CH-Eröffnung: Verluste; Nobel Biocare nach Umsatzwarnung unter Druck

Dem Markt fehlten derzeit klare Impulse und nach dem jüngsten Anstieg gebe es vor allem mit Blick auf die am Mittwoch anstehende Leitzinsentscheidung der US-Notenbank leichte Gewinnmitnahmen, meinten Händler.


Die Vorgabe für die Aktienmärkte waren mehr oder weniger neutral: Der Dow Jones Industrial ist zwar etwas fester in die Woche gestartet und hat nach dem europäischen Handelsschluss noch 11 Punkte gewonnen, doch die Börse in Tokio verlor am Morgen knapp 0,3%. Unter Druck sind hierzulande vor allem die Aktien von Nobel Biocare nach einer Umsatzwarnung sowie die Titel der UBS nach der Vorlage von Quartalszahlen.


Das Blue Chips Barometer SMI verliert bis um 09.40 Uhr 45,25 Punkte bzw. 0,50% auf 8’962,02 Zähler. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI) büsst derweil 0,47% auf 1’379,42 Stellen ein, der SPI 0,44% auf 7’324,52 Zähler.


Ganz klar an der Spitze der Verlierer stehen zum Berichtszeitpunkt die Aktien von Nobel Biocare (-3,4% auf 304,25 CHF, bisheriges Tagestief 301,50). Der Dentalimplantatehersteller hat die Konsensschätzungen deutlich verfehlt und zudem erneut die Umsatzschätzung für das Gesamtjahr 2007 gesenkt. Die Zahlen seien sehr enttäuschend, heisst es dazu, und die Prognosen seien erst vor drei Monaten letztmals gesenkt worden. Da sei auch das angekündigte Aktienrückkaufprogramm kaum ein Kaufgrund. Nach Anfangsverlusten seien allerdings auf einem tieferen Niveau erste Deckungs- und Gelegenheitskäufe möglich, meinen Optimisten. Das langfristige Potential des Unternehmens sei jedenfalls intakt, meinte einer.


Weniger spektakulär als vorbörslich erwartet, sind die Verluste bei der UBS (-0,8% auf 61,65 CHF). Die grösste Schweizer Bank hat einen Vorsteuerverlust im Rahmen der vor Monatsfrist gemeldeten und gestern nochmals bestätigten Grössenordnung erlitten und sich sehr unbestimmt zur erwarteten Entwicklung im vierten Quartal geäussert. Einerseits habe die UBS sicher wenig Positives zu vermelden gehabt, andererseits sei den meisten Marktteilnehmern klar, dass die US-Subprimekrise noch nicht vorbei ist. Die Titel hätten aber auch letzte Woche bereits sehr stark verloren und würden dementsprechend heute nicht so stark verkauft. Im Gegensatz zur UBS sind die Aktien von Julius Bär (+0,8% auf 97,40 CHF) sowie CS (+0,3% auf 97,40 CHF) an der SMI-Spitze.


Die grössten Verluste neben Nobel Biocare gehen innerhalb des 30-SLI-Titel an Petroplus (-2,0% auf 104,80 CHF) sowie Geberit (-1,0% auf 154,40 CHF). Logitech büssen 1,0% auf 154,40 CHF, nachdem heute die genauen Gewinnzahlen für das vergangene Quartal nachgeliefert wurden. Aber auch Nestlé (-0,9% auf 535,50 CHF) lasten deutlich auf dem SMI.


Zu den besten SLI-Werten neben Bär und CS gehören noch SGS (+0,1% auf 1504 CHF) sowie Actelion (+0,1% auf 55,05 CHF).


Im breiten Markt verlieren Gurit nach einer Gewinnwarnung 16,4%. Das Unternehmen rechnet mit einem bestenfalls ausgeglichen operativen Ergebnis für das Gesamtjahr 2007. Daher muss der bisherige CEO das Unternehmen verlassen, er wird durch den früheren Ascom-Chef Rudolf Hadorn ersetzt. Ebenfalls nach einer Gewinnwarnung sind Zehnder unter Druck (-7,8%).


Adval Tech dagegen legen 1,9% zu nach der Vermeldung einer grösseren Akquisition. Weiter gesucht sind die seit Freitag gehandelten u-blox (+9,0%). Der Titel notiert bereits über 50% höher als der Ausgabekurs. (awp/mc/th)

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