CH-Eröffnung: Verluste – Nestlé erneut im Fokus
Die Wall Street hat sich am Vortag ohne neue Impulse aus dem Handel verabschiedet und die Börse in Tokio schloss am Dienstag nur leicht höher.
Hierzulande stehen nach einer Akquisition erneut Nestlé im Fokus und Ypsomed hat eine exklusive Vertriebsvereinbarung für die Insulin-Pumpe OmniPod abgeschlossen. Ansonsten fehlen Unternehmensnachrichten weitgehend und auch von Konjunkturseite her werden erst am Nachmittag wieder neue Daten publiziert.
Bis um 09.30 Uhr verliert der SMI 0,51% auf 6’597,37 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) sinkt um 0,28% auf 1’017,43 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,40% auf 5’680,08 Punkte.
Im Blick der Anleger stehen am Dienstag erneut Nestlé (-0,3%). Der Nahrungsmittelkonzern will das Tiefkühlpizza-Geschäft von Kraft Foods in den Vereinigten Staaten und Kanada zu einem Preis von 3,7 Mrd USD in bar übernehmen. Ausserdem hat Nestlé am Berichtstag Spekulationen über eine mögliche Teilnahme am Bieterrennen um den britischen Süsswaren-Hersteller Cadbury ein Ende bereitet. Nestlé will nach eigenen Angaben keine Übernahme-Offerte für Cadbury abgeben und sich auch nicht an einem Gebot beteiligen.
Am Vortag hat Nestlé den Verkauf seiner restlichen Alcon-Restbeteiligung für rund 28 Mrd USD an Novartis bekannt gegeben. In diesem Zusammenhang liess der Konzern auch verlauten, dass er noch dieses Jahr ein neues Aktien-Rückkaufangebot über 10 Mrd CHF lancieren will. Im Zusammenhang mit der gestrigen Ankündigung hat das Aktienresearch von ING das Rating für Nestlé auf Buy von bisher Hold angehoben. JPMorgan hat dagegen die Empfehlung auf Underweight von Neutral zurückgenommen.
Novartis (-1,7%) halten erneut die rote Laterne und knüpfen damit an die Vortagesverluste (-2,6%) nach der Ankündigung des Kaufs der Alcon-Beteiligung an. Vor allem der Verwässerungseffekt, der aus der geplanten Ausgabe neuer Aktien für den Aktientausch mit Alcon resultiere, habe die Novartis-Kurse belastet, hiess es am Vortag.
Mit am Tabellenende notieren Synthes (-1,2%), Clariant (-1,0%), Givaudan (-1,0%) oder Synthes (-1,0%). Roche (-0,7%) verlieren ebenfalls überproportional.
Syngenta verbilligen sich um 0,3%. Der Konzern hat mit der Dow Chemical-Tochter Dow AgroSciences eine Lizenzvereinbarung unterzeichnet. Finanzielle Angaben zur Transaktion wurden nicht gemacht.
Swisscom verlieren 0,2%. Im Rahmen einer Branchenstudie hat das Aktienresearch von Morgan Stanley das Kursziel für die Swisscom-Titel auf 466 CHF von bisher 380 CHF angehoben. Der US-Broker bleibt allerdings bei seiner Einstufung Equalweight. Insgesamt rechnet das Institut im 2010 mit einem schwierigeren Jahr für den Sektor.
Auf der Gegenseite sichern sich Petroplus (+2,5%), GAM (+1,9%) oder Kühne + Nagel (+0,9%) die grössten Aufschläge.
Fester zeigen sich aus dem Finanzsektor neben GAM auch Baloise (+0,1%), CS (+0,1%) oder Swiss Re (+0,1%). CS und Baloise legten bereits am Vortag um 4,6% bzw. 4,2% zu.
In der zweiten Reihe knüpfen Evolva (+18,1%) – ex Arpida – an die Vortageshausse von 59,6% an. Am Montag wurde bekannt, dass das Unternehmen mit Roche eine Vereinbarung bezüglich einer Forschungszusammenarbeit unterzeichnet hat.
Ypsomed (+8,6%) profitieren von einer Vereinbarung mit der amerikanischen Insulet Corp. für den exklusiven Vertrieb der Insulin-Patch-Pumpe OmniPod. Der exklusive Vertrag werde sich ganz klar positiv auf das Umsatzwachstum und die Profitabilität der Ypsomed auswirken, hiess es dazu.
Die Jungfraubahn hat im vergangenen Jahr die Gästefrequenz um 3,7% gesteigert, die Aktie wurde allerdings noch nicht gehandelt. (awp/mc/pg/13)