteilnehmer am Morgen etwas zurückhalten, heisst es. Die meisten Analysten erwarten in der Eurozone allerdings einen unveränderten Leitzins von 1,0%. Wie immer gelte vor allem den Kommentaren auf der Pressekonferenz das eigentliche Interesse, heisst es.


Das Blue-Chips-Barometer SMI steht um 09.30 Uhr 0,47% höher auf dem Stand von 5’410,28 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewinnt derweil 0,55% auf 830,80 Zähler, der breit gefasste Swiss Performance Index (SPI) 0,45% auf 4’673,50 Punkte.


Im (positiven) Fokus stehen die Aktien von OC Oerlikon mit einem starken Plus von 8,3%. Der Technologiekonzern konnte sich mit einem Bankenkonsortium auf die Modalitäten zur Anpassung des Kredits im Volumen von 2,5 Mrd CHF einigen. Alle 23 Banken des Konsortiums hätten dabei der Vereinbarung zugestimmt, hiess es vorbörslich in einer Mitteilung. Der Fokus sei nun wieder vor allem auf dem Verkauf von Unternehmensteilen, sagte zudem ein Firmensprecher gegenüber AWP. Die Vereinbarung sei ein Meilenstein, denn es hätte auch durchaus sein können, dass der Geldhahn zugedreht wird, meint man bei Wegelin zu den Neuigkeiten. Die News seien sicher sehr positiv, meinte auch ein anderer Analyst, allerdings bestehe weiterhin die Gefahr einer (verwässernden) Kapitalerhöhung.


Abgesehen von OC Oerlikon halten sich die Kursbewegungen unter den 30 Blue Chips in Grenzen. Zur Berichtszeit gehen die grössten Gewinne an Swiss Life (+2,2%), Holcim (+2,0%) sowie Nobel Biocare (+1,6%), die grössten Verluste erleiden dagegen Petroplus (-0,9%), CS Group (-0,5%) sowie Syngenta (-0,1%).


Novartis (+0,8%) profitieren u.a. von einer positiven Studie beim Produktkandidaten Ilaris. Eine einjährige Phase-III-Studie zur Behandlung von CAPS (cryopyrin-associated periodic syndrom), einer genetischen Fehlentwicklung, habe ein rasches und nachhaltiges Nachlassen der Symptome gezeigt, hatte Novartis am Mittwochabend mitgeteilt. Die anderen zwei Index-Schwergewichte Roche (+0,6%) und Nestlé (+0,5%) folgen etwas dahinter.


Julius Bär (+0,6%) hat eine umfangreichen Broschüre zur geplanten Aufteilung der Bank und der separaten Börsenkotierung für die Julius Bär Group und die GAM Holding veröffentlicht. Kursbewegende Inhalte sind darin allerdings nicht enthalten.


Etwas mehr News gibt es aus dem breiten Markt. So profitieren etwa Lindt&Sprüngli (N +1,7%, PS +1,8%) von einer Hochstufung durch JP Morgan. Die US-Bank meint, dass sich der Schokoladeproduzent im ersten Halbjahr besser gehalten haben könnte als bisher angenommen. Jahres- oder Halbjahreszahlen gibt es zudem vom Komponentenhersteller Lem (-0,1%) und von EG Laufenburg (-0,9%). Zehnder (+0,1%) hat ausserdem einen Umsatzrückgang um 5% nach 4 Monaten vermeldet, Looser (-3,4%) eine Kapitalerhöhung angekündigt. Ausserdem hat der Schokoladeproduzent Barry Callebaut (+0,5%) den Kauf der dänischen Eurogran bekannt gegeben. (awp/mc/ps/12)

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