Im weiteren Verlauf könnte der Ifo-Geschäftsklimaindex um 10.00 Uhr und am Nachmittag US-Konjunkturdaten den Handel in ruhigere Gewässer führen.
In der Schweiz gehören Richemont nach Jahreszahlen 2006/07 zu den grössten Verlierern. Das Zahlenset ist etwas besser als erwartet ausgefallen. Nach der zuletzt guten Performance kommt es aber zu Gewinnmitnahmen. Im breiten Markt machen Ascom von sich zu reden, nachdem sich die Hauptaktionärin Victory zurückgezogen hat.
Bis um 09.40 Uhr verliert der SMI 0,65% oder 61,51 Stellen auf 9’377,26 Punkte. Der breitere SPI gibt um 0,65% (-49,82 Einheiten) auf 7’628,26 Punkte nach.
Bei den Bluechips verzeichnen Richemont (-3,0% auf 73,80 CHF) nach Jahreszahlen deutliche Abgaben. Der Gewinn lag leicht über den Analystenvorgaben und auch in den Aussagen zum Ausblick versprühte der Luxusgüterkonzern Optimismus. Marktteilnehmer sprechen aber von insgeheim höheren Erwartungen der Finanzgemeinde und verweisen auf das gute Abschneiden der Aktie in den letzten Wochen. Im Sog von Richemont geben auch Swatch (I: -1,5% auf 343 CHF; N: -1,3% auf 69,80 CHF) stark nach.
Mit einem Prozent und mehr verlieren zudem ABB (-1,3% auf 25,70 CHF), Clariant (-1,2% auf 20,80 CHF) und Ciba (-1,1% auf 78,40 CHF). Die Schwergewichte können sich der Negativtendenz nicht entziehen. Während Nestlé (-0,7% auf 469,25 CHF) und UBS (-0,8% auf 78,25 CHF) schwächer als der Gesamtmarkt notieren, stehen Roche (-0,5% auf 225,60 CHF) und Novartis (-0,2% auf 68,60 CHF) nicht ganz so stark unter Druck. Die Citigroup hat für Novartis das Kursziel auf 75 von 77 CHF gesenkt.
Im Mittelfeld stehen die Aktien von Swiss Re (-0,6% auf 114 CHF) und ZFS (-0,8% auf 384,50 CHF). Nach fünf Jahren juristischer Auseinandersetzung haben die Versicherungskonzerne den Streit um die Ansprüche für den Komplex um das zerstörte World Trade Center (WTC) beigelegt. Die finanziellen Auswirkungen seien zwar neutral einzustufen, das Ende der Gerichtsstreits beseitige jedoch bestehende Unsicherheiten, so ein Händler.
Am besten stehen im SMI Nobel Biocare (+0,1% auf 429 CHF) und Swisscom (unverändert auf 435,25 CHF) da. Im breiten Markt verlieren Ascom 8,1% auf 16,50 CHF. Nachdem sich Victory aus Ascom zurückgezogen habe, gebe es keinen Grund mehr für die hohe Bewertung der Ascom-Aktie, heisst es im Handel. Die Übernahmephantasie habe sich definitiv verflüchtigt.
Tamedia steigen hingegen um 8,1%. Tamedia übernimmt 80% des Aktienkapitals der Berner Espace Media Groupe zu einem Preis von 205 Mio CHF in bar sowie 600’000 Tamedia-Aktien, die im Rahmen einer Kapitalerhöhung geschaffen werden sollen. Dieser Schritt sei nicht ganz überraschend gekommen, meinen Analysten. Der Preis sei akzeptabel. Nach Quartalszahlen gewinnen Precious Woods 1,7%.
(awp/mc/hfu)