Zudem hätten die Börsen Asiens mit den sich im späten Geschäft ausweitenden Kursverlusten die Vorgaben aus den USA nachvollzogen. Der Nikkei sei zusätzlich vom starken Yen belastet worden, der zum US-Dollar wieder in den Bereich des 15-Jahre-Hochs gestiegenen ist.
Etwas Volatilität könnte am Freitag zudem der kleine Verfallstag in die Kurse bringen, sagen Beobachter. Nachrichten liegen hierzulande ausschliesslich zum breiten Markt vor.
Das Blue-Chips-Barometer SMI notiert um 09.31 Uhr um 0,66% tiefer auf dem Stand von 6’240,18 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verliert 0,68% auf 951,75 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,59% auf 5’521,61 Punkte.
Die rote Laterne halten im SMI/SLI die stets volatilen Transocean (-1,8%). Auch Holcim (-1,3%) notieren am Tabellenende und weiten damit die herben Vortagesverluste (-6,3%) nach enttäuschenden Zahlen aus. Im Nachgang zu den Zahlen haben die Deutsche Bank und Jefferies bereits das Kursziel gesenkt. Derzeit gebe es keinen Anlass, positiver gestimmt zu sein, heisst es etwa bei der Deutschen Bank.
Mit ZFS (-1,4%) und Swiss Life (-0,9%) finden sich auch einige Assekuranzen im klar roten Bereich. Für Swiss Life hat die UBS das Rating auf «Neutral» von «Sell» erhöht und gleichzeitig das Kursziel angehoben. Die Ergebnisse zum ersten Halbjahr hätten eine schnellere Erholung als erwartet aufgezeigt, begründen die Analysten den Entscheid. Die Bankenwerte UBS und CS verlieren mit je 0,6% im Einklang mit dem Marktdurchschnitt.
Zu den schwächsten Werten zählen ausserdem Nobel Biocare (-1,3%), Lonza (-1,0%) oder Swatch (-0,9%). Givaudan verlieren 0,7%; hier haben die Analysten von Morgan Stanley das Kursziel nach einem «exzellenten Start» in das Jahr 2010 auf 1’020 (970) CHF erhöht. Während die Ergebnisse des ersten Halbjahres ein beeindruckendes Momentum aufwiesen, dürfte es für den Aromen- und Riechstoffhersteller aber immer schwerer werden, die Erwartungen zu übertreffen, so der Analyst. Die Ziele für 2010 sollten aber noch mit Leichtigkeit zu erreichen sein. Die Einschätzung für die Aktie lautet weiter «Equalweight».
Die Indexschwergewichte Nestlé (-0,7%), Roche (-0,6%) und Novartis (-0,4%) notieren mit oder leicht über dem Marktdurchschnitt. Im positiven Terrain finden sich zum Berichtszeitpunkt einzig Sonova (+0,2%), ohne dass dazu allerdings fundamentale News vorhanden wären.
Am breiten Markt profitieren Zehnder (+3,9%) und Dätwyler (+1,5%) besonders stark von Zahlen. Bei Zehnder sprechen die Experten von einem «erfreulichen Semesterergebnis». Und zu Dätwyler kommentiert die ZKB, das Unternehmen habe besonders operativ ein starkes Halbjahr hingelegt. Nach Zahlen steigen auch WTG (+1,5%), Mobilezone (+1,0%), Alpiq (+0,3%) und BEKB (+0,4%).
Ein Verluste nach Zahlenvorlage erleiden dagegen Valiant (-0,4%), Coltene (-1,7%) und, besonders deutlich, Bachem (-9,1%). Bachem habe ein enttäuschendes operatives Halbjahres-Ergebnis rapportiert, das deutlich unter den Schätzungen ausgefallen sei, heisst es bei der ZKB. Nach Zahlen noch nicht gehandelt wurden indes Escor und Bank CA St. Gallen.
Cicor (+3,1%) profitieren von einem neuen Auftrag im zweistelligen Millionenbereich. Kuoni (+1,3%) weiten das Vortagsplus von 5,7% (nach Halbjahreszahlen) aus. Die prozentual grössten Verluste schreiben neben Bachem die Aktien von Swissmetal (-7,2%) und Bell (-2,6%). Auf der Gegenseite positionieren sich Lenzerheide Bergbahnen (+10,3%) oder Global Natural (+9,7%) mit den grössten Gewinnen. (awp/mc/ss/14)