CH-Eröffnung: Verluste – AIG-Rekordverlust belastet Finanzwerte
Das Ergebnis des US-Versicherers wurde unter anderem durch Wertverluste des Portfolios versicherter Wertpapiere gedrückt. Daraus leiten Marktteilnehmer einmal mehr erhöhten Abgabedruck für die europäischen Finanzwerte ab.
Das Geschehen hierzulande präsentiert sich in der ersten Handelsstunde aber insgesamt etwas unbeständig und richtungslos. Der SMI bewegte sich bisher zwischen 7520 und 7580 Punkten.
Das Blue Chips Barometer SMI verliert bis 09.35 Uhr 49,85 Punkte bzw. 0,66% auf den Stand von 7’536,3 Zählern. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) büsst derweil 0,79% auf 1’168,19 ein, der breite SPI 0,62% auf 6’332,82 Zähler.
Die grössten Verluste fallen im SMI den Assekuranzen Swiss Re (-1,8% auf 83,10 CHF) und Baloise (-1,7% auf 113,60 CHF). ZFS (-1,3% auf 313,50 CHF) und Swiss Life (-1,1% auf 309,25 CHF) halten sich etwas besser. Swiss Life hat heute das Aktienrückkaufprogramm im Umfang von bis zu 2,5 Mrd CHF gestartet. Insgesamt leiden aber nicht nur die Papiere der Versicherer unter dem durch AIG eingetrübten Brachensentiment, sondern auch die Bankentitel. UBS verlieren 1,0% auf 32,50 CHF und CS 1,1% auf 56,35 CHF.
Julius Bär verbilligen sich nach einem kurzen Sprung in die Gewinnzone um 1,3% auf 80,75 CHF. Der Vermögensverwalter hat ein Interim Management Statement zum ersten Quartal abgegeben und darin den Start ins neue Jahr als zufriedenstellend gewertet. Auch der Neugeldzufluss in den ersten vier Monaten des laufenden Jahres sei bedeutend, hiess es. Die verwalteten Vermögen gingen allerdings gegenüber Ende 2007 zurück.
Roche (-0,9% auf 167,30 CHF) werden etwas mehr als der Marktdurchschnitt verkauft. Der Pharmakonzern hat eine weitere Phase-III-Studie zum Medikament Actemra mit positiven Ergebnissen abgeschlossen. Dagegen sind Novartis (+0,1% auf 54,05 CHF) einziger Kursgewinner im SMI. Das Brokerhaus Bernstein hat das Anlagerating für Novartis auf Outperform von Marketperform hochgestuft. Novartis gehöre dank seiner Diversifikation zu den am besten positionierten Gesellschaften, um dem Auslaufen von künftigen Generika-Patenten stand halten zu können, hiess es.
Zu den stärksten Werten zählen auch die grosskapitalisierten Nestlé (-0,1% auf 510,50 CHF) und Syngenta (-0,1% auf 315,00 CHF), die am Vortag an der SMI-Tabellenspitze schlossen. Am Donnerstag hatten Händler gute Nachfrageimpulsen im Vorfeld der heute anstehenden Veröffentlichung des monatlichen WASDE-Berichts (World Agricultural Supply and Demand Estimates) in den USA beobachtet.
An der Spitze des SMI/SLI finden sich Logitech (+0,7% auf 33,02 CHF), Petroplus (-2,2% auf 58,70 CHF) steht dagegen am stärksten unter Druck. Der Raffinieriebetreiber hatte am Vortag einen guten Quartalszahlen ausgewiesen, der allerdings von positiven Einmaleffekten profitiert hatte. Im Nachgang an den Zahlenausweise haben JP Morgan, UBS und CS ihre Kursziele für den Titel gesenkt.
Am breiten Markt übernehmen Schweizerhall (+5,4%) die Führungsposition. Das Unternehmen hat das dezentrale Zulassungsverfahren für das von der Tochter Cimex AG entwickelte Clopidogrel erfolgreich abgeschlossen. Daneben zählen Rieter (+4,1%) mitunter zu den stärksten Titel. Der am Vortag bekannt gegebene Einstieg von Forbo (Aktie: -0,4%) bei Rieter sowie der unerwartete Rücktritt des designierten VR-Präsidenten Roland Hess sorgt weiterhin für Gesprächsstoff.
Credit Suisse hat die Abdeckung von Kunoi (-0,2%) mit dem Anlagerating «Neutral» und einem Kursziel von 635 CHF wieder aufgenommen. Kuonis Geschäftsmodell verdiene den gegenwärtigen Aufschlag gegenüber den Konkurrenten, heisst es in einer Studie zur Reisebranche.
Gurit (Aktie: -0,8%) verkauft das verbleibenden Wintersport-Geschäft in der Schweiz. Der Markt für Wintersport-Materialien erreiche die Wachstumsdynamik der übrigen Zielmärkte nicht, hiess es beim Hersteller von Hochleistungsverbundwerkstoffen.
SPG (Aktie: -0,5%) begibt eine Wandelanleihe im Umfang von 50 Mio CHF mit einer Laufzeit von 5 Jahren. (awp/mc/gh)