Aber auch der deutlich gesunkene Ölpreis trägt zur verbesserten Stimmung bei, haben sich doch damit die Inflationssorgen wieder etwas abgeschwächt. Der wieder etwas erstarkte Dollar und die günstigeren Ölpreise würden – kombiniert mit einigen positiven Geschäftsabschlüssen von Unternehmen – das Vertrauen in die Märkte wieder etwas stärken, hiess es zur aktuellen Stimmung an den Märkten in Handelskreisen. Aus charttechnischer Sicht wird dem SMI Potential bis in den Bereich des Schlüsselwiderstandes bei 7’100/120 Punkten eingeräumt.
Bis um 9.30 Uhr zieht der SMI um 61,10 Punkte oder 0,87% auf 7’054,4 Punkte an (bisheriges Hoch 7’093). Der 30 Titel umfassende SLI legt 0,84% auf 1’045,95 Punkte zu und der breitere SPI 0,87% auf 5’903,02 Punkte. Die in den vergangenen Monaten sehr volatil gewordenen Aktien der Grossbanken gehören am Mittwoch vorerst zu den grössten Gewinner: CS +2,8% auf 52,05 CHF, UBS (+1,1% auf 19,89 CHF). Daneben legen auch die Luxusgüterwerte Richemont (+3,1% auf 62,10 CHF) und Swatch (+2,1% auf 245 CHF) deutlich zu.
Im Fokus der Anleger stehen auch Synthes (+0,3% auf 138,70 CHF), welche nach Halbjahreszahlen innerhalb der Erwartungen nur unterdurchschnittliche Gewinne verzeichnen. Dem Medizinaltechnikunternehmen gelang bei Umsatz und EBIT im Vergleich mit den Prognosen nahezu eine Punktlandung. Analysten bezeichnen die vorliegenden Halbjahreszahlen als leicht positiv. Die Bank Vontobel meint, das Zahlenset sei solide und habe die hohen Erwartungen erfüllt. Da sich die Aktie in den letzten zwei Wochen aber schon um einiges verteuert habe und eine positive Überraschung ausgeblieben sei, halte sich das Kurspotential nach oben in Grenzen, heisst es.
Knapp im Rahmen des Gesamtmarktes liegen die Gewinne von Roche (+0,6% auf 187,40 CHF). Wie am Dienstagabend bekannt wurde, hat ein Ausschuss der US-Gesundheitsbehörde FDA das Medikament «Actemra» zur Behandlung rheumatoider Arthritis zur Zulassung empfohlen. Nach positiven Signalen bereits in der Vorwoche kommt die Empfehlung allerdings nicht als grosse Überraschung.
Nur wenige Aktien im SMI/SLI werden tiefer gehandelt; es sind u.a. Clariant (-3,0% auf 10,59 CHF) und Ciba (-0,5% auf 27,66 CHF). Erstere setzen damit den Abwärtstrend im Anschluss an die am Dienstag vorgestellten Semesterzahlen fort. Clariant habe zwar die Erwartungen erfüllt, hiess es dazu in einem Kommentar der Bank Vontobel. Für eine positivere Einschätzung bleibe angesichts des sich weiter eintrübenden Marktumfelds und der begrenzten Visibilität aber abzuwarten, ob das Management seine Versprechen auch in den kommenden Quartalen einzulösen vermöge.
Als weitere Verlierer im Hauptsegment stehen Kühne + Nagel (-0,1% auf 86,80 CHF) da. Das Papier leidet unter der schwachen Performance von Panalpina (-2,7%). Panalpina hat zwar die Erwartungen in etwa getroffen, das Margenziel für das Gesamtjahr aber reduziert. Die Reduktion der Prognosen dürfte von den Investoren kaum goutiert werden, so die Einschätzung der Bank Wegelin.
Im breiten Markt brechen Temenos nach den Halbjahreszahlen um 13,7% ein. Das operative Ergebnis sei hauptsächlich durch ein unterdurchschnittliches Kostenwachstum bei Marketing und Verwaltung getragen, kritisiert dazu die ZKB. Das insgesamt als solide zu bezeichnende Ergebnis werde zudem durch die negative Cashflow-Entwicklung getrübt. Affichage (+0,1%) rücken nach Zahlen nur leicht vor. Schweizerhall ziehen dagegen um 3,7% deutlich an. Ein Gericht in Köln hat die sofortige Vollziehung der Zulassung für das Generikaprodukt Clopidogrel der Schweizerhall-Tochter Cimex in Deutschland angeordnet. (awp/mc/ps/18)